Bündnis 90/die Grünen schicken 20 Kandidaten ins Rennen um den Stadtrat. Ihr Motto: "Ein(t) Münnerstadt".
                           
          
           
   
            Mit einer kompletten Kandidatenliste geht die Partei Bündnis  90 die Grünen unter dem Motto "Ein(t)Münnerstadt" in die Stadtratswahl im  März 2020. Die allermeisten Frauen und Männer auf der Liste (19 von 20)  gehören der Partei allerdings nicht an. Zur Aufstellungsversammlung im  Sportheim in Großwenkheim waren etwa 60  Frauen und Männer gekommen. Geleitet wurde die  Versammlung von Tobias Eichelbrönner, einem der beiden Sprecher im  Kreisvorstand der Partei. 
       
Thomas Reuß (Windheim) leitete die Vorstellung der Kandidatinnen und  Kandidaten ein. Im Stadtrat gebe es oft persönliche Aversionen statt  sachorientierter Arbeit. Der Ausdruck "Opposition" sei deplatziert, die  Atmosphäre vergiftet. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass es anders wird,  wenn die Machtverhältnisse im Wesentlichen so bleiben -  es sei denn, die  Wähler sprechen 2020 ein Machtwort. Die Bündnisgrünen wollten die Spaltung  der Lager im Stadtrat aufbrechen und sachorientierte Arbeit, für uns gibt  es keine Vergangenheit, nur Zukunft", sagte er und gab die Devise aus: "Wir  bitten Sie: ein(t) Mürscht". Die Grünen hoffen auf zwei oder mehr Mandate, wie es während der  Kandidatenvorstellung hieß. Viele von ihnen übten Kritik an der  Zusammenarbeit im Stadtrat. "Vielleicht wird's besser, schlimmer kann‘s  nicht mehr werden", sagte zum Beispiel  Johannes Wolf.
 In Stichworten wurde auch schon ein Wahlprogramm ("wie sieht grüne Politik  in Mürscht aus?") vorgestellt. Gefordert werden unter anderem ein  Städtebaukonzept mit einer Planstelle für ein Liegenschafts- und  Energiemanagement, ein modernes ökologisches Verkehrskonzept für die  Innenstadt mit gleichberechtigten Verkehrsteilnehmern, eine  Karlsberg-Anbindung, die Förderung dezentraler Energiekonzepte ("autarke  Dörfer"), den Bahnhof als Eintrittstor und Visitenkarte der Stadt, die  Verlangsamung des Durchgangsverkehr in den Stadtteilen, die Förderung der  Elektromobilität, sichere Fahrradwege (unter anderem Anbindung an Bad  Königshofen) und eine Machbarkeitsprüfung für einen Naturbadesee. 
Die Bundestagsabgeordnete  Manuela Rottmann  erläuterte, warum sie vom  Bundestag in Berlin als Landrätin nach Bad Kissingen wechseln möchte.  Sie forderte, in Stadträten "nicht alles in  den nichtöffentlichen Teil schieben" und "in Lösungen denken und nicht, wie  bringe ich ein Problem möglichst schnell vom Schreibtisch runter". Die  Aufstellungsversammlung in Münnerstadt sei die erste der Grünen im  Landkreis - "wer sich in Münnerstadt auf dieses heiße Pflaster wagt, weiß  auf was er sich einlässt. Münnerstadt macht heute den Anfang für diesen  Aufbruch".   
Die Wahl ging problemlos und schnell über die Bühne. Stimmberechtigt waren  alle Mitglieder der Partei in Münnerstadt (das sind zwei Personen, so  Tobias Eichelbrönner) und alle Kandidaten. 18 Personen waren  stimmberechtigt, einige Kandidatinnen und Kandidaten konnten nicht anwesend  sein. In geheimer Wahl bekamen 17 von ihnen alle möglichen 18 Stimmen, nur  eine beziehungsweise einer   lediglich 17. Die Liste umfasst elf Frauen und neun  Männer. Vier kommen aus den Stadtteilen.  19 der 20 Frauen und Männer auf  der Liste sind parteilos.   
Die Stadtratsliste von Bündnis 90/Die Grünen 
1. Christine Martin (54 Jahre,  Rechtsanwältin), 2. Johannes Wolf (30, Student Sport- und  Medienmanagement), 3. Petra Mesarosch (51, Brünn, Grundschul-Lehrerin), 4.  Adrian Tropoja (45, Brünn, Diplomingenieur/Projektleiter), 5. Dr. Thomas  Reuß (62, Windheim, PR und Kommunikation), 6. Andreas Miller (49,  Energieberater und Architekt), 7. Judith Michel (55, Erzieherin), 8.  Reinhold Heppt (57, Kraftfahrer), 9. Karin Fischer (57, Erzieherin), 10.  Peter Seubert (53, Verwaltungsbeamter), 11. Alexandra Katzenberger (47,  Burghausen, Physiotherapeutin), 12. Vinvent Michel (19, Auszubildender zum  IT-Systemkaufmann), 13 Mia Hochrein (63, freiberufliche bildende  Künstlerin), 14. Rainer Grimm (61, Diplomingenieur), 15. Karin Mayer (47,  Chemielaborantin), 16. Helmut Conrady (56, Grundschullehrer), 17. Siglinde  Grimm (60, Bewegungstherapeutin), 18. Ulla Scheuring (50,  Verwaltungsfachangestellte), 19. Jeanette Miller (47, Bilanzbuchhalterin),  20. Elke Sellmann (51, medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin).  Soweit kein Ort angegeben ist, stammen die Kandidaten aus der Kernstadt.   
 
Die Karlsberganbindung wird natürlich nicht von den Grünen gefordert, es wurde nur hierzu bemerkt, dass im Zusammenhang mit einem Verkehrskonzept das Thema Karlsberganbindung ein Diskussionspunkt sein wird.
Da sich nach dem Umzug des BBZ einiges an den Verkehrsströmen innerhalb Münnerstadts ändern wird, muss man sich sowieso erstmal die Entwicklung anschauen und danach überlegen wie insgesamt der Verkehr in der Kernstadt so geleitet, und reduziert werden kann, dass eine lebenswerte und liebenswerte Altstadt erhalten bleibt.