Die Eltingshäuser üben Kritik an der Entscheidung der Regierung von Unterfranken.
"KG 43 neu" und Windkraftanlagen beherrschten die Bürgerversammlung, zu der 64 Bewohner gekommen waren. Keine Nachfragen gab es zur Sanierung und Erweiterung der Wilhelm-Hegler-Halle, obwohl der Schützenverein Eltingshausen durch Wassereinbrüche heimgesucht wurde.
Gerhard Kuhn setzte sich mit dem geplanten Windpark nördlich von Eltingshausen beziehungsweise westlich der Schwarzen Pfütze kritisch auseinander. Vorrang sollten seiner Meinung nach Fotovoltaikanlagen und erdverkabelte Stromtrasse haben. Der Wind wehe eher mäßig, Wald werde geopfert, Landschafts- und Naturschutz missachtet. Zusätzlich zu Motocross komme weiterer Lärm, Flächen würden hemmungslos verbraucht. "Wir haben in Eltingshausen mit 110 Hektar nur wenig Wald. Denkt an Dorf und Gemeinde. Wenn es so weiter geht, ist bald alles zugepflastert und zugebaut", fügte er an.
Ausgleich durch Aufforstung Bürgermeister Franz Kuhn sprach sich, falls die Stromtrassen kämen, ebenfalls klar für Erdverkabelung aus. "Für Solarenergie brauchen wir noch mehr Flächen, für Windräder wesentlich weniger. Jede geopferte Waldzone wird mit dem 1,5-Fachen an Neuaufforstung ausgeglichen. Grundlage der Standorte ist der Windatlas", erläuterte er. Die deutlich höheren Räder erfüllten gemäß fachlicher Untersuchungen die Voraussetzungen für effiziente Nutzung. Das Projekt habe die Gemeinde vor etwa drei Jahren der Energieallianz Bayern übertragen, die Natur- und Immissionsschutz untersuchen ließ und im Oktober 2014 vom Landratsamt einen positiven Vorbescheid erhielt. Um Konflikte mit der 10H-Regelung zu vermeiden, habe der Gemeinderat Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Die Konzepte liegen ab 16. März öffentlich im Rathaus aus.
Umständliche Überquerung Claus-Peter Köth und Udo Markert gingen auf die Umgehungsstraße nördlich von Eltingshausen ein. Ihnen gefiel nicht, dass die Regierung von Unterfranken eine höhengleiche Anbindung der alten KG 43 vom Ort her zur B 19 hin verworfen hat. Bewohner vom südlichen Bereich des Dorfes müssten, wenn sie nach Rottershausen bzw. zu B 19/ A71 wollen, weitere Wege durch den Ort hin zum Kreisel am Umspannwerk auf sich nehmen.
Nicht alle Grundstücke erworben Der Bürgermeister hatte in seinem Bericht verdeutlicht, dass das Landratsamt als Bauherr der schon lange gewünschten Umgehung im letzten Jahr nicht viel weiter gekommen sei. "Nicht alle Grundstücke konnten erworben werden, so dass ein Planfeststellungsverfahren nötig ist. Die Regierung hat das Landkreiskonzept geprüft. Der zusätzliche Kreisel westlich des Ortes wurde als "nicht nötig" bewertet. Damit können wir leben. Kuhn weiter: "Eine höhengleiche Anbindung der KG 43 alt aus dem Ort wurde als nicht für nötig bewertet und als Gefahrenpunkt bewertet und durch eine Unterführung für den landwirtschaftlichen Verkehr per Röhre ersetzt." Vor der Unterquerung zweige ein Feldweg in Richtung Kreisverkehr an der B 19 ab, machte der Bürgermeister deutlich und betonte, dass der Gemeinderat eine höhengleiche Lösung favorisiert. Die Umgehung dürfe aber nicht in Frage gestellt werden. Denn sie sei dringend nötig, um vor allem den Schwerlastverkehr aus Eltingshausen herauszubringen. Die Route müsse im vordringlichen Bedarf des Bundesstraßenbaus bleiben und nicht durch die Tieferlegung unter der Bahnbrücke an Gewicht verlieren.
Keine Heizung für die Scheune Alois Schott dankte für die weitere Ausstattung von Kulturscheune und Nebentrakt. Aber: "Es fehlt eine Heizung. Die Scheune soll für private Feiern vermietet werden", schlug er vor. Kuhn ergänzte, dass für die Kücheneinrichtung 21 000 Euro und für Verbesserung der Akustik in der Scheune 13 000 Euro aufgewendet wurden. "Der Bau war als Kaltscheune geplant. Eine private Nutzung verneinen wir zum Schutz der örtlichen Gastronomie", verdeutlichte er die generelle Haltung des Gemeinderates.
Katrin Häfner, Vorsitzende des Kindergartenvereins, hakte zum Thema "Defizitvertrag" nach. "Wir unterstützen unsere Kindergärten durch zusätzliche Leistungen wie Erziehungsbeiträge je Kind und Monat, Baumaßnahmen und Beschaffungen sowie zuletzt mit dem Beitritt zum Programm ,Qualitätsbonus plus' mit 21 000 Euro je Jahr. Wir sind bisher ohne Defizitvereinbarung gut gefahren, haben, wenn nötig, geholfen, verzichten auf zusätzliche Kontrollen und vertrauen auf die Trägervereine." Zur Einstellung eines Jugendsozialarbeiters in der Schule erklärte Kuhn, dass diese Maßnahme helfen soll, Probleme einzelner Schüler aufzufangen.
Fotos:
Entlastung der Ortsdurchfahrt Eltingshausen: Dieser Wunsch besteht seit Jahrzehnten und stand einmal mehr im Mittelpunkt einer Bürgerversammlung.
- Fotos von der Bürgerinitiative gegen die Belastungen
- LKW unterwegs durch den Ort, bei Begegnung sehr eng mit Überfahren der Gehsteige