Lagerleben auf dem Anger von Münnerstadt

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Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
So wurde früher Wolle gespronnen. Dieter Britz
So wurde früher Wolle gespronnen. Dieter Britz
 
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
 
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
 
Der Webertanz kam sehr gut an.Dieter Britz
Der Webertanz kam sehr gut an.Dieter Britz
 
Der Webertanz kam sehr gut an.Dieter Britz
Der Webertanz kam sehr gut an.Dieter Britz
 
Flötentöne. Dieter Britz
Flötentöne. Dieter Britz
 
Das Hanzs-Sachs-Spiel.Dieter Britz
Das Hanzs-Sachs-Spiel.Dieter Britz
 
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen. Dieter Britz
 
Die Zutaten für die Suppe mussten erst geschnitten werden. Dieter Britz
Die Zutaten für die Suppe mussten erst geschnitten werden. Dieter Britz
 
Die Hammerschläge des Schmieds hallten über den Platz. Dieter Britz
Die Hammerschläge des Schmieds hallten über den Platz. Dieter Britz
 
Die Hammerschläge des Schmieds hallten über den Platz.Dieter Britz
Die Hammerschläge des Schmieds hallten über den Platz.Dieter Britz
 
So briet man früher Hähnchen. Dieter Britz
So briet man früher Hähnchen. Dieter Britz
 
Der Barbier zog an diesem Nachmittag ausnahmsweise keine Zähne, sondern konzentrierte sich aufs Haareschneiden. Dieter Britz
Der Barbier zog an diesem Nachmittag ausnahmsweise keine Zähne, sondern konzentrierte sich aufs Haareschneiden.  Dieter Britz
 
Über offenem Feuer wurde gekocht. Dieter Britz
Über offenem Feuer wurde gekocht. Dieter Britz
 

Auf den Münnerstädter Anger ist mittelalterliches Lagerleben eingezogen - und viele Besucher wollten sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen.

Besucher nicht nur aus der Stadt, sondern aus der ganzen Umgebung bis nach Bad Neustadt, Bad Kissingen und Schweinfurt kamen zum mittelalterlichen Lager auf den Münnerstädter Anger, wo sich Landsknechte, Marketenderinnen und Handwerker tummelten. Der Duft von Bauernsuppe schwebte über den Platz, während übermütige Landsknechte sich im Schwertkampf übten und die mittelalterlichen Handwerker ihrer Arbeit nachgingen.

Besonders begeisterten die im Laufe des Nachmittags immer größer werdende Schar der Zuschauer die drei Hans-Sachs-Spiele. Zuerst überzeugten Dorothea Hanshans als herrisches Eheweib, Rainer Kirch als geknechteter Ehemann und Baldur Kolb als dessen Ratgeber. Selbst Zauberkräuter und ein goldener Ring mit einem teuren Edelstein verfehlten die erhoffte Wirkung. Erst Kieselsteine aus der Lauer als Wurfgeschosse bewirkten schließlich der Widerspenstigen Zähmung und Unterwerfung.

Auch die beiden Stücke "der tote Mann" mit Dorothea Hanshans, Anneliese und Eugen Albert und Franz Wüst sowie "das Kälberbrüten" mit Claudia Skuppin, Rudi Rippstein und Andreas Trägner kamen bei den Zuschauern sehr gut an, wie der Szenenapplaus und der Beifall bewiesen. Die Hans-Sachs-Spiele können nun zum Beispiel für Reisegruppen, Geburtstage oder andere Anlässe gebucht werden. Der Erlös fließt der Heimatspielgemeinde zu.

Die Heimatsspielerin Claudia Skuppin hatte sich intensiv mit der Geschichte des Weberhandwerks, das in Münnerstadt in früheren Jahrhunderten eine große Rolle spielte, beschäftigt. Sie nahm das als Vorlage für einen heiteren Webertanz, der an die Bewegung der Weberschiffchen in Handwebstühlen erinnern soll. Damit traf sie den Geschmack der Zuschauer. Die Tänzer bekamen viel Applaus.

Auch mehrere Handwerker entführten die Besucher ins Mittelalter. Unter ihnen war Stefan Fischer vom "Barber Shop" am Oberen Tor. Er schnitt den Besuchern nicht nur die Haare, er hatte auch ein paar Werkzeuge zum Zähne-ziehen dabei. Schließlich waren die Barbiere im Mittelalter auch gleichzeitig Dentisten und zogen Zähne, wie er erzählte. Erst 1678 trennten sich die Wege der beiden Berufe. "Ich habe mich immer für die Geschichte dieses Handwerks interessiert und alte Werkzeuge gesammelt" sagt er. An diesem Nachmittag verzichtete er allerdings auf das Zähne-ziehen, um die Stimmung nicht zu verderben.

Auch ein Schmied aus Kleinwenkheim demonstrierte sein Handwerk. Wenn er das glühende Eisen schmiedete, dann stoben die Funken, und die Schläge auf das Metall hallten über den ganzen Platz. Er war erstmals beim Landsknechtslager mit dabei. Gleich daneben hatte sich ein Färber aus Niederlauer, der schon ein alter Bekannter ist, niedergelassen. Hier wurde gezeigt, wie die Wolle in früheren Jahrhunderten gesponnen und danach mit allen möglichen Farben eingefärbt wurde. Besucher durften sich hier auch im Filzen der Wolle üben. Gerade junge Damen hatten ihren Spaß damit.

Die Landsknechte in ihren mittelalterlichen Uniformen und die Marketenderinnen in ihren ebenfalls mittelalterlichen Gewändern versetzten die Besucher rein optisch zurück in die Zeit, als die Schweden die Stadt belagerten. Sie brieten ihre Hähnchen mit Holzkohle am Spieß und die Bauernsuppe brutzelte in einem Topf über einem offenen Feuer.

Von all dem bekamen die Besucher allerdings nichts ab. Sie mussten sich an den Ständen außerhalb des eigentlichen Lagers verpflegen.