Kreis übernimmt Ingenieurkosten

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Die Sinntalbahn ist endgültig Geschichte, der größte Teil der Schienen ist bereits ausgebaut. Nun geht es darum, auf das Schotterbett einen durchgehend asphaltierten Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken zu bauen.Ulrike Müller
Die Sinntalbahn ist endgültig Geschichte, der größte Teil der Schienen ist bereits ausgebaut. Nun geht es darum, auf das Schotterbett einen durchgehend asphaltierten Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken zu bauen.Ulrike Müller
Die Sinntalbahn ist endgültig Geschichte, der größte Teil der Schienen ist bereits ausgebaut. Nun geht es darum, auf das Schotterbett einen durchgehend asphaltierten Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken zu bauen.Ulrike Müller
Die Sinntalbahn ist endgültig Geschichte, der größte Teil der Schienen ist bereits ausgebaut. Nun geht es darum, auf das Schotterbett einen durchgehend asphaltierten Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken zu bauen.Ulrike Müller
 
Die Sinntalbahn ist endgültig Geschichte, der größte Teil der Schienen ist bereits ausgebaut. Nun geht es darum, auf das Schotterbett einen durchgehend asphaltierten Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken zu bauen.Ulrike Müller
Die Sinntalbahn ist endgültig Geschichte, der größte Teil der Schienen ist bereits ausgebaut. Nun geht es darum, auf das Schotterbett einen durchgehend asphaltierten Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken zu bauen.Ulrike Müller
 
 

Der Freistaat bezuschusst den Bau des Sinntal-Radweges mit 3,1 Millionen Euro, der Landkreis legt weitere 400 000 Euro drauf. Federführend ist die Stadt.

Ein Generationenprojekt biegt auf die Zielgerade ein: In den 1990er Jahren fuhren die letzten Linienzüge auf der Sinntalbahn, 2005 wurde die Strecke endgültig still gelegt. Im vergangenen Jahr kaufte dann ein Unternehmen die Strecke und baute die Gleise zurück. Der erste Plan war, mit dem Schotter der Bahntrasse einen Radweg zu bauen. "Wir hätten eh' 20 Prozent wegen des Heilquellenschutzes asphaltieren müssen", sagte die Bad Brückenauer Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) auf Nachfrage in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses. Weil ein komplett asphaltierter Radweg deutlich teurer wird, sagte auch der Kreis mehr Geld zu.


Restarbeiten an der Trasse

Die Schienen sind weg, der Schotter ist zerkleinert, trotzdem ist die Arbeit von Gleisrückbauer Timo Meißner noch nicht abgeschlossen: "Wir sind ab kommender Woche wieder vor Ort", sagte er gestern auf Nachfrage. Wurzeln und Grüngut müssten noch gehäckselt und vor allem die Holz-Bahnschwellen entsorgt werden. "Die müssen als Sondermüll verbrannt werden", verweist er auf Auflagen. Die entsprechende Erlaubnis liege erst seit wenigen Tagen vor. Nun werden die Schwellen am Bahnhofsgelände aufgeladen und abtransportiert. "Wir sind dran", fasst Meißner die Restarbeiten zusammen.
Seit Ende September ist der Unternehmer auch nicht mehr Eigentümer der Strecke: Er hatte sie nur gekauft, um die Gleise auszubauen, bereits 2016 war vertraglich geregelt worden, dass danach die Gemeinden Teile der Strecke in ihrem Gemeindegebiet übernehmen: Die Gemeinde Zeitlofs etwa ging bisher für ihren 7,8 Kilometer langen Anteil von Kos ten über 192 000 Euro aus.
Der größte Streckenabschnitt liegt mit 9,4 Ki lometern im Gebiet der Stadt Bad Brückenau. Dort sind rund 222 000 Euro veranschlagt, ohne den geplanten Kauf des Bahnhof-Geländes. Riedenberg rechnet für 3,5 Kilometer Strecke mit 84 000 Eu ro, Wildflecken für 5,5 Kilometer mit 163 000 Euro. "Wir haben die Strecke nicht geschenkt bekommen", betonte Meyerdierks im Kreisausschuss, ohne genau zu beziffern, wie hoch der reine Kaufpreis war. Ursprünglich rechneten die Gemeinden mit rund drei Millionen Euro an Kosten: 2,5 Millionen Euro zuwendungsfähig, 500 000 Euro für die Planung.


Fördersatz von 75 Prozent

Die Kostenschätzung für einen durchgehend asphaltierten, 26 Kilometer langen Radweg von der Landesgrenze bis nach Wildflecken beläuft sich mittlerweile auf rund 5,1 Millionen Euro. Laut Jürgen Dobler, Leiter der Bautechnik im Landratsamt, hätten auch Auflagen und die Einbeziehung der Brücken zu einer Kostenmehrung geführt. 4,1 Millionen sind laut Dobler zuwendungsfähig, der Freistaat habe eine Förderung von 75 Prozent, also 3,1 Millionen Euro, zugesagt. Weil der Geh- und Radweg dem Lückenschluss des Radwegenetzes diene, die Verkehrssicherheit auf der Staatsstraße 2289 erhöhe und damit "touristische Entwicklungspotentiale" erschlossen würden, beteiligt sich der Kreis mit bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten, also rund 615 000 Euro. Dobler geht aber davon aus, dass die Ingenieurkosten nur bei rund 400 000 Euro liegen. Das sei die Summe, die der Kreis voraussichtlich übernehmen könne, ohne dass sich das förderschädlich an anderer Stelle auswirke.
"Lange hat's gedauert, bis der Grunderwerb endlich möglich war", kommentierte Landrat Thomas Bold (CSU) in der Sitzung die jahrzehntelangen Bemühungen um die Sinntalbahn. Immer wieder gab es Reaktivierungspläne und Hindernisse. Trotz des Widerstands der Kommunen wurde dadurch die endgültige Entwidmung der Trasse bis 2016 verzögert. Dass nun unter Federführung der Stadt Bad Brückenau ein asphaltierter Radweg von Zeitlofs bis Wildflecken entstehe, sieht Bold als großen Erfolg an: "Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt."