Das traditionsreiche Bauunternehmen Otto Heil blickt auf eine 110-jährige Firmengeschichte zurück.
"Wir haben seit der Firmengründung durch Engelbert Heil am 1. März 1907 in Bad Kissingen die besonderen Herausforderungen der Baubranche gemeistert und stets weiterentwickelt", sagt Peter Heil nicht ohne Stolz. Der 49-Jährige steht zusammen mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Christoph in der vierten Generation an der Spitze des Unternehmens. Und in der Tat hat sich innerhalb von elf Jahrzehnten aus einem kleinen Betrieb eine leistungsfähige Firma entwickelt, die deutschlandweit an zahlreichen Großprojekten mitwirkt. "Zur Zeit betreuen wir 40 Baustellen zwischen Kiel und München", schildert Heil die aktuelle Situation.
Auf den Markt reagiert
Die Heil-Familie hatte schon immer ein Gespür für die Entwicklungen des Marktes, entsprechend schnell wurde in der Chefetage regelmäßig darauf reagiert. Die Angebotspalette gestaltet sich daher sehr umfangreich. Schlüsselfertigbau für private Investoren, Industrie und die öffentliche Hand, Rohbaumaßnahmen sowie Bauen im Bestand, Rohrleitungsbau im Bereich Gas, Wasser und Fernwärme sowie Ingenieurbau bis hin zu Deponie-, Kläranlagen- und Wasserbau bilden das breite Portfolio ab. 2016 sind die Sparten Immobilien-Service und Immobilien-Projekte hinzugekommen. "Wir bieten jetzt praktisch alles aus einer Hand", bringt es Peter Heil auf den Punkt und verweist in diesem Zusammenhang auf eine "ausgewogene Firmenstruktur".
Wenn der 49-Jährige von der Erfolgsgeschichte seines Unternehmens spricht, dann sind das keine leeren Floskeln. Aus dem Stegreif legt der Chef interessante und belegbare Zahlen auf den Tisch: "Allein zwischen 2013 und 2016 hat sich unsere Bauleistung von 45 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro erhöht. Das durchschnittliches Auftragsvolumen liegt bei drei Millionen Euro", erläutert der Experte. Die Otto Heil GmbH & Co KG gehöre in Bayern zu den drei Prozent derjenigen Baufirmen, die über 50 Mitarbeiter beschäftigen. Und genau diese drei Prozent der Betriebe seien es auch, die rund die Hälfte der Umsätze am Bau im Freistaat generieren.
Neben den für einen Unternehmer unvermeidlichen Zahlen, Daten und Fakten liegt Peter Heil eine Sache ganz besonders am Herzen: "Wir fühlen uns schon immer der Ausbildung verpflichtet, das ist bei uns ein ganz wichtiges Thema". Hier vertritt der 49-Jährige einen ganz klaren Standpunkt. Der weit verbreiteten Meinung, dass Auszubildende nur Geld und Nerven kosten und darüber hinaus auch oft Ärger machen, hält er entgegen: "Auszubildende sind unsere Zukunft". Und diese Prämisse wird konsequent in die Tat umgesetzt. In den vergangenen 25 Jahren wurden allein bei Otto Heil Bad Kissingen 140 junge Menschen in sieben unterschiedlichen Sparten auf ihren Berufsweg vorbereitet. Insgesamt - einschließlich der Otto Heil Taucha - waren es sogar 250 Jugendliche, die seit 1991 in dem Unternehmen gelernt haben.
"Der Bau ist mittlerweile eine Branche, die jungen Leuten viel zu bieten hat", stellt Heil immer wieder fest und schiebt gleich ein beeindruckendes Detail nach: "Die Ausbildungsquote liegt deutschlandweit bei fünf Prozent. Bei uns im Haus lag der Wert im vergangenen Jahr bei 13 Prozent". Einen Volltreffer hat der agile Firmenchef 2014 mit der Gründung der Heil-Bau-Akademie gelandet. Ziel dieses Projekts sei es von Anfang an gewesen, "das Bildungspotential zu intensivieren und den besonderen Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen". Hintergrund war unter anderem die Tatsache, dass für die Region rund um Bad Kissingen die räumlich nächsten Schulungszentren speziell für den Bauberuf erst in Nürnberg oder Würzburg zu finden sind.
Schulungsangebote gefragt
"Auf diese ungünstigen Rahmenbedingungen mussten wir reagieren", blickt Heil zurück und erläutert, "dass die Schulungsangebote der Akademie von allen Firmen der Umgebung, selbst wenn sie branchenfremd sind, wahrgenommen werden können". Lang ist beim Unternehmen Otto Heil die Liste der Referenzen. Zu den jüngsten Um- und Neubauprojekten gehören unter anderem der Kulturpalast in Dresden, das Wilhelmsgymnasium in München, das Samson AG Prüfzentrum in Frankfurt und das Sport- und Freizeitbad in Langenhagen bei Hannover. In der Region zählen das SKF Großlagerprüfzentrum in Schweinfurt, die Kläranlage in Volkach, "Denn's Biomarkt" in Garitz oder der Schlüsselfertigbau in drei Abschnitten für die Firma Nipro in Münnerstadt dazu.
Zukunftspläne
Und Pläne für die unmittelbare Zukunft gibt es auch. "Eine Erweiterung unseres Bauunternehmens ist in 2017 mit der Gründung einer Zweigniederlassung im Gebiet Rhein-Neckar geplant", blickt Peter Heil schon einmal voraus. Derzeit werde bereits ein leistungsfähiges Team für den Standort Heidelberg aufgestellt.