Palmen und Liegestühle auch 2014 in Bad Kissingen?

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Die Verantwortlichen sind mit der ersten Stadtstrand-Saison zufrieden. Ein langer warmer Sommer sorgte für gute Besucherzahlen am Gelände gegenüber des Regentenbaus. Foto: Benedikt Borst
Die Verantwortlichen sind mit der ersten Stadtstrand-Saison zufrieden. Ein langer warmer Sommer sorgte für gute Besucherzahlen am Gelände gegenüber des Regentenbaus.  Foto: Benedikt Borst

Die Bilanz nach der ersten Stadtstrand-Saison ist überwiegend positiv. Die Veranstalter haben bei der Stadt Bad Kissingen um einen neuen Pachtvertrag angefragt. Ein Treffen mit Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) steht noch aus.

Andreas Lampert ist mit der ersten Stadtstrand-Saison, die am Sonntag, 15. September, endet, zufrieden. "Grundsätzlich haben wir viel positives Feedback bekommen. Wir haben etwas geschaffen, das auf breite Zustimmung stößt", sagt der Geschäftsführer des Stadtstrands. Nach der schwierigen Anfangsphase mit dem Saale-Hochwasser sei der Ablauf zufriedenstellend gewesen.
Der lange und warme Sommer half über die Mehrkosten hinweg, die durch die Überschwemmung und den damit verbundenen Betriebsausfall entstanden waren.

"Wir wollen das grundsätzlich weiter machen", betont Lampert. Das ganze Konzept von ihm und seinen Geschäftspartnern Waios Dinudis und Matthias Freibott sei langfristig angelegt, um sich wirtschaftlich zu rentieren. Die hohen Vorlaufkosten können nicht in einer einzigen Saison eingenommen werden. "Wir haben schon Kontakt mit der Stadt aufgenommen", sagt Lampert dazu. Nach eigenen Angaben bemüht er sich um einen Pachtvertrag für das Gelände gegenüber des Regentenbaus - im Idealfall mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

Thomas Lutz vom Bad Kissinger Stadtmarketing bestätigt, dass eine Anfrage vorliegt. Allerdings sei diese noch nicht behandelt worden, da Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) erst heute aus seinem Urlaub zurückkehre. "Ich gehe davon aus, dass es in der nächsten oder übernächsten Woche ein Treffen dazu geben wird", sagt Lutz.

Abstimmung hat funktioniert

Was bei dem Treffen herauskommt, ist völlig offen. Aber zumindest aus Sicht der Stadtmarketings spricht nichts gegen eine Wiederholung des Stadtstrandes auf der Europawiese. Lutz: "Wir hatten zwar vom Kissinger Sommer Berührungspunkte mit dem Stadtstrand, weil die Hauptsaison von beiden auf den Juli fiel, aber es hat keine Probleme gegeben." Die Abstimmung bei Open-Air-Terminen der Kulturreihe habe reibungslos funktioniert. Viele Künstler hätten den Stadtstrand als Belebung empfunden und ihn nach den Konzerten aufgesucht. "Es wurde ein teilweise neues Klientel nach Bad Kissingen gezogen", sagt Lutz. Der Stadtstrand locke auch überregionale Gäste etwa aus dem Rhön-Grabfeld oder dem Schweinfurter Raum in die Kurstadt.

Heimische Wirte einbinden

Ähnlich sieht das Emanuel Papadopoulos, der ein Restaurant in der Fußgängerzone betreibt. "Am Stadtstrand sieht man unter der Woche Gäste, die sonst nie nach Bad Kissingen gekommen wären." Das Angebot an der Saale betrachtet er als Ergänzung und nicht als Konkurrenz für die Gastronomen in der Innenstadt. Papadopoulus würde eine Wiederholung im nächsten Jahr begrüßen, auch weil er sich selbst zu den regelmäßigen Gästen zählt.

"Die Idee ist gut, ebenso dass die Stadt das an dieser Stelle genehmigt hat", sagt Gerhard Moritz, Geschäftsführer des Café Sinnberg. Er fände es allerdings sinnvoll, wenn Lampert in Zukunft heimische Gastronomen mit einbinden würde. "Ich würde mir wünschen, dass es ein Gemeinschaftsprojekt wird", sagt er. Moritz hält das aus betriebswirtschaftlichen Gründen für sinnvoll, man könne besser kalkulieren.

Risiko besser verteilen

Das Wetter - das habe das Hochwasser gezeigt - könne den Betreibern schnell die Bilanz vermiesen. Wenn sich mehr Gastronomen an dem Projekt beteiligten, würde sich das Risiko verteilen und möglicher Ausfälle für den Einzelnen weniger bemerkbar machen. Moritz kann sich vorstellen, dass Gastronomen ein Zelt auf dem Areal anmieten und dann dort ihre Speisen und Getränke anbieten.

"Wir hatten zu Beginn des Stadtstrandes bei mehreren Gastronomen aus Bad Kissingen wegen einer Kooperation nachgefragt", sagt Andreas Lampert. Das Interesse habe sich in Grenzen gehalten. "Dabei ist damals nichts herausgekommen."

"Für mich wäre das als Plattform interessant", sagt Gerhard Moritz. "Aber das muss sich Andreas Lampert durch den Kopf gehen lassen."