Bad Bocklet überträgt Aufgaben auf die Große Kreisstadt. Bad Bocklet ist die vierte Partnerkommune, mit der die Stadt eine solche Vereinbarung trifft.
                           
          
           
   
          Das Standesamt der Stadt 
Bad Kissingen ist auf dem besten Wege, das Standesamt für die ganze Region zu werden. Künftig übernimmt es auch die entsprechenden Aufgaben für Bad Bocklet.
Der Marktgemeinderat des Biedermeierbads hat die Weichen für die Übertragung der standesamtlichen Aufgaben an die Große Kreisstadt vor einigen Tagen bereits gestellt. Der Kissinger Stadtrat stimmte jetzt ohne Gegenargumente zu. Umgesetzt werden soll die Zusammenlegung jedoch erst Anfang 2021.
Bad Bocklet ist bereits die vierte Partnerkommune, mit der Bad Kissingen eine solche Vereinbarung trifft. Diskutiert worden sei über den Sinn solcher Zusammenlegungen schon eine Weile, erklärte Oberbürgermeister Kay Blankenburg dazu am Mittwochabend im Stadtrat. 
  
  Oerlenbach machte den Anfang
 
Richtig in Gang gekommen, so der städtische Justiziar Joachim Kohn, sei die Entwicklung dahin im Falle Bad Kissingens aber erst durch Oerlenbach, das sich als erster Nachbar auf die standesamtliche Hochzeit mit der Großen Kreisstadt einließ. Vergleichbare Vereinbarungen mit Nüdlingen und der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf, zu der Aura, Euerdorf, Ramsthal und Sulzthal gehören, folgten danach jedoch auf dem Fuße.
Was die zukünftige Zusammenarbeit von Bad Kissingen und Bad Bocklet angeht, erhoffen sich beide Kommunen Vorteile von dem Schritt. Das Standesamt im Kissinger Rathaus könne damit noch ein bisschen besser und effektiver arbeiten, sagen die Bad Kissinger. Und die Marktgemeinde gleich nördlich der Großen Kreisstadt könne eine Aufgabe abgeben, die angesichts steigender Anforderungen für kleinere Kommunen personell und auch finanziell immer mehr zur Belastung wird.
Dass die Bockleter für standesamtliche Angelegenheiten nach Bad Kissingen fahren müssen, sobald die Vereinbarung gilt, heißt aber nicht, dass Heimatverbundene im Biedermeierbad danach auch nicht mehr heiraten könnten. Eheschließungen sind dort weiterhin möglich, betonte Kohn am Mittwoch. Auch Archivierung und Archivführung bleiben vor Ort.
Offenbar stellt auch der finanzielle Teil der Vereinbarungen, die Beteiligten zufrieden. Kohn berichtete, Bad Bocklet bezahle eine jährliche Aufwandsentschädigung von 2,24 Euro je Einwohner. Im Bockleter Marktgemeinderat war von 11 000 Euro jährlich die Rede, was ein bisschen mehr wäre. Dazu, so die Bockleter gehen die anfallenden Gebühren von rund 7000 Euro an die Kissinger.
Dem, so die Bockleter weiter, stünden allerdings Einsparungen bei der EDV und bei den Lohnkosten im Standesamtsbereich gegenüber, die höher sind als der beschriebene Aufwand. Unterm Strich spart die Gemeindeverwaltung des Biedermeierbads also nicht nur Arbeit, sondern auch Geld. 
  far