Laut einer Studie ist die Lebensmittel-Nahversorgung in den meisten der Kommunen des Bäderlandkreises im Vergleich nicht schlecht. Ansiedeln könnten sich Läden aber beispielsweise noch in Wartmannsroth.
Der Lebensmitteleinzelhandel gehört für die meisten Menschen zu den wichtigsten Elementen des wirtschaftlichen Lebens. Und das nicht nur aus dem banalen Grund, dass der Mensch eben essen muss, um zu leben. Wie gut die Nahversorgung ist, trägt erheblich zur Lebensqualität bei. Das hat jetzt wieder einmal eine Studie festgestellt. Angefertigt hat sie das Zentrum für Regionalforschung der Universität Würzburg im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt.
"Besonders im ländlichen Raum", heißt es in der Studie, "übernimmt der Lebensmitteleinzelhandel eine Ankerfunktion für viele weitere Dienstleistungen im öffentlichen und privaten Bereich". Das liege daran, dass "er als zentrumsbildender Magnet" für hohe Kundenfrequenz sorge. In Orten ohne Nahversorger könnten sich wegen fehlender Kundenbindung "ergänzende Handels- und Dienstleistungseinrichtungen" häufig nicht halten oder ansiedeln.
Ein Standortfaktor
Eine funktionierende Nahversorgung sei ein wichtiger Standortfaktor bei der Wahl des Wohnorts. Die Anziehungskraft einer Gemeinde bemesse sich auch an Qualität und Erreichbarkeit des Einzelhandels. Darüber hinaus habe der Lebensmitteleinzelhandel wirtschaftliche und soziale Funktionen. Einerseits stelle die Branche auch im ländlichen Raum einen wichtigen Arbeitgeber dar.
Aus Sicht der Studie nicht zu unterschätzen ist zudem "die kommunikative Komponente beim persönlichen Einkauf". Da gehe es um soziale Teilhabe vor Ort sowie um "die Ermöglichung eines selbstbestimmten Lebens im Alter".
Die Autoren dieser Studie verweisen in diesem Zusammenhang auf eine andere Studie über die Versorgungssituation im ländlichen Raum. Die Befragten sollten dabei angegeben, wie wichtig ihnen in Zukunft Infrastrukturen sein werden. Mit dem ÖPNV, den Gastwirtschaften, der Kinderbetreuung und den Freizeitmöglichkeiten zählten die Einkaufsmöglichkeiten hier durchwegs zu den fünf wichtigsten Faktoren.
Meist mindestens ein Geschäft
Im Landkreis Bad Kissingen verfügen laut dieser Studie 96 Prozent der Gemeinden zumindest über ein kleines Lebensmittelfachgeschäft, also zum Beispiel eine Bäckerei oder eine Metzgerei. Das heißt, nur in einer der insgesamt 26 Kommunen gibt es so etwas nicht. 42 Prozent der Gemeinden hätten entweder einen kleinen oder einen großen Supermarkt in ihrem Gebiet. Bei 31 Prozent der Gemeinden gebe es vor Ort einen Discounter.
Zu beachten ist dabei aber, das sich die Angaben jeweils auf die gesamte Kommune und nicht auf einen einzelnen Ort beziehen. Das spielt bei den Ergebnissen der Studie zur fußläufigen Erreichbarkeit der nächstgelegenen Lebensmittelversorgung eine Rolle. Denn die ist für durchschnittlich 40 Prozent der Menschen im Landkreis Bad Kissingen nicht gegeben.