Ein Informationstag für die neue fünfte Jahrgangsstufe fand am Samstag beim Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt statt.
520 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen (bei der Klassenzahl ohne Oberstufe) hat im laufenden Schuljahr das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium. Am Samstag fand ein Informationstag für die neue fünfte Jahrgangsstufe statt. Wenn alle Jungen und Mädchen für das nächste Schuljahr in Münnerstadt angemeldet werden, die zusammen mit ihren Eltern gekommen waren, dann muss sich Oberstudiendirektor Joachim Schwigon über die Schülerzahl im Schuljahr 2019/20 wohl keine Sorgen machen.
Schon die Kennzeichen der Autos auf dem Parkplatz des Gymnasiums machten deutlich, dass auch Eltern aus dem Raum Bad Neustadt, Bad Königshofen und sogar dem Kreis Schweinfurt gekommen waren. Schließlich hat das sprachliche Gymnasium mit seiner 350-jährigen Tradition einen exzellenten Ruf und einiges zu bieten, was es an anderen Gymnasien in der weiteren Umgebung nicht gibt, das gebundene Ganztags-Gymnasium zum Beispiel. Mit dem Unterricht in Altgriechisch hat das ehemalige Augustiner-Gymnasium sogar ein "Münnerstadt-Monopol", wie es auf einer Informationstafel hieß. Diese Sprache bietet kein einziges anderes Gymnasium im weiten Umkreis an. Neu ist das G9, also das Abitur wie früher nach neun Jahren.
Gebundener Ganztageszweig
Was unterscheidet das hiesige Gymnasium von anderen in der Umgebung? "Wir haben einen gebundenen Ganztageszweig. Wir sind auch ein humanistisches Gymnasium. Wir sind ein Gymnasium, das seit Jahren in der Jahrgangsstufe fünf Latein und Englisch zusammen als erste Fremdsprachen anbietet", sagt der Direktor dazu. Im neuen Ganztagsgymnasium sind die Schüler bis zur zehnten Klasse ganztags im Klassenverband. "Starke Einbindung der Lehrkräfte. Starke emotionale Bindung der Kinder. Schule als Lebensraum, nicht als Labyrinth" - so sieht er die Vorteile.
"Abiturprofis"
Schwigon beantwortet auch die Frage, warum die Kinder überhaupt aufs Gymnasium gehen sollen: "Weil uns Bildung wichtig ist und nicht nur Ausbildung. Weil wir die 'Abiturprofis' sind. Weil sich bei uns jedes Kind erst nach der Ausbildung auf eine Laufbahn festlegt." Der Direktor des Schönborn-Gymnasiums betonte, dass sich in den letzten Jahren die allermeisten Eltern dafür entschieden haben, dass ihre Kinder ab der fünften Klasse sowohl Englisch, als auch Latein lernen. Im letzten Jahrgang habe gerade ein Kind ausschließlich Latein als erste Sprache lernen wollen. Das gemeinsame Lernen beider Sprachen biete die Möglichkeit, wertvolle Querverbindungen zwischen ihnen aufzuzeigen, erfuhren die Eltern. Latein schule analytisches Denken, Genauigkeit und Konzentration. Es erfordere im Gegenzug Fleiß, regelmäßiges Üben und Wiederholen.
Tablet-Klasse gebildet
Ab Jahrgangsstufe acht kommt Alt-Griechisch, Französisch oder Spanisch als weitere Pflicht-Fremdsprache hinzu. In der zehnten bis zwölften Jahrgangsstufe können die Schüler dann freiwillig von Latein zu Italienisch wechseln. Auch im neuen Jahr soll wieder eine Tablet-Klasse gebildet werden. Wie der Name schon sagt, sollen hier intensiv Tablets mit einbezogen werden. Die Geräte müssen allerdings von den Eltern beschafft werden. Diese staunten auch über das sehr breit gefächerte Angebot an Wahlunterricht und Arbeitsgemeinschaften, das von Chor über Trickfilm und Selbstverteidigung bis zu Schiedsrichterausbildung und Robotik reicht. Ganz neu im Angebot ist Mountainbike. "Sowas ist einmalig, bei uns gab's die Pflichtfächer, den Chor und das Orchester, dann war Schluss", meinte eine Mutter halblaut zu ihrem Sohn, als diese freiwilligen Angebote vorgestellt wurden. Für Sport und Freizeit gibt es unter anderem einen Sportraum, ein Musikzimmer, ein Lesezimmer. Die Mensa steht allen Schülern und Lehrern offen. Hier gibt es drei Gerichte, eines davon vegetarisch sowie eine Vorspeise und ein Salatbuffet. Viele Eltern und Schüler nutzten beim Informationstag gleich die Gelegenheit, die Mensa zu testen.
Naturwissenschaften kommen nicht zu kurz
Zuvor wurden sie jedoch in Gruppen, Eltern und Schüler getrennt, durch die Schule geführt. In einem der Klassenzimmer betonte Schwigon, dass alle mit Beamern und Dokumentenkameras ausgerüstet sind, seit wenigen Tagen ist in der ganzen Schule auch WLAN (drahtloses Netzwerk für Computer) verfügbar. In einem mit zahlreichen Geräten gut bestückten Physikraum versicherte ein Physiklehrer den Eltern "wir sind zwar ein sprachliches Gymnasium, aber bei uns kommen auch die Naturwissenschaften nicht zu kurz". Ähnlich äußerte sich eine Biologielehrerin in einem Biologiesaal. Dort schaute gerade eine große Gruppe von Viertklässlern sehr interessiert und angestrengt durch Mikroskope. "Die sehen stark vergrößerte Fliegenbeine", erklärte die Lehrerin den Eltern.
Schuleinschreibung
Die Schuleinschreibung für die fünfte Jahrgangsstufe findet vom Montag, 6., bis zum Donnerstag, 9. Mai, jeweils von 8 bis 13 und 14 bis 16 Uhr, sowie am Freitag, 10. Mai, von 8 bis 14, Uhr statt. Probeunterricht ist vom Dienstag, 14. Bis Donnerstag 16. Mai.