Die PWG Bad Brückenau schickt bei der Bürgermeisterwahl im September einen eigenen Kandidaten ins Rennen. Mike Richter strebt den Chefsessel im Rathaus an.
"Wir haben lange gesucht", sagte PWG-Vorsitzender Jonathan Kirchner zum Auftakt der Nominierungsversammlung im Gasthaus Breitenbach in Römershag. Nach intensiven Vorgesprächen glaube man nun aber, mit Mike Richter "den richtigen Mann für Bad Brückenau" gefunden zu haben. Den Kontakt zu dem 41-jährigen Familienvater hatte PWG-Stadtrat Heribert Jakobsche geknüpft.
Richter ist gebürtiger Bad Brückenauer und lebt heute mit Frau und Kind im Ortsteil Oberzell der Nachbargemeinde Sinntal, wo er seit zehn Jahren kommunalpolitisch in der Bürgerlichen Wählergemeinschaft (BWG) aktiv ist. Ausführlich ging der Berufssoldat bei seiner Vorstellung auf seine Karriere bei der Bundeswehr und sein Engagement in Vereinen und Verbänden ein.
Zusammen gestalten
Nur ein PWG-Kandidat, so Richters Credo, könne der Bürgermeister für alle Bad Brückenauer sein und mit CSU, SPD und FDP gemeinsam das Zusammenleben in der Stadt gestalten. Er selbst sieht sich übrigens nicht als Gegenkandidat zur Partei CSU, "sondern ich bin lediglich der Gegenkandidat zur CSU-Kandidatin". Drei Merkmale, für die er stehe, wollte der Redner besonders unterstrichen wissen. So seien Führung und Organisation im Rathaus Chefsache. Eine enge, transparente, voll umfängliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit sei für ihn selbstverständlich. Diese müsse auch praktiziert werden. "Der Bürgermeister ist in allen außenwirksamen Angelegenheiten der Repräsentant der Stadt und sonst niemand", brachte er seine Meinung auf den Punkt.
Im Hinblick auf die Herausforderungen, die ihn in Bad Brückenau erwarten, wollte Richter noch nicht zu sehr ins Detail gehen. Diese Themen würden noch bei den bevorstehenden Wahlveranstaltungen ausführlich zur Sprache kommen. Als wichtiger erachte er es im Moment, einige Worte über die Rolle des Bürgermeisters allgemein zu verlieren. Dabei zog er Parallelen zum Sport, wo es auch nur funktionieren würde, wenn Trainer und Mannschaft kooperieren.
Bürokratie abbauen
Und noch einen weiteren Aspekt brachte der Kandidat sehr bildhaft ins Spiel. Bad Brückenau bestehe aus vielen Herzen, "die alle in einem ganz eigenen, individuellen und lebendigen Rhythmus schlagen". Sein Ziel sei es, "dass es am Ende ein harmonisches Miteinander gibt", ohne dass ein Stadtteil oder eine Gruppe den eigenen Lebensrhythmus aufgeben müsse. Hier sei nicht nur Ideenreichtum gefragt. Für ein zielorientiertes Zusammenspiel von Bürgern und Verwaltung müssten auch bürokratische Hindernisse abgebaut werden. Da könne oft schon ein kurzer "Blick über den Tellerrand" helfen.
Neben vielen anderen Aspekten habe ihn ein ganz besonderer Punkt inspiriert, sich als Bürgermeister zu bewerben. In nur wenigen Berufen habe man nämlich jeden Tag so viele Chancen, etwas Neues zu lernen, wie in der Funktion als Stadtoberhaupt. Darauf freut sich Richter und will mit allen Unterstützern "neue und alte Türen öffnen".
Alle sprachen sich für einen aus
Der eigentliche Wahlvorgang für die Nominierung des Bürgermeisterkandidaten, den Jürgen Lieb leitete, war anschließend reine Formsache. Alle 17 stimmberechtigten PWG-Mitglieder sprachen Mike Richter ihr Vertrauen aus.