Wer um die Mittagszeit in das Oerlenbacher Schulhaus kommt, spürt eine entspannte Atmosphäre. "Die ist für uns ganz wichtig", sagt Silke Zänglein; denn nach den anstrengenden Unterrichtsstunden brauchen die Kinder ein wenig Zeit zum Regenerieren. Die finden die Kinder im "Leckerlino", wo es ab 11.30 Uhr ein gesundes Mittagessen gibt.
Jeden Tag müssen sich die Ganztageskinder melden. "Ohne diese Bürokratie geht es nicht. Wir müssen den Aufenthalt nachweisen", erklärt Silke Zänglein. Nur am Freitag ist nachmittags zu, wegen der mangelnden Nachfrage.
Von 13 bis 14 Uhr stehen die Hausaufgaben im Programm. In drei Räumen warten Mathe, Deutsch, Englisch oder andere Fächer. "Die Kinder stützen sich gegenseitig oder kommen bei Fragen zu uns", erklärt Silke Zänglein. "Manche gehen voller Schwung an die Arbeit, andere brauchen Aufmunterungen. Das ist ganz normal und ist von Tag zu Tag unterschiedlich."
Nach einer Stunde ist Snackzeit: "Jeden Tag gibt es eine kleine Zwischenstärkung wie Eis, Obst oder Würstchen. Da sind die Kinder ganz heiß darauf. Manche wollen schon nach dem Mittagessen wissen, was es heute zusätzlich gibt", erzählt Silke Zänglein. Danach ist noch Zeit für die restlichen Hausaufgaben.
Wer fertig ist, bastelt, malt, spielt oder kann am Tanzen mit der Wii-Konsole teilnehmen. Ende ist um 16 Uhr.
"Die Kinder sollen sich bei uns wohl fühlen. Wir haben für jeden ein Ohr, sind offen für Freud und Leid, für Schulisches und Außerschulisches", versichert Silke Zänglein. Sie ist gelernte Erzieherin und hat sich als Entspannungspädagogin und Personalcoach weitergebildet. Wichtig ist ihr auch, dass die Kinder lernen, respektvoll und höflich miteinander umgehen, sich gegenseitig helfen und Rücksicht nehmen.
"Zu Eltern und Lehrkräften pflegen wir laufend Kontakt. Bei jeder Lehrerkonferenz bin ich dabei. Von diesem Austausch profitieren alle", sagt Silke Zänglein. Und sie bekommt immer wieder positive Rückmeldungen von Eltern. So habe neulich erst eine Mutter gesagt, dass dank der Ganztagesschule vieles besser laufe.
Die Betreuung bringe für ihr Kind neue Kraft, neue Ideen, neue Energie und Ruhe ins Leben. Und eine andere Mutter merkte an: "An meinem Sohn kann ich sehen, dass er viel mehr auf sich selbst achtet, pflichtbewusster und motivierter geworden ist. Er freut sich sogar auf die Schule, was zuvor nicht der Fall war. Das tut uns als Familie echt gut."
Sogar außerhalb der Schule fällt die Einrichtung positiv auf: Mit Tanzauftritten, bei Turnieren und Festen. Das nächste Vorhaben: Fünf Feiern zum fünfjährigen Bestehen. Erster Termin: 17. Oktober mit Bayerischem Abend von 18 bis 20 Uhr.