Bad Bocklet soll im Internet besser beworben werden und befürwortet einen Nationalpark Rhön.
"Die Internet-Sichtbarkeit des Ortes muss verbessert werden", sagte der Vorsitzende des Kur- und Fremdenverkehrsvereins, Martin Eisenmann, in der Jahreshauptversammlung. Darum habe man sich im vergangenen Jahr intensiv bemüht. Mit den so genannten "Landing-Pages", Seiten im Internet über den Kurort, auf denen der Gast auch gleich buchen kann, habe man erste Grundlagen geschaffen.
Außerdem habe man unter anderem das Imageprospekt überarbeitet. Kleine Änderungen wurden vorgenommen, so beispielsweise beim Thema "Ayurveda". Neu aufgenommen wurden auch Informationen zur Kneipp-Therapie, so der Vorsitzende.
Schließlich wurden die Umbaumaßnahmen im Kurpark vom Kurverein begleitet. Mit dem neu gewählten Bürgermeister Andreas Sandwall hätten zudem erste konzeptionelle Gespräche stattgefunden, bei denen sich schon Ideen ergeben hätten, wie man auch in Zukunft gut zusammenarbeiten kann.
Der Kur- und Fremdenverkehrsverein befürwortet einen Nationalpark. Deshalb habe man starke Verbündete gesucht und sich dem Bündnis "Pro Nationalpark" angeschlossen. "Wir haben eine richtige Bewerbung als Region für einen Nationalpark an das Ministerium aufgesetzt. Eine Idee von uns ist, hier einen Kur- und Erholungswald zu etablieren", erklärte der Vorsitzende der Versammlung. Dennoch habe man es nicht versäumt, sowohl mit den Befürwortern als auch den Gegnern eines Nationalparks ins Gespräch zu kommen. "Der Dialog hier war stets gut und der Austausch fair", konstatierte Eisenmann. Da immer noch nicht klar sei, ob und wo ein neuer Nationalpark entstehe, bleibe man als Kurverein am Thema dran.
Schließlich stellte Eisenmann das Konzept für einen "Kur- und Erholungswald" vor, ein Thema, dem man sich beispielsweise in Japan schon seit Jahrhunderten widme. Nachdem
Bad Bocklet ein Kur- und Gesundheitsstandort ist, könne man sich im Vorstand gut vorstellen, dass hier vom bayerischen Staat ein Forschungszentrum eingerichtet werden könnte, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und Natur sowie der Biodiversität im Kurwald beschäftigen könne. So könnte man systematisch Kenntnisse entwickeln. "Mit dieser Idee haben wir uns beim Umweltministerium beworben, im Moment ist aber noch alles in der Schwebe", so Eisenmann.
Werner Brönner kritisierte, dass man solche wichtigen Schritte immer erst aus der Zeitung erfahre. "Warum werden die Mitglieder bei solchen wichtigen Themen weder informiert noch befragt?", sagte er. "Das ist so nicht in Ordnung. Schließlich hätte man die Mitglieder über diese Überlegungen zumindest über den E-Mail-Verteiler informieren können".
"Wir mussten das Thema sehr kurzfristig behandeln. Ein basisdemokratisches Vorgehen war durch den Zeitdruck nicht möglich", erklärte der Vorsitzende. Aber er gab auch zu, dass man die Mitglieder über den Verteiler hätte informieren sollen. Er versprach, dass der Informationsfluss besser wird.
In Zukunft sollten auch kleinere Häuser Vertreter im Vorstand haben, erklärte Eisenmann. "Für mich sind gerade die kleinen Betriebe das Salz in der Suppe des Ortes. " Sie sorgten für den ganz besonderen Flair, der Bad Bocklet ausmache. Außerdem wolle man sich verstärkt der Anwerbung von Mitgliedern verschreiben, unter anderem will man auf die Ärzte im Ort zugehen.
Ein großes Thema für das nächste Jahr werde die Neugestaltung des Katalogkonzepts sein, aber auch das Thema Internet-Marketing müsse weiter intensiviert werden.
Bürgermeister Andreas Sandwall zeigte sich stolz auf die Entwicklung im Kurwesen: "Wir haben uns zu einem Kurort entwickelt, der auf einem sehr guten Weg ist." Der Kur- und Fremdenverkehr biete in Bad Bocklet eine große Wertschöpfungskette, von der die ganze Marktgemeinde partizipiert. "Wir entwickeln uns auch deshalb auch so gut, weil wir am Ball bleiben. Die Verbindung vom Kurverein zur Gemeinde ist sehr gut, hier gibt es einen regen Austausch", freute sich Sandwall. "Wir können stolz auf uns sein".
Kurdirektor Thomas Beck sprach davon, dass es im Jahr 2018 umfangreiche Baumaßnahmen im Kurpark geben wird. "Allerdings haben wir die Zusage, dass die Arbeiten im nächsten Jahr zum Abschluss gebracht werden können", sagte er. Es werden in die Infrastruktur des Kurparks investiert, wodurch dieser deutlich aufgewertet werden würde. Dabei solle auch das Spektrum für den Gast erweitert werden. Den umfangreichen Baumaßnahmen sei auch geschuldet, dass man ein leichtes Minus in den Übernachtungszahlen zu verzeichnen habe. "Ist dies alles abgeschlossen, können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken", so Beck.