Untererthal muss nach Einspruch früher ran

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Den Ball im Blick und den Aufstieg im Visier: Andreas Weigand (im Bild) spielt mit dem FC Untererthal am Sonntag gegen die SG Heustreu um einen Platz in der Kreisliga Rhön. Foto: ssp
Den Ball im Blick und den Aufstieg im Visier: Andreas Weigand (im Bild) spielt mit dem FC Untererthal am Sonntag gegen die SG Heustreu um einen Platz in der Kreisliga Rhön. Foto: ssp

Mit einem Sieg über die SG Heustreu stünde die Hammer-Elf bereits in der Kreisliga.

SG Heustreu/Hollstadt - FC Untererthal
Sonntag, 18 Uhr, Strahlungen
"Unverhofft kommt oft", ließe sich diese Spielansetzung überschreiben. Denn eigentlich hätte die SG Heustreu gegen den SV Garitz antreten müssen. Doch nach dem Einspruch der Untererthaler Verantwortlichen gegen den Relegationsmodus (siehe nebenstehenden Bericht) dürfen deren Spieler, die zunächst mit einem Freilos ausgestattet waren, nun gleich ran. Von der Entwicklung wenig überrascht zeigte sich am Freitagvormittag FC-Spielertrainer Michael Hammer. "Die ganze Angelegenheit mit diesem Modus war doch von vornherein nicht nachvollziehbar." Daher hatte Hammer seine Schützlinge schon während der Woche zu einigen Trainingseinheiten bestellt, die letzte Übungseinheit wurde für Freitagabend angesetzt. Über den Gegner hatte er vorsorglich auch schon Informationen eingeholt.
"Dieser stellt mit Sicherheit einen kampfstarken Kader, der nicht mit links zu schlagen sein wird."

Personell gesehen ist bei der Viktoria fast alles im Lot, bis auf den angeschlagenen Marcus Schäfer, hinter dessen Einsatz ein Fragezeichen steht, kann Hammer aus dem Vollem schöpfen. Was seine Mannschaft in eine leichte Favoritenrolle drängt, ist die Routine einiger Spieler. Das Trio Stefan Gerlach, André Herrlein und Andreas Weigand hat in Thulbaer Zeiten höherklassigere Luft geschnuppert, mit Benedikt Hüfner und dem jungen Lukas Tartler verfügt die Viktoria über torgefährliche Akteure. Auch in psychologischer Hinsicht dürften die Grün-Weißen im Vorteil sein, denn diese konnten sich schön längere Zeit als feststehender Vizemeister auf die Relegation vorbereiten. In diese wurde der Gegner erst nach dem letzten Saisonspiel geschubst, bei der 1:2-Niederlage gegen den TSV Aubstadt II vor acht Tagen durften die Mannen von Coach Horst Menninger noch in der 70. Minute vom direkten Aufstieg träumen.

Das nach Ansicht der SG-Insider ausgeglichen besetzte Team erlitt einen weiteren Rückschlag, weil ihr bayernligaerfahrener Spieler Matthias Schäfer (TSV Aubstadt) wegen einer Muskelverletzung vom Rasen musste und für das anstehende Match auszufallen droht. Dass die Menninger-Elf, die Zeitweise mit zehn Punkten Vorsprung einem sicheren Aufstieg entgegenstrebte, überhaupt noch in die Bredouille kam, war auf "großes Verletzungspech in der Rückrunde zurückzuführen. So ist mir mein bester Verteidiger Andreas Schneider ausgefallen, er wird auch gegen Untererthal fehlen", so Menninger. "Die Chancen auf ein Weiterkommen sind fifty-fifty", denkt Hammer, "einen Kantersieg für eine der beiden Mannschaften erwarte ich nicht".


Warum der SV Garitz Kreisligist bleibt

Beim Relegationsspiel in Fuchsstadt machten erste Gerüchte die Runde, die sich schnell konkretisieren sollten. Eigentlich war der SV Garitz in die Abstiegs-Relegation gerutscht, hätte am Sonntag gegen die SG Heustreu antreten müssen - und freut sich jetzt über den Klassenerhalt. Ein Protest des FC Untererthal gegen den Relegations-Modus hatte den Stein ins Rollen gebracht. Kurzerhand wurde der gesamte Modus umgeschmissen - zum Vorteil des SV Garitz, der sich die Relegations-Mühle erspart.

Der Einspruch der Viktorianer war nachvollziehbar, denn das Freilos der ersten Runde war definitiv kein Vorteil. Sven Röthlein, 2. Vorsitzender des FC, führte drei Punkte ins Feld. Er sah seinen Verein angesichts dieses Modus' "deutlich benachteiligt" und forderte "für alle die gleiche sportliche Chance. Alle Mannschaften könnten sich mit einem Sieg in ihrem ersten Spiel einen Kreisliga-Platz sichern. Der FC müsste hierfür zwei Siege einfahren." Die anderen vier Vereine, so Röthlein weiter, "haben bei einer Niederlage eine zweite Chance, sich einen Kreisliga-Platz zu sichern, der FC als einziger nicht." Somit sei das Freilos der ersten Runde "eher einer Niete gleichzusetzen". Und zum Dritten: "Unser Spiel wurde an einem Wochentag angesetzt, was mit einer Schwächung unserer Mannschaft verbunden ist, sowie eventueller finanzieller Nachteile", rechnete Röthlein mit "wesentlich weniger Zuschauern".

Eine erneute Auslosung am Nachmittag in Fuchsstadt ergab die Begegnungen TSV Nordheim gegen SG Windshausen/Brendlorenzen (Sonntag, 15 Uhr, beim VfR Bischofsheim) und SG Heustreu/Hollstadt gegen FC Untererthal (Sonntag, 18 Uhr, beim FC Strahlungen). "Im Sinne des Sports haben wir dieser Lösung zugestimmt. Es bleibt aber ein sehr fader Beigeschmack", erläuterten Vorsitzender Konrad Link und Fußball-Abteilungsleiter Sebastian Schmidt die Position des TSV Nordheim. Für den - wie auch für die SG Windshausen/Brendlorenzen - der Modus eine Verschlechterung gegenüber der ursprünglich angedachten Lösung darstellt. Denn nun könnte die Niederlage im direkten Duell schon das Ende der Kreisligahoffnungen bedeuten. Im zunächst angedachten Modus hätte der Verlierer eine zweite Chance gehabt. Und zwar unabhängig vom Abschneiden des FC 06 Bad Kissingen. spion