Michael Ende hat von seinem   Kult-Kinderbuch selbst gesagt, es sei von seinen Werken das lustigste. Die einstündige Theaterfassung wird ein Musik- und Farbenspektakel, verspricht Regisseur Christian Schidlowsky.
                           
          
           
   
          Die Waliser haben ein Faible für extralange Ortsnamen. Das  Dorf   Llanfairpwllgwyngyllgogery chwyrndrobwllllantysiliogogogoch hat  laut Guiness-Buch der Rekorde den längsten Namen rund um den Globus. Für  fränkische Ohren kaum weniger zungenbrecherisch hört sich Michael Endes  Kult-Kinderbuch-Klassiker "der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch"  aus dem Jahr 1989 an. Eine Theaterfassung wurde bereits 1990 zum ersten Mal  aufgeführt. Das Theater Schloss Maßbach - Unterfränkische Landesbühne probt  das Stück zurzeit in der Maßbacher Lauertalhalle.   Uraufführung ist am  28. November in Maßbach.  
       
Der 187 Jahre alte geheime Zauberrat Beelzebub Irrwitzer (Benjamin Jorns)  und seine Stieftante, die fast 120 Jahre ältere Geldhexe Tyrannia Vamperl  (Tonia Fechter) haben an Silvester ein großes Problem: Sie konnten das Jahr  über ihr Soll an bösen Taten noch nicht erfüllen. Irrwitzer hat sich beim  Teufel persönlich verpflichtet, jedes Jahr zehn Tierarten auszurotten, fünf  Flüsse zu vergiften, 10.000 Bäume absterben zu lassen, das Klima eines  Landes so zu manipulieren, dass die Jahreszeiten durcheinandergeraten.   Die Geldhexe, die ihren Neffen in seiner Villa Albtraum besucht, steht  vor demselben Problem. 
Plötzlich steht der höllische Gerichtsvollzieher  Maledictus Made Ade in Irrwitzers Chemielabor und Giftküche. Er erinnert  nachdrücklich an die Abmachung und daran, dass beide bei Nicht-Erfüllung  nach Mitternacht in der Hölle landen. Die Geldhexe weiß Rat: der  satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch verkehrt all die guten Wünsche  zum Jahreswechsel in ihr Gegenteil. Das Chaos rund um den Globus wäre  programmiert.   
Klar, Hexen und Zauberer haben Assistenten: die Geldhexe die fette Katze  Maurizia di Maura (Anna Schindlbeck), der Zauberrat den zerzausten alten  Raben Jakob Krakel (Georg Schmiechen).  Aber beide sind in Wirklichkeit  Spione des "Hohen Rates der Tiere" und sollen den Untergang der Welt  verhindern. 
Während fleißig am "Punsch aller Pünsche" gebraut wird, suchen  die beiden Tiere, die sich natürlich am Anfang gar nicht verstehen, nach  einem Ausweg. Sie finden ihn schließlich, indem sie mit Hilfe von Sankt  Silvester schon vor Mitternacht einen Ton aus dem Neujahrsgeläut bekommen  und in den für die ganze Welt so gefährlichen Trank mischen. Der  Zaubertrank wirkt  nämlich nur, wenn er bis Mitternacht völlig leer  getrunken ist. Die Zauberer fahren zur Hölle, die Welt ist gerettet,  Katze und Rabe sind Freunde.     
Schon der Proben-Besuch  begeistert den Zuschauer. Doch Regisseur Christian Schidlowsky sagt dazu "wir werden  daran arbeiten, dass es noch flüssiger und leichter wird. Es gibt noch mehr  Musik. Es wird ein Farbenspektakel, da steckt noch viel Probenarbeit drin".  Das Theaterstück dauert eine Stunde. Schidlowski dazu: "um das komplette  Buch auf die Bühne zu bringen, wären fünf Stunden nötig". Jutta Reinhard,  verantwortlich für die Kostüme, verrät "die Schauspieler tragen jetzt nur  Proben-Kostüme. Die Originale werden viel eindrucksvoller".  
Warum hat Theaterchefin Anne Maar gerade dieses Stück für die  Kinderaufführungen vor Weihnachten ausgesucht? Ihre Antwort fällt kurz und  bündig aus: "es ist ein schönes Stück mit einem interessanten Stoff, der  zur Zeit passt und der Autor ist sehr bekannt". Michael Ende sagte  "das  ist von allen meinen Büchern vielleicht das lustigste".