Neubau eingeweiht

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Birgit Imhof, für den Landkreis zuständige Abteilungsleiterin im Wasserwirtschaftsamt, und Thomas Hornung, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, am Rand des 1850 Kubikmeter Wasser fassenden Mischwasser-Rückhaltebeckens; links die Überlauf-Vorrichtung. Fotos: Sigismund von Dobschütz
Birgit Imhof, für den Landkreis zuständige Abteilungsleiterin im Wasserwirtschaftsamt, und Thomas Hornung, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, am Rand des 1850 Kubikmeter Wasser fassenden Mischwasser-Rückhaltebeckens; links die Überlauf-Vorrichtung.  Fotos: Sigismund von Dobschütz
Zur Einweihung legten alle Hand an (von links): Birgit Imhof, die Stadträte Steffen Hörtler (CSU) und Andreas Kaiser (Freie Wähler) ebenso wie Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Thomas Hornung.
Zur Einweihung legten alle Hand an (von links): Birgit Imhof, die Stadträte Steffen Hörtler (CSU) und Andreas Kaiser (Freie Wähler) ebenso wie Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Thomas Hornung.
 
 
Blick in die Drosselungsanlage zur Steuerung der Mischwasserzuleitung in die Kläranlage
Blick in die Drosselungsanlage zur Steuerung der Mischwasserzuleitung in die Kläranlage
 

Die neue Mischwasserbehandlungsanlage in Albertshausen wurde jetzt offiziell in Betrieb genommen.

Schon seit Ende der 90er Jahre gab es Überlegungen zur Ertüchtigung der Kläranlage in Albertshausen und der vorgelagerten Mischwasserbehandlungsanlagen, mit deren Hilfe die Zuflussmenge von Schmutz- und Regenwasser in die Kläranlage gesteuert wird. Während die Mischwasserbehandlungsanlagen in Poppenroth und Schlimpfhof (Oberthulba) gerade aufgebessert werden, wurde die alte Anlage in Albertshausen im August durch einen Neubau unterhalb des Gewerbegebiets am Embach nach zehnmonatiger Bauzeit in Betrieb genommen und am Montag offiziell eingeweiht.

Im Beisein von Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Stadträten sowie Vertretern der mit den Tief- und Betonbauarbeiten beauftragten Baufirma Josef Hell (Eltingshausen) und des für Planung und Bauüberwachung verantwortlichen Ingenieurbüros Hahn (Bad Kissingen) erläuterte Bad Kissingens Tiefbauleiter Thomas Hornung Sinn und Zweck der neuen, 950 000 Euro teuren Anlage: Im Normalfall sammeln sich Schmutz- und Regenwasser in der Kanalisation und werden bis zu einer Mischwassermenge von maximal 9,5 Litern pro Sekunde direkt in die Albertshausener Kläranlage eingeleitet. Sobald diese Grenze bei Regen überschritten ist, wird das anfallende Abwasser in einem 230 Kubikmeter fassenden, 130 Meter langen Stauraumkanal mit einem Rohrdurchmesser von 1,60 Metern gesammelt, während ab einer Drosselstation weiterhin nur die Maximalmenge in die Kläranlage abfließt. Sollte sogar dieser Stauraumkanal das aufkommende Schmutz- und Regenwasser nicht mehr aufnehmen können, wird das überschüssige Abwasser in das neue 1850 Kubikmeter fassende Regenrückhaltebecken eingeleitet.

Wenn bei andauerndem Starkregen auch dieses Becken nicht mehr die Wassermassen fassen kann, wird schließlich das nur noch jetzt überschüssige, aber im Becken verdünnte Abwasser durch einen speziellen Abfluss dem Embach zugeführt. So kann im Sinne des Umweltschutzes ein Hochwasser des Baches vermieden und dessen Verunreinigung minimiert werden.

Die neue Mischwasserbehandlungsanlage war notwendig geworden, da die bisherige zu klein und in ihrer Leistung unzureichend geworden war, deshalb nicht mehr den heutigen Bemessungsgrundsätzen entsprach. Diese Grenzwerte waren in den vergangenen Jahren zum Nutzen des Umwelt- und Gewässerschutzes fortlaufend verschärft worden. "Was vor Jahren vielleicht noch möglich war, darf heute nicht mehr sein", so Birgit Imhof, die für den Landkreis zuständige Abteilungsleiterin im Wasserwirtschaftsamt.

Um den Auflagen des Wasserwirtschaftsamtes nachzukommen, wurde in der Anlage ein Radarsensor angebracht, der die ins Becken und in den Embach fließende Wassermenge misst. Diese Daten werden zusammen mit den Daten eines Regenmessers online an die Leitzentrale der Albertshausener Kläranlage geschickt, die diese Daten überwacht und für die Wasserwirtschaft dokumentiert.

Die alte Mischwasserbehandlungsanlage in Albertshausen wird nun zurückgebaut. Sobald die beiden anderen Mischwasserbehandlungsanlagen in Poppenroth und Schlimpfhof ausreichend ertüchtigt sind, soll auch auf die von der Stadt Bad Kissingen und dem Markt Oberthulba gemeinsam betriebene Kläranlage in Albertshausen verzichtet und das Abwasser aus allen drei Anlagen direkt der Hammelburger Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Thulba-Saale zugeführt werden.