Auf die Kissinger Wölfe wartet am Wochenende der nächste Kraftakt mit den Spielen in Bad Aibling und vor den eigenen Fans gegen den ERSC Amberg.
Im Kampf um die Playoff-Plätze wartet auf die Kissinger Wölfe (4./3) der nächste Kraftakt mit dem Doppelspieltag an diesem Wochenende. Dem Auftritt am Freitag (19.30 Uhr) beim EHC Bad Aibling (5./2) folgt das Heimspiel am Sonntag (18 Uhr) gegen den ERSC Amberg (3./7).
"Aibdogs" nennen sich die Oberbayern aus dem Mangfalltal, die eher schlecht als recht in die Zwischenrunde gestartet sind angesichts der Niederlagen gegen Amberg (2:5) und den ERV Schweinfurt (4:8). Mit einer beeindruckenden Serie von zehn Siegen in Folge hatte Bad Aibling die Vorrunde als Tabellenzweiter seiner Gruppe beendet. Gepunktet wurde in der Zwischenrunde nur beim 6:5 nach Penaltyschießen beim TSV Farchant. Heißt im Umkehrschluss, dass die Kufenkünstler aus dem Landkreis Rosenheim um ihren Trainer Manuel Kofler und estnischen Kontingentspieler Jan Lukats die Punkte ebenso dringend nötig haben wie ihre Kurstadt-Kollegen aus dem Unterfränkischen, die zwei Tage nach dem 7:6-Sieg in Amberg auch den zweiten Vergleich mit dem EV Dingolfing verloren geben mussten beim unglücklichen 2:3, als mit Niko Grönstrand und Neuzugang Rami Heikkilä beide finnischen Verteidiger hatten passen müssen. Am Sonntag wird sich das skandinavische Duo erstmals dem Kissinger Publikum präsentieren. "Super Schuss. Gute Passtechnik und vor allem eine hohe und für die Mannschaft so wertvolle Spielintelligenz", zählt Wölfe-Coach Mikhail Nemirovsky die Vorzüge des 26-jährigen Heikkilä auf. "Aber entscheidend ist, dass jeder seine Stärken auch zur Geltung bringt und das Beste aus sich für die Mannschaft herausholt."
Stärker geworden sind die Kissinger Wölfe also, aber Nemirovsky hält nichts vom Blick in die Glaskugel. "Wir müssen uns Drittel für Drittel fokussieren. Dann sehen wir, was passiert. Mir ist die Konzentration auf den Augenblick wichtig, alles andere kommt von alleine", weiß der 42-Jährige.
Kompliment vom Trainer
International aufgestellt sind die Saalestädter bekanntlich. Aber für Qualität im Team sorgt auch ein waschechter Franke. Von der zweiten Mannschaft des EHC Bayreuth kam vor Saisonbeginn Christian Masel. Und der hat sich im Schatten der "Stars" zu einem Leistungsträger entwickelt, von dem sein Trainer in den höchsten Tönen spricht. "Wenn ich zehn Spieler wie Christian hätte, würden wir in der Bayernliga oben mitspielen", schwärmt Nemirovsky vom 23-Jährigen, bescheinigt diesem eine "professionelle Mentalität" in allen Bereichen.
Gebürtiger Kulmbacher ist der Student der Betriebswissenschaften im dritten Semester. "Weil ich in Würzburg studiere, habe ich einen ortsnahen Verein gesucht. Es wurde Bad Kissingen auch deshalb, weil mir der Bayreuther Trainer Sergej Waßmiller die Wölfe empfohlen hat. Und ich habe es nicht bereut", erzählt der Stürmer, der hin und wieder auch mal Verteidiger spielen muss, wenn entsprechende Not am Mann ist. Christian Masel ist einer, der sein Hobby ernst nimmt, der sich akribisch vorbereitet. Und der sich glücklich schätzt über die vielen Einsatzzeiten im Dress der Wölfe. "Jetzt stehe ich auch mal beim Über- oder Unterzahl-Spiel auf dem Eis. Da lerne ich extrem dazu von unseren Routiniers." Das Kommen und Gehen von Spielern während der Saison? "Man braucht eins, zwei Wochen, um sich auf die neuen Kollegen einzustellen, aber die beherrschen alle ihren Sport, kein Problem", sieht das der Spieler mit der "26" extrem gelassen. "Für jeden Trainer ist Christian ein Wunschspieler, weil er in jeder Zone der Eisfläche weiß, was zu tun ist", sagt sein Trainer. Solch ein Lob von "Nemo", das will was heißen.
Mitfahrgelegenheit: Am Freitag setzen die Kissinger Wölfe wieder einen Fanbus ein. Abfahrt ist um 12 Uhr an der Eishalle.