Kurhaushotel: Warten auf den Staatsempfang

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Bislang ist unklar, wie der denkmalgeschützte Neumann-Flügel weiter genutzt wird. Fotos: Benedikt Borst
Bislang ist unklar, wie der denkmalgeschützte Neumann-Flügel weiter genutzt wird. Fotos: Benedikt Borst
Die Zuhörer nutzten die Bürgerversammlung, um sich über das aktuelle Stadtgeschehen zu informieren und Fragen zu stellen.
Die Zuhörer nutzten die Bürgerversammlung, um sich über das aktuelle Stadtgeschehen zu informieren und Fragen zu stellen.
 
 
 

Die Investorensuche für das ehemalige Steigenberger-Areal war eines von vielen Themen auf der Bürgerversammlung für die Kernstadt Bad Kissingen. Das Rathaus hofft, dass es am Kissinger Sommer ein Ergebnis gibt. Denn da kommt Besuch aus München.

Bagger und Laster sind abgerückt, auf dem Areal des abgerissenen Kurhaushotels und Kurgastzentrums ist es mittlerweile ruhig geworden. Was passiert dort? Wird es ein neues Luxushotel geben? Wie sollen der denkmalgeschützten Neumann-Flügel und das Kurhausbad genutzt werden? Antworten auf diese drängenden Fragen gibt es bislang nicht, dafür aber ein Datum, auf das gespannt gewartet wird.


Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) fasste am Dienstagabend auf der Bürgerversammlung für die Kernstadt im Tattersall kurz die Sachlage zusammen: Der Freistaat führt nach wie vor Verhandlungen mit einem möglichen Investor, der das Gelände kaufen und ein Hotel mit Luxus-Einkaufszentrum sowie Appartements errichten möchte. Nur: "Wir wissen nicht, ob es zu einem Vertragsabschluss kommt", sagte Blankenburg. "Solange das nicht geklärt ist, steht dort alles still." Finanzminister Markus Söder (CSU) wolle bis Ende des Monats bekannt geben, wie es weiter geht.

Nur wenige Tage später - am 5. Juli - wird Horst Seehofer (CSU) zu einem Staatsempfang im Rahmen des Kissinger Sommers in der Stadt erwartet. Im Idealfall nutzt der Ministerpräsident die Gelegenheit, um etwaige gute Nachrichten persönlich zu überbingen. "Ich hoffe, dass wir bis zum Kissinger Sommer etwas wissen", meinte der Oberbürgermeister. Aus der Staatskanzlei hieß es gestern auf Nachfrage nur, dass man nach wie vor ein Ergebnis der Verhandlungen abwarte.

Rund 70 Bürger waren zu der Veranstaltung der Stadtverwaltung gekommen. OB Blankenburg und die jeweiligen Referatsleiter gaben einen Überblick über das aktuelle Stadtgeschehen - oder auch über das Nicht-Geschehen, wie im Fall der Fußgängerzonensanierung. Der Beginn der Arbeiten wird sich bekanntermaßen mindestens bis nächstes Jahr verzögern. Der Oberbürgermeister bat um Verständnis. Die Bodenverhältnisse seien komplex, die Planungen schwierig. "Wir bauen keinen Kanal, sondern eine Heilwasserschutzanlage", sagte er. Veränderungen am Wasserhaushalt kann zu Bewegungen im Boden führen. Das gefährdet Heilquellen und Gebäude in der Altstadt.

Ebenfalls Warten angesagt ist in Sachen Kapellenfriedhof. Die denkmalgeschützte Mauer ist teilweise aus Sicherheitsgründen gesperrt und müsste dringend erneuert werden. Derzeit laufen die Planungen, mit einer Sanierung ist jedoch nicht vor 2016 zu rechnen.

Eine längere Diskussion mit den Bürgern drehte sich um die Parkplatzsituation in der Innenstadt. Während einerseits bemängelt wurde, dass Bad Kissingen an Sonntagen zu viele Strafzettel verteile und so Gäste vergraule, wurde andererseits gefordert, noch strikter zu kontrollieren. Probleme mit dem Parken gebe es beispielsweise in der Bismarckstraße und bei den provisorischen Stellplätzen für die Touristinformation am Kurgarten. Ein Vorschlag lautete, die provisorischen Parkplätze in Richtung des Steigenberger-Areals zu verlegen.


Weitere Themen aus der Bürgerversammlung
Asyl Aktuell sind in Stadt und Stadtteilen drei dezentrale Unterkünfte belegt. Eine vierte ist geplant. In den nächsten Tagen werden zudem sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Maxstraße (stationär betreut) einziehen. Ab Herbst wird in den ehemaligen Postgaragen eine Gemeinschaftsunterkunft entstehen.

B 286 Die Stadt fordert weiter den Neubau der Bundesstraße. Der Bau des Radwegs nach Arnshausen müsse der erste Schritt dazu sein.

Radwege Eine Projektgruppe entwickelt aktuell ein Radwegekonzept für die Innenstadt. Außerdem gibt es Planungen für Radwege von Bad Kissingen nach Euerdorf (Regierung) und von Garitz nach Wittershausen (Landkreis). Denkbar ist auch eine Verbindung von Winkels nach Nüdlingen.