Die Arbeitslosenquote im Landkreis Bad Kissingen ist im Dezember von 3, 6 auf 4, 1 Prozent gestiegen. Das ist auch mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres (3, 9 Prozent).
Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um diese Jahreszeit ist im wesentlichen saisonbedingt. Damit im Zusammenhang stehen dürfte auch, dass in keiner Region des Arbeitsmarktbezirks Schweinfurt die Arbeitslosigkeit so stark angestiegen ist, wie im Landkreis Bad Kissingen (in der Region durchschnittlich um 0,2 Prozent, in Bad Kissingen aber um 0,4 Prozent). Denn viele neu gemeldete Arbeitslose stammen aus dem Hotel- und Gaststättenbereich, aber auch aus der Baubranche und anderen Außenberufen. Viele von ihnen haben auch bereits eine Zusage für die Wiedereinstellung im Frühjahr.
Lange verschont geblieben "Der Arbeitsmarkt in der Region blieb bis zum Schluss des Jahres 2012 von größeren Belastungen durch die nachlassende Konjunktur verschont", analysiert Klaus Seebach, der stellvertretende Leiter der Agentur für
Arbeit Schweinfurt, die neuesten Zahlen für den gesamten
Arbeitsmarktbezirk, der die Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Haßberge sowie Stadt und Landkreis Schweinfurt umfasst. Die Arbeitslosenquote sei immer noch niedriger als in der Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009.
Vor allem in der Produktion Sorgen macht ihm viel mehr, dass der Stellenbestand kontinuierlich sinkt und es auch deutlich weniger neue Stellen gibt. Im Dezember sind nur noch 528 neue Stellenangebote bei der Schweinfurter Agentur für Arbeit eingegangen."Im Dezember 2011 verzeichneten wir noch 787 neue Angebote. Das ist ein Rückgang um rund ein Drittel!"
Klaus Seebach sieht dies als ein Indiz für einen zurück gehenden Arbeitskräftebedarf im gerade begonnenen Jahr 2013. Darüber hinaus befürchtet er, dass in den kommenden Monaten mit etlichen Arbeitslosmeldungen befristeter Arbeitskräfte aus der Produktion gerechnet werden muss.
Immer mehr Nachfragen "Diese Entwicklung korrespondiert auch mit den vermehrten Anfragen nach den Voraussetzungen zur Zahlung von Kurzarbeitergeld. Firmen, die kurz arbeiten beziehungsweise sich im Vorfeld von Kurzarbeit befinden, haben keinen zusätzlichen Personalbedarf", erklärt Klaus Seebach. In den Bereichen Produktion und Fertigung sei der Rückgang bei den neuen Stellenangeboten am deutlichsten gewesen.
Man müsse wohl davon ausgehen, dass im laufenden Jahr das insbesondere in der Produktion zurück gehende Auftragsvolumen vermehrt durch die Einführung von Kurzarbeit ausgeglichen wird, sobald betriebsinterne Maßnahmen wie z.B. der Abbau von Arbeitszeit-Guthaben ausgeschöpft sind.Derzeit seien bei der Agentur für Arbeit in Schweinfurt von 36 Betrieben aus dem gesamten Zuständigkeitsbereich Kurzarbeit beantragt worden.
Davon seien insgesamt 2177 Arbeitnehmer betroffen.
Erfahrungsgemäß dürfte für ungefähr zwei Drittel der Arbeitnehmer dann tatsächlich Kurzarbeit eintreten. Sollten aber , wie teilweise in den Medien angekündigt, vermehrt auch Großbetriebe in größerem Umfang Kurzarbeit einführen, könnte diese Zahl schon bald in die Höhe schnellen.