So klingt es beim Rhöner Abend in Bad Bocklet

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Junge Leute und alte Lieder: So klingt's Fränkisch in Bad Bocklet besonders gut. Foto: Arnold Nöth
Junge Leute und alte Lieder: So klingt's Fränkisch in Bad Bocklet besonders gut. Foto: Arnold Nöth
Farbenfroh und verschlungen beim Bändertanz. Foto: Arnold Nöth
Farbenfroh und verschlungen beim Bändertanz. Foto: Arnold Nöth
 
Flötentöne brachten Pia, Mirja und Thomas Betzer ganz vorzüglich den Besuchern bei. v
Flötentöne brachten Pia, Mirja und Thomas Betzer ganz vorzüglich den Besuchern bei. v
 
Wenn die Christa mit Andre und Hans in der Akkordeon-Gruppe aufspielt, dann streicheln sanfte Klänge die Zuhörerschaft. Foto: Arnold Nöth
Wenn die Christa mit Andre und Hans in der Akkordeon-Gruppe aufspielt, dann streicheln sanfte Klänge die Zuhörerschaft. Foto: Arnold Nöth
 
Farbenfroh und verschlungen beim Bändertanz. Foto: Arnold Nöth
Farbenfroh und verschlungen beim Bändertanz. Foto: Arnold Nöth
 
Wenn die Christa mit Andre und Hans in der Akkordeon-Gruppe aufspielt, dann streicheln sanfte Klänge die Zuhörerschaft. Foto: Arnold Nöth
Wenn die Christa mit Andre und Hans in der Akkordeon-Gruppe aufspielt, dann streicheln sanfte Klänge die Zuhörerschaft. Foto: Arnold Nöth
 
Beinarbeit beim Volkstanz. Silvia und Stefan tanzen mit Elan eine Mazurka. Foto: Arnold Nöth
Beinarbeit beim Volkstanz. Silvia und Stefan tanzen mit Elan eine Mazurka. Foto: Arnold Nöth
 
Anja und Fabian beim Rundtanz. Foto: Arnold Nöth
Anja und Fabian beim Rundtanz. Foto: Arnold Nöth
 

Die Reichenbacher Gruppen begeisterten beim Rhöner Abend das Publikum in Bad Bocklet mit fränkischer Lebensart.

"Sie haben uns einen wunderbaren Abend bereitet, so unterhaltsam, kurzweilig und voller froher Laune. Vielen Dank dafür", überschwänglich bedankte sich nach dem Rhöner Abend in Bad Bocklet ein Kurgast-Ehepaar bei einigen der Akteure. Und ein weiteres Paar aus Gemünden notierte sich gleich die fränkische Literatur, aus der Arnold Nöth etliche der zumeist heiter-komischen und allzu menschlichen Geschichten aus Franken vorgetragen hatte.


Es war wieder ein rundum gelungener Abend, den die Mitglieder des "Sängerkranz Reichenbach e.V." im gut besetzten Kursaal dem Publikum darboten. Vorsitzender Nöth, der mit Reichenbacher Mundart mit "Sprüchlich und Gedichtlich" durch das abwechslungsreiche und in Darstellung und Klang farbenfrohe Programm führte, meinte dazu: "Wir versuchen, mit Musik, Gesang, Tanz, Mundart und in unserer heimischen Tracht einen Gegenpol gegen das meist in ähnlichen Veranstaltungen dominierende Altbayerische oder die Egerländer Musik und Brauchtums-Darstellungen zu setzen. Und da braucht sich Franken mit seiner lokalen Vielfalt und Farbigkeit keineswegs zu verstecken."

Das zeigten die "Sängerkranz"-Gruppen Gemischter Chor, Volksmusik-, Flöten- und Akkordeon-Gruppe sowie die Volkstänzer mit ihrem bunten Programm. Wie flott und jung geblieben überlieferte und traditionelle fränkische Volksmusik klingen kann, das ließen tiefes Blech, Trompete, Klarinetten und Akkordeon gleich zu Beginn mit dem Kaspar-Schottisch und dem Eisenbahner-Walzer erklingen, denen sich später noch Rheinländer und Geburtstagswalzer zugesellten.

Typische Reichenbacher Tracht

Wie alle Akteure des Abends trugen auch die Frauen und Männer des Gemischten Chores die typische Reichenbacher Tracht, die sich bei den Frauen der Werntaltracht zugehörig zeigt, wohingegen die Männer eine nur hier getragene Variante nach alten Vorbildern aus dem Rhönmuseum in Fladungen widerspiegelt.

Im mehrstimmigen Chorgesang wurden die heimische Region der Rhön, aber auch der Frankenwein sowie das Brünnlein am Wegesrand besungen. Unter der Leitung von Mirja Betzer kamen der gesungene Lobpreis des Jahreskreises sowie eine Huldigung an Wien - eben Urlaubszeit - zum Vortrag. Flötentöne brachte das Familien-Trio Betzer mit Stücken wie "Wir woll'n nach Seckbach gehen", Landjäger-Marsch, einem gefühlvollen Menuett und der Mazurka Waldblume dem Publikum dar. Wie man einst auf Omas und Opas Tanzboden die Beine geschwungen hat, das zeigten die Tänzer der Volkstanzgruppe. Da wirbelten die Beine, flogen Röcke und Schürzenbänder, stampften Schuhe auf die Bühnenbretter und verzwirbelten sich die vielfarbigen Bänder am Bänderbaum. Mit Schneider-Schottisch, Kreuzpolka, wilder Mazurka und dem farbenfrohen Bändertanz boten sie eine Vorstellung von den lebensfrohen Tänzen vergangener Zeiten und vor allem der Vielfarbigkeit fränkischer Tracht in rhythmischer Bewegung.

Sanfte Akkorde und Klänge

Als Gegenpart der sanfteren Art erklangen sanfte Akkorde und Klänge der Akkordeon-Gruppe, die mit Walzer, Schottisch- und Galopp-Melodien wohltuend-melodische Töne unters Publikum brachten. Alle Facetten des Lebens, ob heiter oder ernst, traurig oder verschmitzt, frech und liebevoll, trug Nöth zwischen den Darbietungen mit den Worten fränkischer Mundartdichter vor. Nicht lumpen ließ sich aber auch Susanne Hillenbrand, die mit dem Gedicht von "des Herrgotts Meisterstück" debütierte und eine Lanze für die Frauen brach. Wie gewohnt, ("Es is nix im Lawa so ernst, däss mer niät nuch a weng drü gelach konn...!") schloss Nöth mit einer heiter-tragischen Geschichte, diesmal von Maximilian Krieger "D'r Blitzschlooch". Dann legte die Volksmusik nochmal richtig los und setzte mit dem Alfons-Galopp als "Rausschmeißer", einen flotten und lautstarken Schlusspunkt.