Wer bitteschön ist denn dieser k.A.?!

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Ein k.A vom TSV Forst schoss beim FC Thulba sogar ein Tor. Foto: screenshot BFV-Homepage
Ein k.A vom TSV Forst schoss beim FC Thulba sogar ein Tor. Foto: screenshot BFV-Homepage

Wer anonym bleiben will, sollte nicht unbedingt auf dem Fußballplatz stehen.

Eine Unsitte, die in der abgelaufenen Fußballsaison vermehrt aufgetreten ist, ist die Anonymisierung von Spielern auf dem Spielberichtsbogen. Da steht dann nicht der Name des Spielers auf dem Tableau, sondern es ist ein "k.A." (keine Angabe) vermerkt, dahinter die Trikotnummer.Was soll das? Die Zuschauenden, insbesondere die Fans des betroffenen Vereins, kennen doch den k.A.-Akteur, der sich zudem im öffentlichen Raum bewegt. Ärgerlich ist die k.A.-Information für die Pressevertreter, die recherchieren müssen. So standen beispielsweise beim Heimspiel des FC Thulba für den TSV Forst zwei k.A.-Spieler auf dem Bogen: k.A. (13) und k.A. (15) wurden laut Internet eingewechselt. K.A. (13) erzielte dann sogar einen Treffer, was statistisch keine Berücksichtigung fand, auch nicht in der Liga-Torschützenliste, die somit verfälscht wird.

Warum also k.A.? Verschweigt der betroffene Akteure möglicherweise seinen Namen, weil er krankgeschrieben ist? Ein untauglicher Versuch, denn vor Ort sind so viele Personen anwesend, die den Arbeitgeber informieren könnten. Was unternimmt eigentlich ein Schiedsrichter, der einem k.A. die Rote Karte zeigt? Meldet er dem Sportgericht, "ich habe k.A. (3) vom Platz gestellt"? Kaum, denn das Sportgericht wird den Namen des Akteurs und weniger die Trikotnummer zwecks Sperre wissen wollen. Wie unsinnig die k.A.-Anonymisierung ist, lässt sich auch dadurch beweisen, dass ein k.A. sich möglicherweise montags auf einen Zeitungsfoto findet.

Die k.A.ler haben den Datenschutz missverstanden. Aber auch der Verband scheint die Datenschutzbestimmungen missverstanden haben. So erzählte Martin Halbig, Coach des Landesligisten FC Fuchsstadt, dass er vor einem Lehrgang in München, bei er der sich bereits angemeldet hatte, vom zuständigen Verbandssekretariat wissen wollte, wer aus dem KG/HAB-Bereich ebenfalls angemeldet sei. Grund seiner Anfrage war, dass er eine Mitfahrgelegenheit anbieten respektive suchen wollte. Die Auskunft wurde ihm aus Datenschutzgründen verweigert und so sind, der Umweltschutz lässt grüßen, alle Teilnehmer einzeln per Pkw angereist. Und keiner der Betroffenen hatte Verständnis für die Nichtauskunft, denn vor Ort trafen sich die Teilnehmer des Lehrgangs ja doch. In der Teilnehmerliste fand sich dann auch keine Person, die sich mit "k.A." eintrug.