Zwei von drei Autofahrern wählen ein Wunsch- Kennzeichen für ihr Auto. Viele davon erzählen eine Geschichte.
                           
          
           
   
          Bis zum Juli 2013 war es ganz einfach: Bis auf wenige Alt-Kennzeichen hatten alle Fahrzeuge, die im Landkreis Bad Kissingen zugelassen waren, das Kennzeichen KG. Seitdem hat sich viel getan: Zum einen sind 2013 die alten Kürzel HAB und BRK reaktiviert worden, zum anderen dürfen Autofahrer seit 2015 ihr altes Kennzeichen bei Umzügen behalten. Das macht es komplizierter, vom Blechschild an der Stoßstange auf die Herkunft zu schließen, ermöglicht aber auch viele neue Kombinationen.
       
Diese Möglichkeit nutzt zum Beispiel Christine Scholz aus Euerdorf. Im Jahr 2015 zog sie in den Landkreis, damals wählte sie das Kennzeichen KG-I 965, weil sie 1965 geboren wurde. Mittlerweile hat sie sich einen Jugendtraum erfüllt: Mit Originalteilen, aber auch Ergänzungen hat sie sich einen Citroën 2CV, also eine "Ente", zusammenbauen lassen. "Das war damals mein zweites Auto, das ich nach dem Führerschein gefahren habe", erinnert sie sich. 
Nur für kurze Strecken
Für die  Nostalgie verzichtet sie auf Komfort: "Es schneit rein und ist kalt, aber ich fahre nur kurze Strecken", erzählt die 53-Jährige. Wenn schon Wunschauto, dann musste es für Christine Scholz auch ein Wunsch-Kennzeichen sein. HAB-NT 1 prangt nun auf der Stoßstange. Das ist für sie die Kurzversion von "Ich habe eine Ente". 
Regina de Jorge, die Mutter von Christine Scholz, hat bei ihrem Umzug von Erding zurück nach Euerdorf  dagegen einfach ihr altes Kennzeichen mit ED behalten: "Ich habe dort 20 Jahre lang gelebt, meine Mutter und mein Mann sind dort begraben, ich fühle mich immer noch mit Erding verbunden", berichtet sie. Schließlich fahre sie auch noch regelmäßig ans Grab nach Erding. Dass sie ihr altes Kennzeichen behalten kann, habe sie gar nicht gewusst: "Die Zulassungsstelle hat mich darauf aufmerksam gemacht."
Auch im Norden des Landkreises gibt es neue Kombinationen: Steffen Hildenbrand  aus Bad Brückenau etwa hat sich das Kennzeichen BRK-I 337 gesichert. Weil im Landkreis nur dreistellige Zahlen möglich sind, hat er das  I als  1 gewählt. "Die Zahl 1337 ist vor allem bei Gamern sehr bekannt", berichtet  Hildenbrand. Der Zahlencode steht für das Kunstwort Leet, das wiederum (Internet-)Elite bedeutet. Das BRK-Kürzel sieht der Bad Brückenauer zudem als Zeichen der  Verbundenheit zur Region. 
Alte Kennzeichen bleiben beliebt
"Wunschkennzeichen werden in zwei von drei Fällen bei der Fahrzeugzulassung nachgefragt und bei Verfügbarkeit zugeteilt", berichtet Lena Pfister vom Landratsamt Bad Kissingen. Heuer wurden bislang alleine  1314 HAB- und 1190 BRK-Kennzeichen neu ausgegeben. Bei den Buchstaben hinter dem Landkreis-Kürzel sei der Buchstabe S am beliebtesten, "so dass nur noch sehr wenige Kfz-Kennzeichen mit dem Einzelbuchstaben S zur Verfügung stehen", berichtet Pfister.
Seit Anfang 2015 dürfen Halter beim Umzug ihr Kennzeichen behalten, das haben alleine in diesem Jahr bereits  634 Autofahrer genutzt. Diese Regelung gelte aber nur für das alte Fahrzeug. Wie viele Nicht-KG-Kennzeichen im Landkreis Bad Kissingen insgesamt unterwegs sind, konnte das Landratsamt nicht mitteilen.
 
Das Thema Kennzeichenliberalisierung ist für viele Bürger einfach sehr emotional. Es geht darum ein Stück Heimat mit sich zu tragen und offensiv zu zeigen wo man her kommt. Wir von https://www.kennzeichen-direkt.de/ haben solche Meldungen häufiger bei unseren Blogbeiträgen und wissen, das AB und BRK keine Sonderfälle sind, sondern die Regel bestätigen. Wir freuen uns sehr, dass es mit der Wiedereinführung geklappt hat!