Elferrat und Garden der Kolpingsfamilie eröffneten die Faschingssaison unter dem Motto "1250 Jahre. Mürscht - immer eine gute Wahl" .
                           
          
           
   
            Ist das Rathaus einsturzgefährdet oder können Steine  herunterfallen, ähnlich wie am Jörgentor? Diese bange Frage stellte sich  wohl mancher, der am Samstagmittag am Rathaus vorbeiging und vielleicht aus  Sicherheitsgründen lieber etwas Abstand gehalten hat, weil das Gebäude  rundherum mit 500 Meter weiß-rotem Absperrband blockiert war. Dahinter  steckte der Kolping-Elferrat, also kann es so schlimm wohl nicht sein. Er  ließ das Gebäude während der Karnevals-Eröffnung von einigen jungen Damen  mit besagtem Band umwickeln, während eine "Sicherheitswacht" mit gelben  Warnwesten und Nägeln mit Köpf auf dem Rücken das Rathaus abschirmte. 
       
Wie immer begann die Karnevals-Eröffnung, die bekanntlich in Münnerstadt  immer erst am ersten Samstag nach dem 11.11. stattfindet, am Oberen Tor.  Dort sammelten sich der Elferrat, viele Mitglieder der Garden und weitere  Narren. Abgesichert von der Feuerwehr und angeführt von einem Traktor mit  dem Motto dieser Saison "1250 Jahre. Mürscht - immer eine gute Wahl" zog  der Umzug durch die Kissinger und Veit-Stoß-Straße bis vor das Rathaus.  Auch einige Zuschauer säumten die Straßen, freuten sich über den Umzug und  applaudierten. Bei diversen Zwischenstopps vor Geschäften wurden die Narren  wie gewohnt reichlich mit Getränken versorgt. Dem Anlass entsprechende  Schlager ("eins, zwei, gsuffa", "Schatzi, schenk mir ein Foto" oder "wir  spielen Cowboy und Indianer") durften natürlich nicht fehlen und sorgten  für Stimmung. 
Das Motto zu erklären, sei nicht leicht, "dafür braucht man Fantasie und  Kraft" räumte   Sitzungspräsident Andreas Albert ein, als er auf der  Rathaustreppe, flankiert von  Mitgliedern des Elferrates, die  zahlreichen Anwesenden willkommen hieß. Dass Mürscht schon immer eine gute  Wahl war, "das war von den Menschen in der Jungsteinzeit klar",  wusste er.  Eines ist ihm jedoch ein Rätsel: "doch zog es die Steinzeit-Menschen eher  in den Osten dieser Stadt. Was das wohl zu bedeuten hat?" 
Schirmherr bei  den Jubiläumsfeierlichkeiten ist bekanntlich Ministerpräsident Markus Söder (CSU).  Alberts Kommentar dazu: "Ob er am Neujahrsempfang wirklich kommt zum  Stenayer Platz? Der Narr spricht's aus in einem Satz: wenn er denn dann  findet das verschlafene Nest, kommt er bestimmt zu eurem Fest. Spielt die  Musik in der Aula nicht zu laut, nicht, dass es von der Decke den Putz  runterhaut". Und er klagte auch "nicht mehr viel geblieben vom Ruhm und  Glanz vergangener Tage. Wie konnte das geschehen, stellt sich der Narr hier  die Frage... Geschlossen oder gar abgerissen wird hier so manches Haus ...  Vor Jahren, wir haben es schon prophezeit, Münnerdorf ist nicht mehr weit". Natürlich durfte die Elferrats-Garde unter der Leitung von Monika Petsch  nicht fehlen. Sie begeisterte die Gäste und Zuschauer, die sich auf dem  Marktplatz eingefunden hatten, mit einigen Garde-Tänzen und bekam dafür  viel Applaus. "Wollt ihr noch mehr von unseren Garden sehen, dann müsst ihr  nächstes Jahr zum Jugendhaus gehen", lockte Andreas Albert. Dort finden am  15. und 16. Februar 2020 die Faschingssitzungen der Kolpingfamilie statt.  Auch die "vereinigte Stadtrat-Opposition" (Freie Wähler, SPD und Forum  Aktiv) war auf dem Marktplatz vertreten und versorgte die Gäste mit kalten  und vor allem mit heißen Getränken. Auch das gehört zur Karnevalseröffnung:  Nach der Veranstaltung auf dem  Marktplatz trifft man sich zum Mittagessen. Deshalb zogen der  Kolping-Elferrat und viele sonstige Narren in den extra geöffneten  Deutschherrenkeller. 
Keine Karnevals-Eröffnung ohne Klaus Mültner aus  Mellrichstadt! Der Beirat im Fastnachtsverband Unterfranken kam wieder mit  einer Schatzkiste voller Orden, um Närrinnen und Narren auszuzeichnen, die  sich in der einen oder anderen Form besondere Verdienste um den Karneval  erworben hatten. Anneliese Albert und Norbert Gopp bekamen den  Verdienstorden des Fastnachtsverbandes Unterfranken.  Der Verbandsorden  ging an Wolfgang Bayer, Mario Fleischmann und Marvin Linus Richter. Mit der  Jugendauszeichnung wurden Katharina Bauer und Johanna Mayer bedacht.  Mültner selbst bekam den Münnerstädter Orden der Saison 2020.