Segen für den neuen Münnerstädter Bienenlehrstand

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Den Gottesdienst bei der Ambrosiusfeier am Bienenhaus zelebrierte Augustinerpater Winfried Pfeuffer (Mitte). Die Liedertafel gab dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen. Auch eine Fahnenabordnung war dabei. Foto: Dieter Britz
Den Gottesdienst bei der Ambrosiusfeier am Bienenhaus zelebrierte Augustinerpater Winfried Pfeuffer (Mitte). Die Liedertafel gab dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen. Auch eine Fahnenabordnung war dabei. Foto: Dieter Britz
Dieses Blockhaus auf dem Michelsberg, direkt neben dem Bienenhaus des Imkervereins Münnerstadt, dient als neuer Bienenlehrstand. Zwar sind noch einige Innen-Ausbauarbeiten nötig, aber bei der Ambrosiusfeier am Sonntag wurde er geweiht. Foto: Dieter Britz
Dieses Blockhaus auf dem Michelsberg, direkt neben dem Bienenhaus des Imkervereins Münnerstadt, dient als neuer Bienenlehrstand. Zwar sind noch einige Innen-Ausbauarbeiten nötig, aber bei der Ambrosiusfeier am Sonntag wurde er geweiht. Foto: Dieter Britz
 
Dieter Schölzke, der Vorsitzende des Imkervereins (links), führte Bürgermeister Helmut Blank (Mitte) und den Kreisvorsitzenden der Imker, Erhard Bieber (rechts) durch die noch leeren Räume des neuen Bienenlehrstandes. Foto: Dieter Britz
Dieter Schölzke, der Vorsitzende des Imkervereins (links), führte Bürgermeister Helmut Blank (Mitte) und den Kreisvorsitzenden der Imker, Erhard Bieber (rechts) durch die noch leeren Räume des neuen Bienenlehrstandes. Foto: Dieter Britz
 

In einem massiven Blockhaus wird der neue Bienenlehrstand des Münnerstädter Imkervereins seine neue Heimat finden.

Der heilige Ambrosius (339-397) ist der Schutzpatron der Städte Mailand und Bologna, der Krämer, Imker, Wachszieher, Lebkuchenbäcker, Bienen, Haustiere und des Lernens. Ein Bienenkorb ist eines seiner Attribute. Seit über 30 Jahren ehrt ihn der Imkerverein Münnerstadt und Umgebung e.V. jedes Jahr im August mit einer Ambrosiusfeier, die mit einem feierlichen Gottesdienst beginnt und mit einem fröhlichen Fest im Freien weitergeht, das bis zum Abend dauert. Während des Gottesdienstes am letzten Sonntag auf dem Platz vor dem Bienenhaus segnete Augustinerpater Winfried Pfeuffer den neuen Bienenlehrstand des Vereins - offenbar gibt es etwas Sprachverwirrung, teilweise wurde er auch Lehrbienenstand genannt.

Alter Bienenlehrstand viel zu klein

Viele Besucher des Bienenhauses auf dem Michelsberg wundern sich über das massive Blockhaus, das in den letzten Monaten direkt daneben auf einer massiven Betonplatte errichtet wurde. Es soll den im Lauf der Jahre viel zu klein gewordenen Bienenlehrstand im Anbau des Bienenhauses ersetzen, erklärt der Vorsitzende des Imkervereines, Dieter Schölzke. An der Straßenseite hat es nur eine große und eine kleinere Türe und keinerlei Fenster.

Viel Imker-Nachwuchs

An der Rückseite jedoch sind unter anderem drei große Glasfenster zu sehen, die von innen den Blick freigeben auf einen breiten Betonstreifen entlang der hinteren Breitseite des Hauses. Diese Fläche bietet Raum für bis zu etwa 20 Bienenstöcke, die hier zu Ausbildungszwecken platziert werden sollen. Jungimker können hier einen der Bienenstöcke übers Jahr pflegen. An Nachwuchs fehlt es den Imkern nicht. Im April letzten Jahres meldete die Zeitung "Rekordzahl. 44 künftige Imker bei der Anfängerschulung. Die Schulungen im Bienenlehrstand Münnerstadt werden immer beliebter."

Die Verhandlungen mit der Stadt wegen der Baugenehmigung seien sehr gut und positiv verlaufen, freut sich der Vereinsvorsitzende. Am 11. November letzten Jahres konnte dann die Betonplatte gegossen werden, anschließend begann die Holzbaufirma Weigand mit den Arbeiten, um das Gebäude zu errichten. Den Innenausbau erledigten die Vereinsmitglieder selbst.

Leerstand im Lehrstand

Allerdings ist der Lehrstand im Augenblick noch ein Leerstand, denn die Imker waren angesichts des vielen Honigs ausgelastet, den ihre Bienen sammelten. Im Herbst und Winter werden sie mit den Arbeiten fortfahren. Deshalb bekamen die Besucher bei der Ambrosiusfeier nur leere Räume zu sehen. Der Raum mit den großen Fenstern nach außen wird ein Schulungsraum für Jungimker oder für Fortbildungen. Auch Kindergärten und Schulklassen sind bei den Imkern öfter zu Gast. Die großen Glasscheiben ermöglichen einen Blick nach draußen auf die Bienenkörbe, schützen aber gleichzeitig

vor den Bienen und Bienenstichen. Weiter gehören dazu zwei Arbeitsvorbereitungsräume. Einer von ihnen soll mittelfristig, in drei bis vier Jahren, der Königinnen-Zucht dienen. Vorher allerdings muss eines der Vereinsmitglieder eine entsprechende Ausbildung absolvieren, denn die Königinnen sollen zur Reinhaltung der Art künstlich besamt werden.

Schließlich dient der neue Bienenleerstand auch als Futterlager für das Zuckerwasser, das die Bienen im Winter als Nahrung bekommen, wenn sie in der freien Natur keine Blumen und Blüten zur Verfügung haben.

Crow-Funding-Aktion

Finanziert wurde der Neubau aus Eigenmitteln, aber auch die Stadt gab einen Zuschuss. Die Volksbank Bad Kissingen startete eine sogenannte Crow-Funding-Aktion, bei der über 8000 Euro zusammenkamen, und legte 2400 Euro obendrauf. "Wir haben Spender aus ganz Deutschland", freut sich der Vereinsvorsitzende.

Pater Winfried Pfeuffer stellte seinen Gottesdienst unter das Motto "Bewahrung der Schöpfung" und ermahnte die Gläubigen, die Verantwortung für die Schöpfung ernst zu nehmen. Er betonte : "Wir sind nicht Eigentümer, sondern Verwalter der Schöpfung." Er erinnerte an ein Wort von Papst Franziskus, der kritisiert hatte, der Lebensstil der Menschen habe zur Verschmutzung der Meere geführt. Pater Winfried segnete den Bienenlehrstand und wünschte, "lass' uns in ihm wirken zur Ehre Gottes".

Verbundenheit mit den Imkern

Die Liedertafel mit ihrer Dirigentin Annemarie Kreuzer gab dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen. Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Reservistenkameradschaft und der Heimatspielgemeinde bewiesen ihre Verbundenheit mit den Imkern. Bürgermeister Helmut Blank freute sich, dass die Imker noch genug Nachwuchs haben. Der Imkerverein sei in Münnerstadt etabliert und anerkannt. Der Vorsitzende des Imker-Kreisverbandes Bad Kissingen, Erhard Bieber, betonte "die Biene ist das wichtigste Nutztier überhaupt". Das Interesse junger Leute an der Imkerei nehme zu, wie die Teilnehmerzahlen an den Anfängerkursen zeigten. Auch die Akzeptanz bei der Bevölkerung sei gestiegen. Er dankte den Mitgliedern des Imkervereins Münnerstadt und

Umgebung für die viele Arbeit, die hier geleistet wurde.