Pfaffenhausen feierte 1111-jähriges Jubiläum.Sommerliches Wetter und ein abwechslungsreiches Programm lockten mehrere tausend Besucher.
Stolz steht Maschinenbaustudent Christian Schneider vor der grauen Stahlkonstruktion. Aus dem Jahr 1936 stammt sie und gleicht vom Aussehen einem kleinen Bulldog - wenn da nicht die große Ablagefläche und das Sägeblatt wären. "Das ist eine fahrbare Bandsäge", sagt er. Zusammen mit Vater Walter hat er sie in den letzten drei Jahren in mühevoller Kleinstarbeit wieder gangbar gemacht.
"Wir wollten sie so herstellen, wie sie mal war." Das war nicht immer einfach, viele Orginalteile gibt es so nirgends mehr zu kaufen. "Gerade beim Motor mussten wir viel improvisieren und einzelne Teile neu drehen lassen."
Das Endergebnis konnten die Besucher des Pfaffenhausener Heimatfestes bestaunen. Zum 1111-jährigen Jubiläum verwandelte sich der Ort das ganze Wochenende in eine große Ausstellung, die dutzende Geschichten erzählte: Da waren zum Beispiel Klaus
Kippes, Michael Stöth und Dominik Schaupp von den Museums- und Landmaschinenfreunden Fuchsstadt, die stündlich Dreschvorführungen unter dem strahlend blauen Himmel zeigten: Getreide zu Garben binden, vom Garbenwagen auf die Dreschmaschine werfen und einlegen. Sekunden später kam vorne sauber gedroschenes Getreide und hinten ungepresstes Stroh aus der Maschine - eine schöne Holzkonstruktion aus den 50 er Jahren - heraus.
Man könnte über das Mittelalterlager berichten, mit dem gut gelaunten Schmied Denny Danewitz und seinem Freund Eduard Mews, die zur Abkühlung ein Bad in der Saale nahmen. Man könnte über die kleine Emma aus Neuwirtshaus schreiben, die sich beim Kinderschmieden aus einer glühenden Eisenstange einen Freundschaftsring hämmerte.
Oder über Stefan und Christel Hofbauer, die Hof und Garten des "Fischkasper" Hauses - so lautet der alte Dorfnamen - in ein grünes, blühendes Paradies verwandelt haben.
Es ist gleich, wen man auf das Fest anspricht: Den Besuchern wie auch den Pfaffenhäusern hat es gefallen, trotz sengender Hitze. "Die Stimmung ist absolut super", findet beispielsweise Feuerwehr-Vorstand Detlef Heim.
Vor allem das Organisatoren-Team erhält viel Lob, wegen der knapp bemessenen Zeit, die man für die Planung hatte. Die Veranstalter sind zufrieden. "Wir haben im Vorfeld mit 7000 bis 8000 Besuchern gerechnet", sagt Ortbeauftragter Karl-Heinz Glück (CSU). Die Zahlen wurden wohl erreicht, alleine am Samstag schätzte Glück die Besuchermenge auf 4000.
Die Festeröffnung am Samstag war mit der Kulturreihe SaaleMusicum verbunden.
Die Gäste kamen am frühen Samstagnachmittag zunächst etwas zögerlich an das Saaleufer. "Musik und Saale gehören schon immer zu unserem Dorf Pfaffenhausen", meint der Ortbeauftragte Glück. Als Echternacher Grundbesitz wurde Pfaffenhausen im Jahre 902 erstmals urkundlich erwähnt. "Ein 1111-Jubiläum habe ich noch nicht erlebt", sagte Landrat Thomas Bold (CSU). Er zollte dem Fleiß der Anwohner Achtung, die sich mit rund 30 Stationen präsentierten.