Nach einer ersten Untersuchung durch ein Landschaftsarchitekturbüro lässt der Gemeinderat fünf Standorte genauer prüfen.
Die Nutzung von Windkraft ist beim Umbau der Stromversorgung zwar akzeptiert. Es gibt aber auch Probleme, Windräder zu installieren. Der Burkardrother Gemeinderat befürwortet die Nutzung grundsätzlich und sucht auf Gemeindegebiet nach Standorten.
Noch gilt die Marktgemeinde bis auf bewohntes und gewerbsmäßig genutztes Gebiet nahezu komplett als Landschaftsschutzgebiet. Sie ist also, abgesehen von Photovoltaik, eigentlich zu ökologisch für weitere alternative Energienutzung. Das Kitzinger Landschaftsarchitekturbüro arc.grün wurde beauftragt, mögliche Standorte für Windkraftanlagen zu untersuchen, denn es scheint absehbar, dass der Regionale Planungsverband demnächst auch Waldflächen, die noch im Landschaftsschutzgebiet liegen, für die Nutzung der Windkraft freigeben wird.
Mit beunruhigender Wirkung Landschaftsarchitektin Gudrun Rentsch von arc.grün ließ keinen Zweifel daran, dass bei den landschaftlichen Gegebenheiten nur wenige Standorte in Frage kämen. "Ausschlusskriterien für Windenergie sind gleichermaßen die Schutzgüter Mensch, Biotop-Flächen, Schutzgebiete für Vögel, deren nachgewiesene Brutstätten sowie die Nähe zu Fledermaus-Populationen." Auf Menschen wie Tiere entfalteten die in der Regel bis zu 200 Meter hohen Windräder oftmals eine beunruhigende Wirkung.
"Ein Abstand zum jeweiligen Ortsrand von 1000 Metern sollte sein", sagte Rentsch. Möglich seien Standorte bei Oehrberg, Katzenbach, Waldfenster, bei Premich (RMG-Hochbehälter) sowie beim Basaltwerk im Salzforst. Die Windhöffigkeit sei bei Rhöner Standorten auf 800 Metern Höhe wegen der Westwinde optimal, aber auch in niedrigeren Rhönlagen sei Windkraft mittlerweile technisch und wirtschaftlich gut nutzbar.
Richard Henneberger (WG Stangenroth) sprach sich als Forstexperte dafür aus, Standorte nur in "unsensibler Umgebung" zu suchen. Emil Müller (CSU) empfahl, abzuwarten, wie der Regionale Planungsverband entscheide. Ob der das Landschaftsschutzgebiet überhaupt und wo für Windkraft öffne. "Dann können wir konkret diskutieren." Dann dauere es sowieso noch, bis die Entscheidung den Weg durch die zuständigen Instanzen gegangen sei.
Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) hielt dagegen: "Wenn wir jetzt schon sagen, welche Standorte in Burkardroth in Frage kommen, wüsste auch der Planungsverband, dass wir Windkraft wollen." Sandro Kirchner (CSU) plädierte dafür, sich bei der Entscheidung für Standorte "noch etwas Zeit zu nehmen".
Die Schlüssigkeit der Vorgehensweise könne dadurch intensiviert werden, sagte Rentsch, würden die möglichen Standorte genauer in Augenschein genommen und bewertet im Hinblick auf die Wirkung der Windkraftkräder auf das Landschaftsbild, auf deren Fernwirkung, auf den Tourismus und die Folgen der Erschließung für die womöglich geeigneten Flächen.
Bei vier Gegenstimmen Mit 17 gegen vier Stimmen fasste der Gemeinderat auf Antrag des Bürgermeisters den Grundsatzbeschluss, bei der Errichtung von Windkraftanlagen auf Gemeindegebiet eine "Pufferzone" von 1000 Metern rund um Wohngebiete einzuhalten sowie fünf Standorte zu prüfen.