Die ersten Einzelstücke hat Martina Straub für ihre Arbeitskollegen angefertigt. Jetzt wird es auch kreativ.
Es ist so etwas wie der Fluch der guten Tat. Dass Martina Straub für die Kollegen der Saale-Zeitung Gesichts-Masken näht (wir berichteten), hat vor allem im Umfeld der Redakteurin eine kleine Lawine ins Rollen gebracht. Aus dem Freundeskreis gab es nämlich reichlich Anfragen. Immer wieder musste die Ebenhäuserin vertrösten. "Ich mache das alles in meiner Freizeit, und jetzt erst einmal für meine Arbeitskollegen", sagt die 51-Jährige. Und verweist darauf, "dass ich das ja nicht kommerziell mache. Und ich muss noch einmal klarstellen, dass es sich hier um keinen medizinischen Mundschutz handelt, sondern um einfache Gesichtsmasken, für die es zum Beispiel im Internet zahlreiche Anleitungen gibt."
Etwa ein Dutzend solcher Masken sind inzwischen fertig, nachdem sich Martina Straub für zwei Schnittmuster entschieden hatte. "Beim Beschäftigen mit der Materie habe ich sehr viel dazu gelernt. Bei den nächsten Einzelstücken will ich gewisse Dinge optimieren, um den bestmöglichen Schutz zu bieten." Dabei denkt die Ebenhäuserin zum Beispiel an die Möglichkeit, einen Filter in die Maske einzulegen. Oder an einen Draht, der über einen Steg eingefädelt werden kann, damit der Stoff die Nase besser umschließt. Vor dem Waschen ließe sich der Draht herausnehmen. "Das ist vor allem für Brillenträger ein Vorteil, weil beim Atmen die Gläser nicht so leicht beschlagen. Ideal ist ein Alu-Draht, der sich leichter biegen lässt und nicht rostet."
Zu den Vorschlägen von Martina Straub gehört die Idee, hierfür Heftzungen von Schnellheftern zu verwenden. Mit Lieferengpässen sieht sich die Hobby-Näherin nämlich inzwischen konfrontiert. "Das ist ein regelrechter Hype um die Maskennäherei. Wer jetzt Stoffe und Zubehör bestellt, muss gewöhnlich länger warten. Gut, dass ich noch einen Vorrat an verschiedenen Baumwollstoffen daheim hatte. Ich habe Beispiele gesehen, da wollten Leute 200 Meter an Band bestellen." So manches aktuell geschlossene Fach-Geschäft hätte die Möglichkeit, den Umsatz gehörig zu steigern.
Wer gar keine geeigneten Vorräte zur Hand hat, kann sich auch mit einem T-Shirt behelfen. "Mit etwas Geschick lässt sich damit eine Maske basteln. Das Gummiband wird von Streifen ersetzt, die sich aus dem Stoff schneiden lassen."
Elementar ist die Reinigung nach jedem Tragen der Maske bei mindestens 60 Grad. Wer nicht jeden Tag die Waschmaschine benutzt, der kann mit Hilfe eines Wasserkochers reinigen. "Da hatte ich eine Wassertemperatur von über 80 Grad", sagt Martina Straub, die ihre Stoffe erstmals vor dem Nähen ins Hitzebad gelegt hatte, damit der Stoff danach nicht eingeht.
Grundsätzliches Eine Gesichtsmaske sollte mindestens bei 60 Grad waschbar sein. Vor dem Nähen wird der Stoff also so heiß gewaschen, wie er später auch gewaschen wird. Weiße Baumwoll-T-Shirts hat fast jeder im Schrank. Diese sind aus Jersey-Stoff, der den Vorteil hat, dass er weich ist und nicht auftrennt, also nicht versäubert werden muss. Nach jedem Tragen muss sie gewaschen werden. Alle Regeln, wie Händewaschen und Abstand halten gelten auch mit Maske. Sie schützt nicht den Träger, aber sein Gegenüber. Beim Abnehmen nur an den Schnüren anfassen, gleich in die Wäsche oder bis dahin in einem geschlossenen Gefäß aufbewahren.
Die schnelle Maske Die Überlegung der Redakteurin Martina Straub war, eine Anleitung zu erstellen, die auch ohne Nähmaschine und für Anfänger umsetzbar ist.