Das rumänische Staatsballettt brachte Peter Tschaikowskys Ballett "Schwanensee" ins Kurtheater.
"Schwanensee" von Peter Iljitsch Tschaikowsky ist wohl eines der populärsten klassischen Ballette der Welt. Zu einem Synonym für Ballettkunst geworden, besitzt es eine immense melodische Kraft, eine choreografische Faszination, sodass es Zuschauer jeglicher Altersgruppen unvermeidlich in seinen Bann zieht. Gleichzeitig ist es aber auch eines der schwierigsten Ballette. Kein Wunder, dass es die Zuschauer fast magnetisch in das fast bis auf den letzten Platz besetzte Bad Kissinger Kurtheater zog.
Blick in eine Märchenwelt Rund 35 Solisten und Corps de ballett des Ensembles des Rumänischen Staatsballetts Oleg Danovski "Fantasio" präsentierten eine Darbietung, die begeisterte. Mit Anmut, Schönheit und Eleganz, mit größter Leichtigkeit und höchster technischer Präzision wurde das Publikum in eine Märchenwelt entführt.
Das Ballett erzählt in feinster traditioneller Ballettsprache vom Prinzen Siegfried (Sergiu Dan), der Schwanenprinzessin Odette (Eliza Maxim) und dem Zauberer Rotbart (Horatiu Chereches), von Sehnsucht, Einsamkeit, Eifersucht, Wut, Schmerz und Glück und vor allem vom Sieg der Liebe über das Böse. Die Geschichte der verzauberten Schwanenprinzessin, die nur wahre Liebe erlösen kann, ist weltbekannt: Prinz Siegfried verliebt sich in die schöne Odette und schwört ihr ewige Treue. Doch das Mädchen ist mit einem bösen Zauber belegt, kann nur nachts wenige Stunden menschliche Gestalt annehmen.
Dank einer fantasievollen Ausstattung an Kostümen und Kulissen erfreute die Aufführung schon rein optisch. Mit der schwebenden Leichtigkeit, Grazie und Eleganz von Porzellanfigürchen machten die Tänzerinnen und Tänzer die exakte Arbeit und athletische Strenge vergessen, die hinter der Aufführung steckt. Emotional hochgeladene, teilweise auch spannungsreich pointierte Szenen wechseln sich also ab mit Momenten unendlicher Zartheit und fast rührender Unschuld. Die berührende Musik von Tschaikowsky, mitreißende Tänze, märchenhafte Handlung machen dieses Ballett so spannend.
Bekannte Melodien Wer kennt sie nicht, die bekannten Melodien, wie "Tanz der kleinen Schwäne" oder "Danse espagnole"? Tschaikowsky schuf Melodien, die zu Herzen gehen und immer noch begeistern, aber auch die Tänzer herausfordern. Wenngleich die Bühne im Kurtheater etwas zu klein für die vielen Tänzer war, so passten sich diese schnell der Bühnengröße an und schufen einzigartige tänzerische Szenenbilder. Da störte es auch nicht, dass die Musik, wenngleich erstklassig, aus der Konserve kam. Mit lang anhaltendem Applaus dankte das Publikum den Tänzern für einen mitreißenden Abend.