Hybridveranstaltungen
Im Stadtteil Hausen in Bad Kissingen fand Ende Oktober eine Bürgerversammlung statt, zu der die Bürgerinnen und Bürger in die Mehrzweckhalle kommen konnten. Alternativ verfolgten Bürger die Sitzung im Internet mit. "Das hat gut geklappt", findet Thomas Hack, Pressesprecher der Stadt Bad Kissingen.
Für den Markt Oberthulba berichtet Geschäftsleiterin Nicole Wehner: "Im Rahmen des Bürgerhauses Frankenbrunn hatten wir aufgrund der damaligen Inzidenzwerte bereits eine Zoom-Bürgerversammlung mit großem Erfolg durchgeführt. Eventuell werden wir diese Möglichkeit wieder anbieten, zum Beispiel bei unseren Info-Veranstaltungen zum Thema Sturzflutmanagement."
Digitale Sitzungen klappen aber nicht überall. Beispiel Nüdlingen: "Der Internetanschluss der Schlossberghalle ist nicht ausreichend um eine stabile Hybridveranstaltung sicher ins Netz zu stellen. Auch im Mobilfunknetz ist eine Hybridveranstaltung nicht möglich, da die Schlossberghalle in einem Funkloch liegt", teilt Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) mit.
Die Gemeinde plant, die ISEK-Veranstaltung stattdessen aufzuzeichnen und diese dann auf die Homepage der Gemeinde zu stellen. "Bürger haben dann circa 14 Tage, um Anregungen zu melden."
Bürgerversammlungen vollständig digital zu veranstalten, ist derzeit - nicht nur aus technischen Gründen - keine Option. Im Schreiben des Bayerischen Innenministeriums vom März steht: "Bürgerversammlungen sind zur Wahrnehmung der Mitberatungsrechte durch die Gemeindebürger grundsätzlich als Präsenzveranstaltungen durchzuführen." Die Gemeinde kann einen zusätzlichen Live-Stream anbieten, darf die Präsenzveranstaltung aber nicht vollständig ersetzen.
Bürgertreffen im Sommer
Manche Bürgermeister im Landkreis sind mittlerweile heilfroh, die Treffen mit der Bürgerschaft schon im Sommer von der To-Do-Liste gestrichen zu haben.
In Bad Brückenau etwa fanden die Bürgerversammlungen im August in allen Stadtteilen als Präsenzveranstaltungen statt. "Wir hatten unsere Bürgerversammlung glücklicherweise im Juli und September", sagt Bürgermeister Daniel Wehner (CSU) für den Markt Burkardroth. Auch Nüdlingen hat die Sitzung Ende September veranstaltet.
Andere dagegen wurden mittendrin ausgebremst. Der Markt Oberthulba veranstaltete in vier von acht Gemeindeteilen Bürgerversammlungen, bevor die Inzidenzwerte anstiegen. Die weiteren vier, die Anfang bis Mitte November geplant waren, wurden auf das kommende Frühjahr verschoben.
Auch Michael Kastl, Bürgermeister von Münnerstadt (CSU), kam nur noch mit einem Teil der Bürgerinnen und Bürger ins Gespräch. Acht Bürgerversammlungen kamen in den letzten Wochen noch zustande. "Kleinwenkeim, Großwenkheim, Münnerstadt musste ich dann aufgrund der sich zuspitzenden pandemischen Lage bedauerlicherweise doch absagen. Sie werden sobald als möglich nachgeholt", teilt Kastl mit.
"Am 24. November hatte ich ursprünglich noch eine 12. Bürgerversammlung geplant, für all diejenigen, die nicht 3G plus-fähig sind." Diese sollte unter verschärften Abstands-, Lüftungs- und Maskenregeln stattfinden. "Diese muss jetzt jedoch ebenfalls ausfallen", so Kastl.
Bürgerversammlungen: Abgesagt und verschoben
Bürgerversammlung Die Liste der Gemeinden, die ihre Bürgerversammlungen auf Frühjahr 2022 verschoben haben, ist lang: Die Bürgerversammlungen in Hammelburg (im Stadtteil Feuerthal, Untererthal und Gauaschach) werden verschoben. Auch im Markt Geroda, Oberleichtersbach, Riedenberg, Markt Schondra sind Bürgerversammlungen aufs nächstes Jahr vertagt. Rannungen hat ebenfalls abgesagt. Der Markt Maßbach und die Gemeinde Thundorf planen die Versammlung für Frühjahr, ebenso der Markt Bad Bocklet.
Auch Peter Bergel, Bürgermeister vom Markt Euerdorf (Bürgerblock) hofft, dass die Bürgerversammlung bis spätestens Ende März nächsten Jahres abgehalten ist.
Weiterhin geplant: Die Bürgerversammlungen in Waizenbach (23. November) und Dittlofsroda (30. November) finden nach aktuellem Stand statt.