Kinder löcherten mit 1000 Fragen

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Wenn man Leben retten will, muss man wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Beim "Maus-Tag" des WDR in der BRK-Bereitschaft in Münnerstadt.
Wenn man Leben retten will, muss man wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Beim "Maus-Tag" des WDR in der BRK-Bereitschaft in Münnerstadt.
Ein Hingucker war allemal die Hundestaffel Bad Kissingen.
Ein Hingucker war allemal die Hundestaffel Bad Kissingen.
 
Die Kinder lernten die moderne Technik kennen. Foto: Hanns Friedrich
Die Kinder lernten die moderne Technik kennen.  Foto: Hanns Friedrich
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Zahlreiche Kinder informierten sich beim "Maus-Tag" bei der BRK-Bereitschaft Münnerstadt über die verschiedensten Angebote des Roten Kreuzes, und wie sie selbst helfen können.

"Was ist denn das für ein Gerät? Für was braucht ihr das? Wie schnell fährt das Motorrad?" und "Ich hätte gerne eine Kopfplatzwunde, einen Fingerverband." Fin, Anna-Lena, Louis oder auch Max wollten vieles wissen, waren aber auch selbst aktiv. Die zahlreichen Mitarbeiter der BRK-Wache Münnerstadt und des BRK Bad Kissingen wurden regelrecht mit Fragen gelöchert. "Es hat aber Spaß gemacht", sagen Michael Zeidler und Bereitschaftsleiterin Michaela Kühn. "Letztendlich haben wir ja unsere Einrichtung vorgestellt und der Bevölkerung gezeigt, was wir als Rotes Kreuz als Rettungseinheiten alles vorhalten."
So waren denn auch Notarztwagen, Berg- und Wasserwacht vor Ort, die Motorradstreife aus Bad Kissingen, die Hundestaffel aus Bad Kissingen, aber auch die Rettungsfahrzeuge sowie der große Wagen der Einsatzleitung oder auch ein großer Lkw, ausgerüstet mit allem Notwendigem bei einem Großeinsatz.


Gute Ausrüstung

Bürgermeister Helmut Blank unterstrich in seiner Begrüßung, wie wichtig es ist, dass das Rote Kreuz als große Hilfsorganisation einmal Einblick in seine Arbeit gibt. Gleichzeitig könnten die Gäste, vor allem aber die Kinder sehen, wie gut ausgerüstet die BRK-Wache in Münnerstadt ist. Es sei gut, dass sich das BRK Münnerstadt und Bad Kissingen an der Aktion "Türen auf!", zu dem der Westdeutsche Rundfunk aufgerufen hatte, beteiligte. Dieser "Türöffner-Tag" fand auf Bundesebene statt und bis zuletzt war nicht klar, ob nicht vielleicht doch ein Fernseh-Team mit der "Maus" nach Münnerstadt kommt. "Das Los hat dann aber gegen uns entschieden", sagte Michael Zeidler. Bürgermeister Helmut Blank dankte den Aktiven des BRK Münnerstadt und Bad Kissingen. "Es ist ein engagierter Einsatz, der hier gezeigt wird." Die Kinder und deren Eltern rief der Bürgermeister auf, sich zu informieren, denn selten bekomme man solche Einblicke in die Arbeit und vor allem in die Fahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes.


Das Angebot nutzen

"Machen Sie Gebrauch von dem Angebot der Rotkreuz-Bereitschaft Münnerstadt, die Rotkreuzler haben es verdient, denn im Ernstfall sind sie für die in Not geratenen Mitmenschen rund um die Uhr zur Stelle." Dank sagte der Bürgermeister Michael Zeidler und seinem Team. Erwähnen müsse man aber ganz sicher Bereitschaftsleiterin Michaela Kühn mit ihrer Familie. Vielleicht, so mutmaßte der Bürgermeister, gelingt es ja auch, neue Aktive für den Rotkreuzdienst zu begeistern.
Zuvor hatte Michael Zeidler die Gäste willkommen geheißen und freute sich vor allem über die mehr als 100 Kinder, die zum "Maus-Tag" zur Rotkreuz-Bereitschaft nach Münnerstadt gekommen waren. Dann hieß es "Bühne frei!" für die Kinder und deren Eltern.


Gar nicht so einfach

Schnell an der Anmeldung ein Teilnahme-Heftchen geholt und dann los zum ersten Stand. Ein Memory-Spiel galt es zu lösen, wobei hier gleichzeitig Wissen zum Thema "Baden" gegeben wurde. "Eine rote Nase zum Beispiel sollte darauf verweisen, dass man nicht ins Schwimmbad soll, wenn man krank oder erkältet ist." Der kleine Max und Anna meinte, dass das Spiel zeigt, dass man vorsichtig sein soll. Knotenbretter wurden gebastelt, wobei es zunächst darum ging, den richtigen Knoten zu erlernen, der dann auf das Brettchen geklebt wurde. "Gar nicht so einfach ... warum geht das nicht ... jetzt hab ich's!" Fabian und Lena haben es dann doch hinbekommen und konnten ihr Brettchen mitnehmen.
"Was ist das für ein Motorrad, und geht das Blaulicht auch?" Sascha Engel von der Motorradstaffel in Bad Kissingen lacht und macht natürlich das Blaulicht für den kleinen Max an. "Ui!" sagt der nur, und sein Vater gibt schmunzelnd zu, dass sein Sohn auf Blaulichter steht, vor allem bei der Feuerwehr. Er erfuhr, dass die Motorradstaffel in Bad Kissingen stationiert ist und über zwei Motorräder verfügt. Der Einsatzort ist vor allem die Autobahn in der Zeit von Mai bis Oktober. Die fünf Mann sind dann von Freitag bis Sonntag und feiertags im Einsatz. "Wir sind mit unseren Motorrädern wendig, damit natürlich als Erste am Unfallort, und deshalb haben wir auch alles Notwendige für ein Erstversorgung dabei."


Unechte Kopfplatzwunde

"Ist das echtes Blut?", will David wissen und bekommt die Antwort, dass es "Filmblut" ist. Nicht schlecht staunen die Kinder, als Andrea Friedrich-Rückert vom BRK Rhön-Grabfeld eine Kopfplatzwunde oder eine Fingerverletzung "zauberte". Wie lange das hält? "Schon ein paar Stunden, da kannst du deine Eltern zu Hause oder Freunde erschrecken", lacht die Rettungsassistentin. So eine Wunde muss natürlich verbunden werden, und das konnte man bei der nächsten Station. Ja, selbst Wiederbelebung erlernten die Kinder und durften das dann auch gleich an einer Übungspuppe ausprobieren. "Uff, das ist aber schwer ...", sagt Max, während er 30 Mal auf den Brustkorb der Puppe drückt. Auf großes Interesse stieß das Basteln eines Rettungswagens, bevor man den selbst "unter die Lupe nehmen konnte". Ein Teddybär auf der Trage zeigte den Kindern, wie Patienten behandelt werden. "Willst du einmal deinen Herzschlag sehen?" Kurz stutzt David, dann lässt er sich "verkabeln" und kann am EKG die Linien sehen, die sein Herz dort aufzeichnet. Natürlich konnte er das in ausgedruckter Papierform mit nach Hause nehmen.


Vorführungen der Hundestaffel

Ein Anziehungspunkt war natürlich die Wasserwacht mit dem großen Schlauchboot, aber auch die Bergwacht mit ihren Fahrzeugen, darunter einen Geländewagen. Die Hundestaffel stand bei zwei Vorführungen im Blickfeld der Kinder und Erwachsenen. Von Staffelleiterin Ute Dittmayer erfuhren die Umstehenden mehr über Flächen- und Trümmerhunde und von 33 Hunde sowie 22 Hundeführern in der Staffel Bad Kissingen. Verbellen, Laufen ohne Leine, Suchen einer vermissten Person und die Unterordnung wurden gezeigt. Besondere Anerkennung der Kinder dann für "Kanyi", der konnte nämlich wirklich" rechnen. Die Kinder durften das selbst ausprobieren und waren begeistert. Drei und drei ist? Kanyi wusste es: sechsmal bellen - das war korrekt.


Notruf absetzen

Wie setze ich einen Notruf ab? Eine ganz wichtige Voraussetzung für schnelle Hilfe. Üben konnten die Kinder das im BRK-Haus in Münnerstadt. Beim Anruf der 112 waren sie mit Benjamin Mrozinski, ein Mann der Rettungsleitstelle Schweinfurt, verbunden. Dort, so erfuhren die Kinder, laufen ja auch alle Notrufe ein.
"Ich bin Anna Lena aus Münnerstadt und habe mich an der Hand verletzt." Wie schlimm es ist und ob es arg weh tut", wollte der Mann der Leitstelle wissen und entschied dann: "Ich schicke dir einen Rettungswagen, bleib bitte vor Ort und mache dich bemerkbar." "Cool" fanden das die Kinder, und überhaupt war für sie die gesamte Veranstaltung eine "coole Sache", wie Anne, David und Steffen schnell feststellten. Schade fanden es die Kinder nur, dass nicht die Maus aus der gleichnamigen WDR-Sendung gekommen war.