Wie sich die Riedenberger für ihren Einsatz belohnten

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Verbissen ging es zu im Kreis-Derby zwischen dem VfR Sulzthal und dem FV Rannungen. Die Beweisführung liefern Luca Hartmann (links) und FVler Tobias Pfeffermann. Foto: ssp
Verbissen ging es zu im Kreis-Derby zwischen dem VfR Sulzthal und dem FV Rannungen. Die Beweisführung liefern Luca Hartmann (links) und FVler Tobias Pfeffermann. Foto: ssp

Während Aufsteiger SG Oerlenbach/Ebenhausen in Wülfershausen für ein Offensiv-Spektakel sorgt, sehen die Fans in Sulzthal eine maue Nullnummer.

VfR Sulzthal - FV Rannungen/Pändhausen/Holzhausen 0:0.

"Mir hat heute im Prinzip die ganze Offensivreihe gefehlt", fand VfR-Coach Thomas Pfeuffer, selbst noch angeschlagen, eine Erklärung, dafür, dass die Gastgeber keinen Treffer erzielten. Tatsächlich war die Offensivleistung mau, das Fehlen von Alexander Unsleber, Philipp Hesselbach und nach einer halben Stunde die verletzungsbedingte Auswechslung von Luca Hartmann sorgten dafür, dass Gäste-Keeper Florian Erhard nicht ins Schwitzen kam. "Mir fehlen mit Alexander Müller und Andre Wetterich sowie dem urlaubenden Michael Röder drei wichtige Angreifer", stieß FV-Coach Benjamin Kaufmann ins selbe Horn, für seine Mannen gab es aber wenigstens Torchancen zu notieren. Ein Großteil derer im ersten Durchgang resultierte eher daraus, dass die Unparteiische Manuela Kraus (Fladungen) deutliche Abseitsstellungen übersah. Die Möglichkeit zu regulären Treffern bestand für die FVler bei Schüssen von Daniel Kraus (38.) und Kaufmann (40.), als der heimische Keeper Felix Neder große Klasse bewies. Nach der Pause wurde es nur zweimal brandgefährlich, doch wieder fischte Neder einen Kaufmann-Schlenzer aus dem Toreck (48.), in der 86. Minute rettete Neder mit einem Fußreflex bei einem Kopfball von Fabian Erhard. An den beiden Abwehrchefs Marcel Schmitt (VfR) und Maxi Bindrim (FV), die die Kugel kompromisslos wegschlugen, war insgesamt kaum ein Vorbeikommen. Kommentar der Fans aus beiden Lagern: "Eher Not gegen Elend".

FC WMP Lauertal - SG Urspringen/Sondheim 3:0 (2:0). Tore: 1:0 Andre Keßler (12.), 2:0 Leon Kilian (45.), 3:0 Marcel Hey (38., Eigentor).

"Wenn man von drei Saisonspielen alle drei gewinnt, kann man wohl nicht klagen", meinte FC-Coach Stefan Denner nach dem Abpfiff einer umkämpften, aber fairen Auseinandersetzung, in der der Unparteiische keine einzige gelbe Karte zücken musste. Die Lauertaler starteten mit einer offensiven Ausrichtung in die Begegnung und gingen früh in Führung, als Andre Keßler nach Flanke von Tim Potschka einnickte. Der Rückstand rief den Gegner, der auf seinen Spielertrainer Markus Herbert verzichten musste, auf den Plan, doch die sattelfest agierende Deckung der Einheimischen ließ wenig zu. Richtung gegnerischer Strafraum passierte bei der Denner-Elf auch nicht viel. Mit dem Pausenpfiff baute allerdings Leon Kilian die Führung aus, als er seinem Gegenspieler das Leder abluchste und anschließend noch Keeper Louis Kümmeth umkurvte. Weil sich bei der letzten Aktion vor der Pause Michael Krautschneider noch eine Zeitstrafe einfing, starteten die FCler in Unterzahl in den zweiten Durchgang. Die Überzahl wollten die Gäste zum Anschlusstreffer nutzen, doch diese Absicht ging gründlich schief. Denn nach einer von Kilian hereingegebenen Ecke misslang Marcel Hey der Befreiungsschlag komplett, er tunnelte seinen total überraschten Goalie. Die Gastgeber beließen es danach bei einer Spielkontrolle, verwalteten den Vorsprung mit einer verstärkten Defensivreihe, die nur einmal machtlos war, doch der Gewaltschuss von Chris Heinrich aus 30 Meter schlug an den Pfosten. "Wir haben verdient gewonnen", bilanzierte der FC-Coach, "haben aber keinen Grund, die nächsten Aufgaben übermütig anzugehen".

DJK-TSV Wülfershausen - SG Oerlenbach/Ebenhausen 3:6 (2:3). Tore: 0:1 Nils Halbig (8.), 1:1 Patrik Warmuth (13.), 2:1 Jonas Bach (24.), 2:2 Kai Halbig (34.), 2:3 Tobias Burigk (36.), 2:4 Nils Halbig (49.), 2:5 Yannic Franz (54.), 3:5 Patrik Warmuth (80., Foulelfmeter), 3:6 Nils Halbig (90.). Bes. Vorkommnis: Lukas Bier (Wülfershausen) pariert Foulelfmeter von Nils Halbig (70.)

Einen nicht unbedingt erwarteten, aber verdienten Sieg gab es für den Aufsteiger Oerlenbach/Ebenhausen in Wülfershausen. Wülfershausens Informant Dieter Kiesner bescheinigte den spielstarken Gästen mit dem dreifachen Torschützen Nils Halbig, dass sie bereits in der ersten Halbzeit die dominierende Mannschaft gewesen seien, obwohl es da erst 2:3 stand: "Absolut verdient, weil uns die Spielgemeinschaft in allen Belangen überlegen war." Freilich hatte die Truppe von Bernd Knahn mehrere Möglichkeiten, diesen Rückstand zu egalisieren. "Und dem 2:2 ging womöglich ein Foulspiel an Patrik Warmuth voraus." Dem Schiri wollte Kiesner aber die Schuld nicht in die Schuhe schieben. Hatten die Gäste bereits in der ersten Halbzeit durch einen Doppelschlag (34./36.) den Rückstand in eine Führung verwandelt, so machten sie kurz nach der Halbzeit durch einen weiteren (49./54.) die Tür vorzeitig zu. Nils Halbig vergab zwischendurch noch seinen vierten Treffer, weil Lukas Bier seinen Elfer parierte. Besser machte es Patrick Warmuth, der durch seinen verwandelten Strafstoß auf 3:5 verkürzte und Hoffnungen schürte. Die Gäste ließen aber nichts mehr anbrennen und belohnten sich für ihre gute Leistung mit dem auch in dieser Höhe verdienten Sieg. rus

FC Strahlungen - FC Rottershausen 2:0 (1:0). Tore: 1:0, 2:0 Manuel Kleinhenz (11., 80.).

Sehr viel Lob hatte der Strahlunger Berichterstatter Bernhard Nöth für die Gäste aus Rottershausen übrig. Seinen Schilderungen nach wäre eine Punkteteilung kein ungerechtes Ergebnis gewesen. Ebenso gehe aber auch dieser Sieg der Mannschaft der beiden Spielertrainer Benedikt Bötsch und Daniel Leicht völlig in Ordnung. In diesem interessanten, spannenden und jederzeit umkämpften Spiel war die Truppe von Trainer Alexander Schott der erwartet schwere Gegner. Vielleicht wäre es keine so schwere Partie geworden, hätte Simon Trägner bereits die erste Großchance (6.) genutzt. Andererseits gelang dem Doppeltorschützen wenig später doch die frühe Führung, die man mit in die Halbzeit nehmen konnte. Das Chancen-Plus rechtfertigte schließlich die Halbzeitführung der Platzherren. Rottershausen kam lediglich zu einem Pfostenschuss (25.). Danach ging der muntere Schlagabtausch weiter, bestimmt durch viele verbissen, letztlich aber fair geführte Zweikämpfe. Beide Abwehrreihen sorgten aber dafür, dass es ein Tor-armes Spiel blieb. Die Gäste investierten im zweiten Abschnitt noch mehr Offensivkraft und drückten die Gastgeber in die eigene Hälfte. Zu gravierenden Torchancen kamen sie aber nie, "weil unsere Abwehr sehr gut organisiert war und alle hohen Bälle für Marco Nöth und Lukas Hein kein Problem darstellten. Dazu strahlte Johannes Bömmel im Tor viel Ruhe aus." Entschieden wurde die Partie aber erst kurz vor Schluss, "als Manuel Kleinhenz bei einer Ecke wusste, wo er stehen muss." rus

SV Riedenberg - TSV Bad Königshofen 2:1 (0:1). Tore: 0:1 Alexander Erlanov (45.), 1:1 Kevin Lormehs (88.), 2:1 Finnian Carton (91.).

"Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, unser Sieg war aufgrund der späten Treffers natürlich etwas glücklich", redete SV-Coach Michael Leiber erst gar nicht um den heißen Brei herum. Die Kurstädter präsentierten sich im ersten Durchgang als das spielerisch bessere Team und gingen durch Alexander Erlanov in Führung, als den Einheimischen ein fataler Ballverlust in der Vorwärtsbewegung unterlief, der reaktivierte Keeper Florian Dorn war gegen den platzierten Schuss machtlos. Nachdem die Riedenberger vor dem Seitenwechsel nur bei zwei Kopfbällen von Kilian Markart das von Bastian Weiß gehütete Gäste-Tor in Gefahr brachten, "bekamen wir nach dem Seitenwechsel mehr Zugriff", so Leiber. Gut herausgespielte Möglichkeiten wurden von Nils Tong, Noah Söder und Markart nicht genutzt, der Kontrahent, der auf seinen Routinier Florian Zirkelbach verzichten musste, versuchte mit zunehmender Spielzeit die Führung über die Zeit zu retten. Es roch nach einem Auswärtssieg, doch mit dem Mute der Verzweiflung gelang die Wende. Dem Ausgleichstreffer von Kevin Lormehs ging eine klasse Kombination über Jonas Wolf, Söder und Tong voraus, den Siegtreffer von Finnian Carton hatten Söder und Wolf eingefädelt. "Die drei Punkte sind natürlich wichtig. Aber genauso wichtig ist die Erkenntnis gerade für die jungen Spieler, dass es lohnt, bis zum Abpfiff alles zu geben", so Leiber.

FC Thulba - TSV Aubstadt II 1:3 (1:2). Tore: 0:1 Luka Maric (21.), 0:2 Julian Bauer (27.), 1:2 Santo Schneider (33.), 1:3 Nicolas Roth (48.).

"Obwohl wir uns gegenüber der Niederlage in Oerlenbach um 200 Prozent gesteigert haben, hat es leider nicht für einen Punktgewinn gereicht", meinte FC-Pressesprecher Christoph Adrio. "Wir haben gegen einen Gegner verloren, der für mich persönlich der Meisterschaftsfavorit ist." Die Mannen von Julian Grell gingen vom Anpfiff weg ein hohes Tempo, präsentierten sich ballsicher und waren mit ihren Routiniers Dominik Grader, Patrick Kirsten und David Noack dominant. Dazu kam eine hohe Effektivität der Regionalliga-Reserve wie beim Führungstreffer durch ihren Neuzugang Luka Maric, der nach einer Freistoßflanke unbedrängt einnicken konnte. Beim nächsten Angriff des Tabellenzweiten musste FC-Keeper Andreas Binner das Leder erneut aus dem Netz holen nach dem Kopfball von Julian Bauer. "Was diesmal erfreulich war, war die Moral der Mannschaft", befand Adrio. Zügig fiel der Anschlusstreffer durch Santo Schneider nach einer schnell vorgetragenen Kombination über David Betz, David Büchner und Dimitrios Glykos. In der Kabine trichterte FC-Coach Dominic Hugo seinen Schützlingen eine mutigere Gangart ein, stattdessen bedeutete der schnelle dritte Gegentreffer die Vorentscheidung zu Gunsten der Aubstädter - nach einem Freistoß stocherte Nicolas Roth die Kugel über die Torlinie. "Mit Kampf, Biss und Leidenschaft haben wir eine Aufholjagd versucht, doch mehr als zwei bis drei gute Möglichkeiten sprangen nicht heraus", bilanzierte Adrio, der bei einer solchen Gesamtleistung demnächst den ersten Punktgewinn der Frankonen erwartet.