Prognosen sagen, die Kinderzahl sinkt: lohnt da eine Erweiterung?

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Oerlenbachs Gemeinderat ließ sich bei Ortsbegehungen über die Kindergarten-Situation in Ebenhausen und Oerlenbach informieren.Sigismund von Dobschütz
Oerlenbachs Gemeinderat ließ sich bei Ortsbegehungen über die Kindergarten-Situation in Ebenhausen und Oerlenbach informieren.Sigismund von Dobschütz
Oerlenbachs Gemeinderat ließ sich bei Ortsbegehungen über die Kindergarten-Situation in Ebenhausen und Oerlenbach informieren.Sigismund von Dobschütz
Oerlenbachs Gemeinderat ließ sich bei Ortsbegehungen über die Kindergarten-Situation in Ebenhausen und Oerlenbach informieren.Sigismund von Dobschütz
 
02Oerlenbachs Gemeinderat ließ sich bei Ortsbegehungen über die Kindergarten-Situation in Ebenhausen und Oerlenbach informieren.Sigismund von Dobschütz
02Oerlenbachs Gemeinderat ließ sich bei Ortsbegehungen über die Kindergarten-Situation in Ebenhausen und Oerlenbach informieren.Sigismund von Dobschütz
 

Die Oerlenbacher Gemeinderäte informierten sich in den Kindergärten wo und warum Sanierungs- oder Erweiterungsbedarf herrscht.

Nachdem in der vorausgegangenen Sitzung der Gemeinderat noch offene Punkte aus den Bürgerversammlungen in Oerlenbach, Eltingshausen und Ebenhausen abgearbeitet hatte, standen diesmal Fragen aus Rottershausen auf der Tagesordnung. Vor seiner Sitzung ließ sich das Ratsgremium bei Ortsterminen in den Kindergärten in Ebenhausen und Oerlenbach von Leitung und Elternsprechern über die aktuelle Situation informieren. Die beiden anderen Einrichtungen waren schon besichtigt worden.

"Vor allem die Ratskollegen aus den jeweils anderen Ortsteilen sollen sich einen Einblick verschaffen können", wünschte sich Bürgermeister Franz Kuhn (CSU). Hintergrund ist die bis zum Jahr 2020 laufende Fördermöglichkeit des Freistaats nach dem Sonderinvestitionskostenprogramm zur Kinderbetreuungsfinanzierung, wofür bis Ende August 2019 Anträge eingereicht sein müssen. Ein aktueller Anlass dürften allerdings auch die Meldungen in den Bürgerversammlungen gewesen sein, wo auf Erweiterungsbedarf und vereinzelte Missstände hingewiesen wurde.


BM: Erweiterung nicht notwendig

"Wir sind in Ebenhausen, Eltingshausen und Rottershausen der falsche Ansprechpartner", machte der Bürgermeister beim Rundgang noch einmal deutlich. "Nur in Oerlenbach ist die Gemeinde der Träger des Kindergartens." Für Maßnahmen in den drei anderen Orten sei der jeweilige Trägerverein oder die katholische Kirche verantwortlich. Die Gemeinde könne dort lediglich unterstützend wirken. Zugleich wies der Kuhn darauf hin, dass in allen vier Einrichtungen die Zahl der zu betreuenden Kinder der gesetzlich zulässigen Maximalzahl entspricht. Bauliche Erweiterungen seien aus seiner Sicht nicht notwendig oder gar sinnvoll, so der Bürgermeister im Gespräch mit dieser Zeitung, da nach demographischen Prognosen die Kinderzahl in den nächsten Jahren wieder sinken wird.


Elternsprecher: Grenze erreicht

"Kinder unter zwei Jahren können wir in Ebenhausen gar nicht aufnehmen", betonte allerdings Elternsprecher und Gemeinderat Benedikt Keßler. "Mit 54 Kindern sind unsere Grenzen ab 2019 ausgereizt. Dann ist wirklich Feierabend." Außerdem fehlt es an Stauraum, machte Keßler den Raumbedarf deutlich. Ähnlich formulierte es auch Ilona Galozy, die Leiterin des Oerlenbacher St. Burkard-Kindergartens: "Mit 80 Kindern sind alle Gruppen voll." Das Rathaus will nun die Wünsche der Kindergärten zu Erweiterung, Umbau oder Behebung kleinerer Missstände sammeln und dem Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen zur Beratung des weiteren Vorgehens vorlegen.

Gemeinsam ging der Gemeinderat in seiner anschließenden Sitzung die noch offenen Punkte aus der Bürgerversammlung in Rottershausen durch. Herausragender Punkt war dort die vom Gemeinderat im Februar beschlossene Rückstufung der Gemeindeverbindungsstraße nach Rannungen gewesen. Bürgermeister Kuhn wies die Ratsversammlung noch einmal darauf hin, dass aus Oerlenbacher Sicht die hohen Unterhaltskosten nicht leistbar sind, zumal nach aktuellen Verkehrszählungen etwa 90 Prozent der dort fahrenden Autos aus Rannungen kommen, was auch sein Rannunger Amtskollege Fridolin Zehner (CSU) nach eigener Zählung bestätigt hat. Der dortige Gemeinderat will am 3. Juli über die Straßenrückstufung beraten. Falls Rannungen der Oerlenbacher Kündigung des 1989 geschlossenen Vertrages nicht zustimmen werde, "muss das Landratsamt entscheiden". Nach Abwägung aller Einwände blieb der Gemeinderat bei seinem ursprünglichen Beschluss.

Eine längere Diskussion ergab sich bei der Frage nach Bauland in Rottershausen, für dessen Schaffung vor allem Gemeinderat Martin Greubel warb: "Es muss endlich mal angegangen werden." Es dürfe doch nicht sein, dass Bewohner von Rottershausen ins Neubaugebiet nach Eltingshausen ziehen müssen. "Wir schrumpfen seit Jahren, dabei haben wir noch Bäcker und Metzger." Bürgermeister Franz Kuhn hielt dem entgegen, die Gemeinde könne nicht mehrere Neubaugebiete parallel bearbeiten. "Erstmal wollen wir Eltingshausen vollmachen." Außerdem stünden in Rottershausen keine Grundstücke zum Kauf. "Wo kein Land erworben werden kann, gibt es auch kein Neubaugebiet."