Neues Stück der Theaterfreunde

3 Min
Der Besuch der feschen Dame. Foto: Björn Hein
Der Besuch der feschen Dame. Foto: Björn Hein
Im Stück geht es zuweilen turbulent zu.Foto: Björn Hein
Im Stück geht es zuweilen turbulent zu.Foto: Björn Hein
 
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
 
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
 
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
 
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
Theateraufführung der Theaterfreunde WaldfensterFoto: Björn Hein
 

Die Theaterfreunde Waldfenster zeigen ein neues Stück. Bei der Premiere wissen die Laienschauspieler ihr Publikum zu unterhalten

Für Detlef Brösel (gespielt von Frank Heckelmann) ist das Leben nicht leicht: Er hat kaum eine freie Minute, ständig muss er seiner Angetrauten Erika (Margot Eckert) zu Diensten sein, die ihn nicht aus den Augen lässt. Eine Änderung dieser misslichen Situation verspricht aber deren Kuraufenthalt, der kurz bevor steht - doch Ruhe kehrt im Haus Brösel trotzdem nicht ein.

Hier bewahrheitet sich das Sprichwort: "Geht die Katze, tanzen die Mäuse." Mit dem gleichnamigen Lustspiel in drei Akten von Beate Irmisch begeisterten die Theaterfreunde Waldfenster anlässlich der 14. Waldfensterer Theatertage bei ihrer Premiere das Publikum. Bis auf den letzten Platz besetzt war der Saal des Pfarrgemeindezentrums Waldfenster und die Zuschauer amüsierten sich köstlich über das Geschehen auf der Bühne.

Detlef Brösel hat sich in seinen 25 Ehejahren zum Pantoffelheld entwickelt, der seinem Hausdrachen Erika alle Wünsche von den Lippen abliest. Doch er wittert Morgenluft: Nachdem seine Herzallerliebste auf einer Bananenschale ausgerutscht ist und sich den Fuß gebrochen hat, steht für sie nun ein Kuraufenthalt an.

Erika, selbst kein Kind von Traurigkeit, will dabei ausgiebig die Gelegenheit zum Flirten nutzen. Diesem Ansinnen steht jedoch ihre altjungferlich-züchtige Freundin Klothilde Scharf (Steffi Schlereth) kritisch gegenüber: "Wer die Gefahr sucht, kommt darin um", so ihr Kommentar
Natürlich kann sie nicht dulden, dass sich Erika extra für den Kuraufenthalt neue "Bantischlips" gekauft hat, die auch noch in frivolem Rot daher kommen. Klothilde erklärt sich "selbstlos" bereit, auf Detlef aufzupassen, auf den sie in Wahrheit schon seit Langem ein Auge geworfen hat.

Das ist diesem natürlich nicht recht, hat er mit seinem besten Kumpel Eberhard Stempel (Andy Pfülb) doch schon andere Pläne: in der neu eröffneten Bar "Zauberflöte" einmal so richtig die Puppen tanzen zu lassen. Als der alte Drache Erika endlich auf Kur gefahren ist, bahnen sich für den armen Detlef aber schon neue Probleme an: Sein Sohn Hannes (Thomas Kropp), der von der Freundin aufgrund seiner Filouhaftigkeit hinausgeworfen wurde, sucht eine neue Bleibe.

Und auch Detlefs Vater (Ossy Brandl) steht vor der Tür, was bedeutet, dass es für Detlef mit der Ruhe aus ist. Als dann noch die Freundin des Vaters, Hedwig Kalinke (Christa Kliem), einzieht, ist das Chaos perfekt.


Ganz reizende Wäsche

Klothilde, die von Erika den Hausschlüssel bekommen hat und "ganz zufällig" deren Koffer durchwühlt, wobei sie Reizwäsche findet, hält Hedwig für die Geliebte von Detlef. Für weitere Verwirrungen sorgt Johanna Streusel (Christa Kliem), die den Männerhaushalt mit Schnittchen und weiteren erlesenen Köstlichkeiten versorgt.
Ganz im Stil einer Verwechslungskomödie geht es weiter, was beim Publikum für viel Erheiterung sorgte. Die Darsteller gingen ganz in ihren Rollen auf, besonders Steffi Schlereth als Klothilde und Frank Heckelmann als Detlef wussten hier vollauf zu überzeugen.

Auch die anderen Schauspieler verstanden es, ihre Sache hervorragend zu meistern und man merkte, dass auch sie am Theaterstück sehr viel Spaß hatten. Für weitere humoristische Momente sorgte das Auftauchen von Pussi Lilli (Nina Hahn), die das Vierergespann nach durchzechter Nacht nach Hause fährt.

Nachdem Kurt Brösel, der Vater von Detlef, merkt, dass seine Herzallerliebste überraschend bei den Brösels auftaucht, muss er sich eine gute Ausrede einfallen lassen - leider mit mäßigem Erfolg, aber sehr zur Freude der Zuschauer. Und auch die Szene, als Hannes Brösel sich im Halbdunkel versehentlich an Klothilde zu schaffen macht, während er sie für Lilli hält, ist zum Schießen komisch.

Das Publikum zeigte sich vom Versteckspiel auf der Bühne begeistert. Als die Handlung auf dem Siedepunkt angelangt ist, taucht Erika Brösel kurzfristig aus der Kur wieder auf und das Versteckspiel löst sich auf. Es zeigt sich, dass sie doch lieber ein "gestandenes Mannsbild" anstatt eines Waschlappens will, was natürlich Detlef sehr freut. Und auch für die alte Jungfer Klothilde und den filouhaften Eberhard gibt es am Ende des Lustspiels ein Happy End.

Das Bühnenbild war fantasievoll gestaltet und die Akteure gingen ganz in ihren Rollen auf. Besonders erfreulich war, dass beim Spiel auf der Bühne heimischer Dialekt gesprochen wurde. Bei so manchem Ausdruck musste das Publikum überlegen, was gemeint war: Dass "Maau" Mehl heißt, dürfte nicht allen geläufig gewesen sein. Doch nicht nur das "Waldfensterische" kam zum Einsatz: Ossy Brandl sprach in feinstem Oberbayrisch, Birgit Sonnenburg berlinerte sich durch das Stück, was sprachlich sehr reizvoll war. Man merkte den Schauspielern an, mit welcher Freude sie das Publikum in das Stück nahmen. Somit war der tosende Applaus am Ende des Lustspiels vollauf gerechtfertigt.

Das Stück der Theaterfreunde Waldfenster ist noch am 27., 28. und 29. Oktober um 19 Uhr sowie am 29. Oktober um 14 Uhr zu sehen. Restkarten gibt es allerdings nur noch für die Vorstellungen am 28. und 29. Oktober. Sie können unter Tel.: 09734/ 636 reserviert werden.