Die Theatergruppe Katzenbach führt in diesem Herbst einen Krimi auf. Neben den altbekannten und beliebten Laiendarstellern dürfen sich die Zuschauer vor allem auf Neuzugang Florian Baier freuen.
Der Gärtner ist es diesmal nicht. So viel ist klar. Aber wer dann? Vielleicht der Neue, der Liebhaber? Immerhin hilft der junge Mann dabei, dem Polizeiinspektor gehörig eins auszuwischen. Da könnte er doch glatt als Mörder durchgehen. Aber dann ist da seine Liebelei zu Eva-Maria. Die wiederum macht ihn sehr sympathisch. Also muss jemand anderes der Mörder sein. Doch wer? Eine Antwort gibt es nicht, noch nicht. Erst am 14. November. Dann feiert die Mördersuche Premiere im Katzenbacher Vereinsheim an der Weiherstraße.
Veranstaltet wird das Spektakel von der Theatergruppe Katzenbach, die in diesem Jahr die Kriminalkomödie "Mord ist kein Zufall" von Erich Koch aufführt. Seit September laufen die Proben für das Stück. Florian Baier ist voller Eifer dabei. Er ist der Neue in der Theatergruppe, spielt in diesem Jahr besagten Liebhaber.
Dabei darf er Julia Metz alias Eva-Maria knuddeln und herzen, nur küssen, das darf er nicht. "Das haben wir herausgestrichen", sagt Peter Wehner, der die Theatergruppe schon seit 34 Jahren leitet. Schließlich will man den Neuzugang nicht gleich überfordern. Doch der lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit sicherer Hand hält Florian Baier in der Probe ein Glas, aus dem Essigwasser in den Mund von Uwe Sonnenberg tropft.
Der Text sitzt
Nicht nur das Spiel klappt, auch der Text sitzt. Die Theaterkollegen sind begeistert. "Des passt scho", sagt Norbert Halbig trocken. Florian Baier behält zudem selbst im größten Stress die Nerven. Das muss er auch, nicht nur beim Theaterspielen, sondern auch im echten Leben. Schließlich möchte der 25-Jährige Realschullehrer werden, hat Lehramt für Mathematik und katholische Religion studiert. "Momentan warte ich darauf, für ein Referendariat eingeteilt zu werden", sagt er. Und da jenes erst im September 2016 beginnt, hat der junge Mann genügend Zeit zum Theaterspielen. "Außerdem ist das ein schöner Ausgleich für mich", sagt er.
Florian Baier stammt aus Großenbrach und hat bisher noch nie Theater gespielt. Zu den Katzenbachern kam er über seine Schulfreundin Sabrina Metz, deren Vater Ewald eines der Mitglieder der Theatergruppe ist. "Ich war schon früher als Zuschauer hier in Katzenbach", erzählt Florian Baier. Was er gesehen hat, habe ihm gefallen. So gut, dass er in zwei Wochen nun selber auf der Bühne steht, im Katzenbacher Vereinsheim und später im Bad Bockleter Kursaal.
Kein Bauerntheater
"Inzwischen ist es gar nicht so einfach, passende Stücke für uns zu finden", sagt der Chef der Katzenbacher Truppe, Peter Wehner. Früher reichte es aus, in die Runde seiner Mitstreiter zu fragen: Wer spielt mit? Heute habe nicht mehr jeder einfach so Zeit. Manch einer müsse berufsbedingt auch mal pausieren. Zudem hat die Theatergruppe in den vergangenen 34 Jahren zahlreiche Komödien aufgeführt, darunter auch einige Krimis. "Außerdem spielen wir nicht alles", ergänzt Uwe Sonnenberg. Beispielsweise Bauerntheater, obwohl diese Stücke absolute Renner beim Publikum seien: "Wir haben uns in den Jahren weiterentwickelt, haben einen gewissen Anspruch."
Die meisten Darsteller in Katzenbach sind schon viele Jahre dabei, "alte Hasen" sozusagen. So etwa Peter Hartmann, der heuer für sein 25-jähriges Engagement ausgezeichnet wird. Lediglich Julia Metz und Kathrin Kirchner sind relativ neu dabei, "nachgewachsen". "Es fehlt uns halt an jungen Liebhabern", so Peter Wehner. Generell sieht es mit dem Nachwuchs nicht gut aus. Zwar könne die Gruppe im Ferienprogramm jedes Jahr Kinder für das Theaterspielen begeistern, doch in der Pubertät springen vielen wieder ab. Umso glücklicher ist der 62-Jährige mit Florian Baier einen solchen gefunden zu haben. "Wir hoffen sehr, dass er uns einige Jahre verbunden bleibt". Nicht nur als Liebhaber, vielleicht auch mal als Mörder...
Termine
Die Aufführungs-Termine für "Mord ist kein Zufall" sind: im Vereinsheim Katzenbach am 14., 20. und 21. November jeweils um 19.30 Uhr, im Vereinsheim Katzenbach am 14. November um 14 Uhr sowie im Großen Kursaal Bad Bocklet am 27. und 18. November jeweils um 19.30 Uhr. Für die Vorstellungen in Katzenbach gibt es noch Restkarten. Verkauft werden sie von Peter Werner, der telefonisch unter 09734/ 1253 erreichbar ist.