Der Regierungspräsident war voll des Lobes. "Die frühkindliche Bildung liegt mir sehr am Herzen", zeigte sich Paul Beinhofer beeindruckt von der Arbeit im Kindergarten St. Peter und Paul.
Dass er sich für seinen Besuch Westheim aussuchte, dafür gab es einen besonderen Grund. Die Kita ist eine von 26 Konsultationseinrichtungen in Bayern. Sie beraten andere Kindergärten bei der Umsetzung des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes.
Anita Strauß, Vorsitzende des Trägervereins, skizzierte die Geschichte der Einrichtung, in der aktuell 62 Mädchen und Jungen betreut werden, davon zwölf unter drei Jahren. Die Kita orientiert sich an der italienischen Reggio-Pädagogik. Hierbei stehen Wissbegierde, Fähigkeiten, Kreativität und Aktivität der Kinder im Mittelpunkt.
Paul Beinhofer würdigte auch das Engagement der Stadt bei der Schaffung von Krippenplätzen. "Hammelburg hat viel getan", lobte der Regierungspräsident. So können schon sieben der acht Kitas Kinder unter drei Jahren betreuen. 73 neue Plätze wurden hierfür in den vergangenen Jahren geschaffen. Der Staat unterstützte dies mit Fördermitteln von bislang 867 000 Euro. Beinhofer dankte auch der Caritas, die als Dachverband viele Trägervereine von Kindergärten in Unterfranken unterstützt, wie den in Westheim.
Kinder bestimmen mit Leiterin Ria Förster stellte den Kindergarten vor, der seit 2006 eine anerkannte Einrichtung der Reggio-Pädagogik ist. Das Atelier auf dem Dachboden nannte sie das Herzstück der Kita. "Wir machen uns die Neugier zu Nutze, die Kinder wollen ihre Umwelt begreifen und erforschen", erklärte Förster. So kommt nicht selten das Mikroskop zum Einsatz, um den Dingen auf den Grund zu gehen.
Die Kinder bekommen kein fertiges Programm vorgesetzt. In der "Was-tun-Runde" bestimmen sie mit, wie der Tag gestaltet wird. Hierbei werden oft Alltagssituationen aufgegriffen. Die Mädchen und Jungen erarbeiten sich so bestimmte Themen mit Projekten, wobei kleine Gruppen gebildet werden.
"Unsere Räume sind Werkstätten", unterstrich die Leiterin. Hier dürfen die Kinder zum Beispiel schneidern, mit Ton gestalten oder Holz bearbeiten. Die Kleinen sind ständig in Bewegung, wodurch sie auch in der Motorik fit sind. "Statt Spielsachen benutzen sie oft Zeug", erklärte Ria Förster. "Zeug", das kann ein einfacher Karton sein, der die Kreativität anregt.
Auch Ausflüge stehen auf dem Programm, um den Wissensdurst zu stillen. So waren die Kinder schon im Senckenberg-Museum in Frankfurt auf den Spuren der Dinosaurier oder in der Uni Würzburg bei einer Kindervorlesung.
Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesancaritasverbands, lobte die "pädagogisch höchst wertvolle Arbeit" in Westheim. Die Gestaltungsfreiheit vor Ort zu lassen und nicht zentralistisch zu steuern, das sei auch typisch für die Caritas.
Dr. Paul Beinhofer (CSU), Regierungspräsident von Unterfranken, ist mit hauptverantwortlich für die Überschuldung der Stadt Hammelburg. Die Regierung genehmigte 2010 - bei kommunalen Mindereinnahmen der Stadt Hammelburg über 50 % - den Neubau eines Schulschwimm-Hallenbades mit Wellnessbereich. 5,5 Mio. Euro für eine freiwillige kommunale Leistung, während die Mittelschule unsaniert blieb. Die Zahlen zum demografischen Wandel in Hammelburg sind und waren der Regierung bekannt. Auch der massive Gewerbesteuereinbruch 2009/2010. Dass das neue Wellnessbad nicht kostendeckend sein wird, war evident. Dennoch gewährte Dr. Paul Beinhofer staatliche Zuschüsse in Höhe von 1,69 Mio. Euro für das neue Hammelburger Hallenbad. Die Bayerngrund, der staatliche Immobilien-Finanzierer, gewährte der Stadt "innere Darlehen", die eine normale Bank nicht gewährt hätte, weil Hammelburg entsprechende Einnahmen nicht mehr vorweisen konnte. Das ist der ganze verantwortungslose politische Filz in Unterfranken, der vom LRA Bad Kissingen über die Bayerngrund bis in die Regierung hineinreicht und offenkundig alleine Unternehmerinteressen dient, aber ganze Städte in Schuldenabgründe stürzt! Herr Dr. Beinhofer, wann gewähren Sie weitere MIllionen für die Generalsanierung der Mittelschule in Hammelburg?! Die Stadt ist 2014 rücklagenlos und hat Gesamtschulden in Höhe von 22 Millionen Euro bei einem bleibenden Gewerbesteuerrückgang über 40%! Diese Zahlen sind und waren Ihnen und Ihrer Behörde bekannt! Sie sollten als Regierungspräsident zurücktreten, denn Sie wurden der Ihnen obliegenden Verantwortung nicht gerecht.