Verjüngungskur für die Platanen in der Bad Kissinger Fußgängerzone

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Rund um das Landratsamt. Foto: Ralf Ruppert
Rund um das Landratsamt. Foto: Ralf Ruppert
Vom Hauptgebäude aus haben (von links) Architekt Stephan Scharf und Wolfgang Reith den Überblick: Auf der Mauer direkt vor dem Fenster soll der Sonnenschutz installiert werden, hinten der Erweiterungsbau.
Vom Hauptgebäude aus haben (von links) Architekt Stephan Scharf und Wolfgang Reith den Überblick: Auf der Mauer direkt vor dem Fenster soll der Sonnenschutz installiert werden, hinten der Erweiterungsbau.
 
Rund um das Landratsamt. Foto: Ralf Ruppert
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Rund um das Landratsamt. Foto: Ralf Ruppert
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Rund um das Landratsamt. Foto: Ralf Ruppert
Rund um das Landratsamt. Foto: Ralf Ruppert
 

Die Arbeiten am Hauptgebäude und am Erweiterungsbau sind im Zeitplan. Voraussichtlich im April können die Mitarbeiter umziehen.

Jede Menge große und kleine Baustellen gibt es aktuell am oberen Ende der Fußgängerzone: Rund 14 Millionen Euro investiert der Landkreis Bad Kissingen in die Sanierung und Erweiterung des Landratsamtes, zudem werden am Dienstag und Mittwoch die beiden mächtigen Platanen am Eingang zur Fußgängerzone geschnitten. Um Passanten nicht zu gefährden, ist dafür ein großer Bereich gesperrt. Eine Einschränkung, die nicht so schnell wieder kommen sollte: "Wir hoffen, dass wir dann wieder zehn Jahre Ruhe haben", kommentiert Dieter Büttner, der zuständige Kreis-Fachberater für Gartenbau, die Maßnahme.

"Die Bäume bleiben auf jeden Fall erhalten", betont Büttner. Allerdings seien sie rund 120 Jahre alt: "Da ist ein Baum nicht mehr so gesund", sagt der Experte. Unter anderem sei in den Platanen Massaria-Pilz festgestellt worden. Vor zehn Jahren seien die Kronen bereits eingekürzt worden. Die Schnittstellen von damals sind deutlich zu erkennen. Laut Büttner handle es sich um "Sollbruchstellen", sprich: Die neuen Triebe seien nicht so stabil, dass sie jeden Sturm aushalten. Also müsse die Krone etwa alle zehn Jahre zurückgeschnitten werden. "Es geht darum, die Viatlität der Bäume zu erhalten. Diese Größe kann das Wurzelwerk gut versorgen." In den Bäumen befinden sich auch mehrere Bruthöhlen für Dohlen, deshalb seien die Arbeiten jetzt gemacht worden: "Die Vögel werden zwar gestört, aber sie brüten nicht. Die fliegen weg und kommen wieder", ist sich Büttner sicher.

Die beiden mächtigen Platanen seien gut über den heißen Sommer gekommen. Sie sind laut Büttner fester Bestandteil im Grünkonzept der Stadt: 2016 hatte der Stadtrat festgelegt, wie die Altstadt nach der Rundum-Erneuerung aussehen soll. Eine Platane auf städtischem Grund ist demnach nicht zu halten und muss ersetzt werden, die beiden Platanen am Landratsamt allerdings sollen noch möglichst lange das Eingangstor zur Fußgängerzone prägen. "Dafür muss er aber regelmäßig gepflegt werden", kündigt Büttner an.

Gute Bausubstanz

Während die Baumpfleger am Dienstag mit der Witterung kämpften, sind die anderen Baustellen am Landratsamt unabhängig vom Wetter. "Wir sind genau im Zeitplan", fassen Ralph Katholing und Wolfgang Reith den aktuellen Stand zusammen. Katholing ist für das Haupthaus, Reith für die Erweiterung zuständig.

Nach dem Umzug der Verwaltung ins ehemalige Telekom-Gebäude wurde das Hauptgebäude im Herbst 2017 zunächst komplett entkernt. Beton-Wände und -Decken des 50 Jahre alten Gebäudes waren in gutem Zustand, aber die Wände zwischen den Büros mussten alle raus. Gut drei Millionen Euro investiert der Kreis in die Generalsanierung des Hauptgebäudes, weitere 2,5 Millionen Euro fließen in die energetische Sanierung, die allerdings zu 90 Prozent gefördert wird. Dazu gehören Fenster, Fassaden-Dämmung und eine neue Heizung.

Entscheidung ist gefallen

Offen war lange die Frage, wie der Schutz vor Überhitzung der Büros im obersten Stockwerk im Sommer verhindert werden kann. Der Kreisausschuss hatte dazu eigene Vorschläge gemacht. In der Sitzung am Montag wurde jetzt trotzdem das ursprüngliche Konzept der Verwaltung beschlossen. Das sieht einen Sonnenschutz zwei Meter vor den Fenstern auf den Außenmauern vor: Die Lamellen folgen elektrisch gesteuert dem Sonnenstand. Das habe den Vorteil, dass die Mitarbeiter trotzdem einen schönen Blick nach draußen haben und das Erscheinungsbild des Gebäudes nicht beeinträchtigt wird. Zudem wird das Glasdach über dem Atrium mit einer Markise beschattet. Die Arbeiten sollen nun zügig ausgeschrieben werden, allerdings werden sie laut Verwaltung die Gesamtmaßnahme auf keinen Fall verzögern: "Den Sonnenschutz kann man auch noch nach dem Umzug anbringen", betont Andreas Fuchs von der Bauabteilung.

Im Hauptgebäude sind die Akustik-Decken bereits installiert, bis aufs Atrium ist der Estrich verlegt und die Wände sind fast überall verspachtelt. Im Laufe des Novembers sollen nun alle Innentüren eingebaut werden, außerdem werden die beiden Stirnseiten des Atriums gefliest. Nach dem Jahreswechsel gehe es mit dem Bodenbelag weiter, danach folge die Inneneinrichtung.

Im rund 7,8 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau entstehen 60 Arbeitsplätze und ein zusätzlicher Sitzungssaal. Das Gebäude ist komplett betoniert, der Sicht-Beton innen wird lediglich eingelassen und sei dann fertig. Trotz kleinerer Verzögerungen beim Estrich ist Wolfgang Reith guter Dinge, dass auch hier der Umzug pünktlich im Frühjahr über die Bühne geht. Alle Fenster und Türen sind bereits eingebaut. Seit gestern wird das Gebäude beheizt, damit Verputzer und Trockenbauer arbeiten können. Auch die Konstruktion für den Verbindungsgang zum Haupthaus hängt bereits.

Das Gebäude wird komplett in Dämmwolle eingepackt und dann von außen mit Beton-Teilen verschalt. Ein Musterteil hängt bereits: Neben den Fenstern ist eine Fläche scharriert, hat also eine Struktur, die an Natursteine erinnert. Der größte Teil der Fassade ist aber glatt und lediglich "abgesäuert", erläutert Reith. Dadurch erhält der Beton eine leichte Struktur.