Die Teilnahme an der Aktion "Lauf10!" verbuchen der SV Ramsthal und der FC Thulba als vollen Erfolg. Zur Freude beider Vereine verbindet die Sportler weiterhin der Spaß an der Bewegung.
Rhöner ziehen ihr Ding durch. Gut, konnte ja keiner wissen, dass der Abschlusslauf der bayernweiten Aktion "Lauf10!" in Wolnzach erheblich gekürzt wurde aufgrund der unsäglichen Hitze. Die weite Anfahrt ins Oberbayerische hatten sich die Laufgruppen aus Ramsthal und Thulba aber in weiser Voraussicht gespart - und auf heimischem Terrain die finale Herausforderung angenommen.
Zehn Wochen Training, um zehn Kilometer am Stück zu laufen. Nichts, was man als Laufanfänger so nebenbei macht. Klaus Kemmer hat es geschafft. Und strahlt immer noch beim Erzählen. Trotz der Anstrengung. "Unser Abschlusslauf war echt hart bei Temperaturen um die 30 Grad. Aber wir hatten auf der Strecke Wasserstationen und sogar ein Begleitfahrzeug", erinnert sich der 53-Jährige. Umso schöner geriet der Zieleinlauf auf dem Ramsthaler Sportplatz im Rahmen des SV-Sportfestes.
Auf Initiative von Antje Höver hatte sich der SV Ramsthal an der Lauf10-Aktion beteiligt. Klaus Kemmer war darauf aufmerksam geworden durch Plakataushang und Mundpropaganda. "Früher habe ich Fußball gespielt, musste aber nach einer Verletzung aufhören. 20 Jahre habe ich keinen Sport betrieben, war nur mal kurz im Fitness-Studio, aber das war einfach nichts für mich", sagt Klaus Kemmer, "weil ich ein Mensch bin, der die Gruppe braucht. Ich bin kein Einzelkämpfer".
Zäh ist der Betreiber einer Bäckerei aber. Und zwar zäher als viele andere, die im Lauf der Wochen nicht mehr gesichtet wurden beim Training, das zweimal in der Woche angeboten wurde, um sich nach und nach an die zehn Kilometer herantasten zu können. "Ich habe mir ein persönliches Ziel gesetzt, aber mich nie unter Druck gefühlt. Und ich finde es wirklich schade, dass einige einfach nicht mehr gekommen sind", sagt Klaus Kemmer, der bereits kurz vor dem Abschlusslauf die zehn Kilometer gepackt hatte. "So nebenbei, eher im Unterbewusstsein, weil ich beim Trainieren einfach mal weitere Wege als üblich gegangen bin." Für Klaus Kemmer war die Aktion auch in Sachen Gesundheit ein Erfolg. "Mein Blutdruck ist deutlich niedriger. Am Anfang war ich nach dem Training geschafft, jetzt habe ich nach dem Laufen mehr Energie als vorher. Das ist ein super Ausgleich zum Beruf." Zweimal in der Woche läuft Klaus Kemmer auch nach Ende der Aktion. Und ist froh, dass die kleine Gruppe geblieben und damit eine stete Motivation vorhanden ist. Die Zeit, die Klaus Kemmer sonst auf der Couch und vor dem Fernseher verbrachte, wird jetzt für aktive Bewegung genutzt. "Der Stress ist beim Laufen wie weggeblasen. Das bringt was und macht Spaß."
Neueinsteiger willkommen Auch beim FC Thulba ist man angetan von der Resonanz aus der Bevölkerung. Bereits kurz nach Beginn der Aktion bestand die Gruppe aus 15 Läufern, die sich in drei Gruppen unterteilten. "Wir treffen uns immer noch regelmäßig am Dienstag um 19 Uhr vor dem Sportheim des FC Thulba. Nach wie vor sind Neueinsteiger und Anfänger gern gesehene Gäste bei uns", sagt Organisator Heiko Kaiser, der das Kommunizieren und das gemeinsame Laufen als verbindendes Element sieht. Sogar an Wettkämpfen haben sich die Teilnehmer bereits herangewagt, erstmals beim Jakob-Kaiser-Gedächtnislauf in Hammelburg. "Thulba läuft weiter, lauft doch alle mit. Danke auf diesem Wege an unsere Untererthaler, und Obererthaler Läufer", sagt Heiko Kaiser.