Die Kosten  fürs  Baumpflanz-Substrat für die künftigen Platanen auf dem  Schul- und Kirchhof in Rannungen sorgte für Diskussionen bei den Gemeinderäten. Am Ende stand ein Patt und eine Vertagung.
                           
          
           
   
          Ungewohntes Gedränge herrschte auf den Zuschauerplätzen bei  der Sitzung des Rannunger Gemeinderates. Über zwei Dutzend junge Leute  wollten die Diskussion über den Neubau des geplanten Wirtschaftsgebäudes  mit Jugendtreff auf dem Schul- und Kirchhof verfolgen. Außerdem bekamen sie  mit, dass auch um kleinere Beträge manchmal heftig gerungen wird. Es ging  schließlich um die mit Stimmengleichheit abgelehnte Lieferung von  Baumpflanz-Substrat für die Platanen auf dem Platz.
       
Allgemeine Ratlosigkeit
 Das Unternehmen, das den Schul- und Kirchhof baut, hatte ein  Nachtragsangebot für die Lieferung und den Einbau von 25 Kubikmeter  Baumpflanz-Substrat für die Pflanzflächen auf dem Platz vorgelegt. Geplant  sind hier unter anderem vier Platanen. Einschließlich Anlieferung und  Einbau sollte das 2557 Euro kosten. Auf dem Platz werden voraussichtlich  nur 20 Kubikmeter  benötigt, die Mindestabnahmemenge beträgt aber besagte  25 Kubikmeter. Der Rest sollte am Bauhof gelagert und für zukünftige  Pflanzaktionen verwendet werden.  Gemeinderat Franz Wolf (CSU-Freie Wähler)  jedoch war damit nicht einverstanden und verwies auf die zehn Euro, die er  pro Kubikmeter bezahlt hatte. Sein Kollege Johannes Beck (CSU-Freie Wähler)  wunderte sich über dieses Nachtragsangebot, "denn das stand schon von  Anfang an fest". Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) stimmte ihm zu, denn  "es wäre schön, wenn wir das schon im Vorfeld gewusst hätten". Neben Franz  Wolf stimmten schließlich vier weitere Gemeinderäte gegen die Lieferung des  Baumpflanz-Substrates für 2557 Euro, fünf Gemeinderäte stimmten zu. Damit  allerdings war der Antrag abgelehnt. Im Gemeinderat herrschte danach  allgemeine Ratlosigkeit.
 Auf die Frage des Bürgermeisters, wie es  weitergehen soll, meldete sich nur Franz Wolf und verwies auf sein Substrat  für zehn Euro pro Kubikmeter. Fridolin Zehner meinte aber,  "das bleibt so  liegen bis zur Einweihung", dann war das Thema erledigt. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagte der Bürgermeister am Tag nach der  Sitzung, das Einpflanzen der Platanen hätte eigentlich noch dieses Jahr  erfolgen sollen, sei nun aber nicht mehr möglich. Er will sich jetzt erst  einmal mit Planer Johannes Hahn zusammensetzen. 
Jugendtreff: Vollausbau mit Vorbehalt
Völlig reibungslos ging dagegen der Tagesordnungspunkt  "Neubau  Wirtschaftsgebäude und Jugendtreff" über die Bühne. Das Gebäude am Rand des  Schul- und Kirchhofs soll 18 mal sieben Meter groß werden. Im Gegensatz zu  den Plänen aus dem Jahr 2017 soll nun das Dachgeschoss ausgebaut und in  zwei Räume aufgeteilt werden. Es soll als Jugendtreff dienen. Ursprünglich  war dafür ein kleinerer Raum im Erdgeschoss gedacht. Der untere Raum wird  nun erst einmal freigehalten. Jugendräume brauchen natürlich Licht und  Luft. "Dachgauben sind prinzipiell schöner, aber sie kosten auch das  Doppelte", sagte dazu Planer Johannes Hahn. Er bekam schließlich den  Auftrag, die vom Gemeinderat gewünschten Änderungen in die Pläne  einzuarbeiten. "Soll ich den Roh- oder den Vollausbau ausschreiben?", wollte  Johannes Hahn wissen. Bürgermeister Zehner und seine Stellvertreterin  Sybille Büttner (Rannunger Bürgerliste) wiesen darauf hin, dass die jungen  Leute selbst mit Hand anlegen und einiges ausbauen möchten. Deshalb  beschloss der Gemeinderat zwar, den Vollausbau auszuschreiben, aber den  Vorbehalt mitaufzunehmen, dass einzelne Gewerke wieder herausgenommen  werden können. In der Beschlussvorlage an den Gemeinderat heißt es ausdrücklich, dass  wegen der Förderung das weitere Vorgehen unbedingt mit dem Amt für  ländliche Entwicklung abgestimmt werden muss. Dazu sei ein Bauentwurf mit  einer Kostenberechnung zu erstellen. Die Vorgaben des Förderbescheides  seien zu beachten. Da das Bauvorhaben genehmigungspflichtig sei, müsse ein  Bauantrag gestellt werden. Diesem Tagesordnungspunkt stimmte der  Gemeinderat unisono zu.