Rund um Großenbrach läuft derzeit eine groß angelegte Fahndung nach drei bis vier Einbrechern. Ein Verdächtiger konnte inzwischen in Stralsbach festgenommen werden. Die Täter waren nach einem Einbruch in einen Kindergarten in Sandberg (Landkreis Rhön-Grabfeld) zunächst mit einem Pkw geflohen. Nun sind sie zu Fuß auf der Flucht.
Der Einbruch in den Sandberger Kindergarten wurde gegen 23.45 Uhr Montagnacht bemerkt. Die Polizei wurde alarmiert. Bei der Anfahrt fiel den Beamten ein silbergrauer VW-Tuareg auf, der plötzlich davon fuhr. Die Polizei hinterher.
Absprung aus fahrendem Auto
Es folgte eine Verfolgungsjagd mit der Polizei von Sandberg Richtung Bad Kissingen. In Großenbrach schließlich bogen die Flüchtigen in den Nebenweg "Am Weggarten" ab, der Richtung Fränkische Saale führt und fuhren auf das Grundstück eines Landwirts. Dabei setzten sie ihren Fluchtwagen zwischen einem einem Betonpfosten und einem leeren Gülletankwagen fest. Die Flucht mit dem gestohlenen Fahrzeug war hier zu Ende. Wie Einsatzleiter Elmar Hofmann von der Polizeiinspektion Bad Kissingen berichtet, sprangen die Täter noch aus dem fahrenden Auto heraus und flüchteten zu Fuß in verschiedene Richtungen. Ein Täter floh in einem Graben an der Saale entlang in Richtung Kleinbrach, ein zweiter floh in Richtung Aschach und ein dritter wohl über das Industriegebiet Mangelsfeld.
Spürhunde verfolgen konkrete Spur
Die Männer, drei oder vier, das war laut Polizei in der Nacht nicht genau zu erkennen, sind wohl im Alter um die 20 Jahre. "Es handelt sich um Profis", sagt Hofmann. Das lasse sich aus dem Verhalten schließen. Die Polizei vermutet, dass die Täter in Zusammenhang mit einer Einbruchserie stehen, die in verschiedenen Kindergärten auch im Raum Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld verübt wurden. Am Vormittag (Stand: 11.30 Uhr)suchte die Polizei mit Personenspürhunden und einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera ein Waldgebiet oberhalb des Gewerbegebiets Mangelsfeld in Richtung Kleinbrach ab. "Hier haben die Spürhunde eine konkrete Spur", sagt der Einsatzleiter.
Am Morgen (Stand: 9.40 Uhr) konnte ein Verdächtiger mehrere Kilometer entfernt in Stralsbach an einer Bushaltestelle festgenommen werden. Der Mann war ganz in schwarz gekleidet und stark verdreckt. Die Suche nach den weiteren Einbrechern geht indes weiter, bislang blieben die weiteren Spuren ohne Erfolg. "Wir sind mit allem in Einsatz, was wir haben", sagt Walter Schömig, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Polizeiinspektionen aus dem Raum Bad Kissingen und Schweinfurt werden für die Fahndung eingesetzt. Außerdem wurde die Bereitschaftspolizei angefordert.
Wie weit die Männer auf ihrer Flucht gekommen sind, steht nicht fest. Die Polizei kann allerdings auch nicht ausschließen, dass sich die Verdächtigen noch in der Gegend aufhalten. Aktuell (14 Uhr) wird die Fahndung in abgeschwächter Form fortgesetzt, erste Einsatztrupps wurden abgezogen. Die Ermittler gehen parallel bereits eingegangenen Hinweisen aus der Bevölkerung nach.
Polizei sperrt den kompletten Ort
Nach der Krimireifen Verfolgungsjagd hat die Polizei in der Nacht bis zum frühen Morgen (bis 7.30 Uhr) die 500-Einwohner Gemeinde Großenbrach komplett umstellt. Kontrollstellen wurden eingerichtet, die Autos inspiziert, die aus Großenbrach hinaus fuhren. Dazu zählte auch der komplette Durchgangsverkehr.
Der Großteil der Großenbracher hat von der Verfolgungsjagd selbst nichts mitbekommen. Mehrere Anwohner berichten, dass sie erst am Morgen aufgrund der Polizeikontrollen auf die Vorgänge aufmerksam gemacht wurden. Laut dem Grundstückseigentümer, der namentlich nicht genannt werden möchte, sei alles sehr leise verlaufen. Er selbst sei von der Polizei informiert worden, dass ein gestohlener Fluchtwagen auf seinem Grundstück steht. Die Polizei hat den Wagen am Vormittag abschleppen lassen.
Hinweise: Notruf 110
Die Polizei bittet um Mithilfe bei der Suche nach den Männern. Außerdem bittet die Polizei darum, zur Zeit keine Anhalter mitzunehmen. Wer Hinweise zu den Flüchtigen geben kann, wird gebeten, sofort über Notruf 110 die Polizei zu verständigen.