Leerstand im Lehrstand
Allerdings ist der Lehrstand im Augenblick noch ein Leerstand, denn die Imker waren angesichts des vielen Honigs ausgelastet, den ihre Bienen sammelten. Im Herbst und Winter werden sie mit den Arbeiten fortfahren. Deshalb bekamen die Besucher bei der Ambrosiusfeier nur leere Räume zu sehen. Der Raum mit den großen Fenstern nach außen wird ein Schulungsraum für Jungimker oder für Fortbildungen. Auch Kindergärten und Schulklassen sind bei den Imkern öfter zu Gast. Die großen Glasscheiben ermöglichen einen Blick nach draußen auf die Bienenkörbe, schützen aber gleichzeitig
vor den Bienen und Bienenstichen. Weiter gehören dazu zwei Arbeitsvorbereitungsräume. Einer von ihnen soll mittelfristig, in drei bis vier Jahren, der Königinnen-Zucht dienen. Vorher allerdings muss eines der Vereinsmitglieder eine entsprechende Ausbildung absolvieren, denn die Königinnen sollen zur Reinhaltung der Art künstlich besamt werden.
Schließlich dient der neue Bienenleerstand auch als Futterlager für das Zuckerwasser, das die Bienen im Winter als Nahrung bekommen, wenn sie in der freien Natur keine Blumen und Blüten zur Verfügung haben.
Crow-Funding-Aktion
Finanziert wurde der Neubau aus Eigenmitteln, aber auch die Stadt gab einen Zuschuss. Die Volksbank Bad Kissingen startete eine sogenannte Crow-Funding-Aktion, bei der über 8000 Euro zusammenkamen, und legte 2400 Euro obendrauf. "Wir haben Spender aus ganz Deutschland", freut sich der Vereinsvorsitzende.
Pater Winfried Pfeuffer stellte seinen Gottesdienst unter das Motto "Bewahrung der Schöpfung" und ermahnte die Gläubigen, die Verantwortung für die Schöpfung ernst zu nehmen. Er betonte : "Wir sind nicht Eigentümer, sondern Verwalter der Schöpfung." Er erinnerte an ein Wort von Papst Franziskus, der kritisiert hatte, der Lebensstil der Menschen habe zur Verschmutzung der Meere geführt. Pater Winfried segnete den Bienenlehrstand und wünschte, "lass' uns in ihm wirken zur Ehre Gottes".
Verbundenheit mit den Imkern
Die Liedertafel mit ihrer Dirigentin Annemarie Kreuzer gab dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen. Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Reservistenkameradschaft und der Heimatspielgemeinde bewiesen ihre Verbundenheit mit den Imkern. Bürgermeister Helmut Blank freute sich, dass die Imker noch genug Nachwuchs haben. Der Imkerverein sei in Münnerstadt etabliert und anerkannt. Der Vorsitzende des Imker-Kreisverbandes Bad Kissingen, Erhard Bieber, betonte "die Biene ist das wichtigste Nutztier überhaupt". Das Interesse junger Leute an der Imkerei nehme zu, wie die Teilnehmerzahlen an den Anfängerkursen zeigten. Auch die Akzeptanz bei der Bevölkerung sei gestiegen. Er dankte den Mitgliedern des Imkervereins Münnerstadt und
Umgebung für die viele Arbeit, die hier geleistet wurde.