Produzent Tilman Braun hat den Imagefilm über Bad Kissingen, Phantasieland, bei einem internationalen Filmfestival in den USA eingereicht. Die Erfolgschancen sind zwar klein, Mut macht aber ein Sonderpreis aus Berlin.
Tilman Braun und Max Kidd warten. Darauf, dass die Jury der
New York Festivals Ende März die offiziellen Nominierungslisten für die internationalen Film- und Fernsehpreise bekannt gibt. Die beiden Schweinfurter Produzenten haben den 13-minütigen Imagefilm über Bad Kissingen "Phantasieland" bei der internationalen Preisverleihung eingereicht. "Das Festival ist weltweit renommiert", sagt Tilman Braun. "Es ist schwer, dort auf die Liste zu kommen." Allein nominiert zu werden und dann bei der Preisverleihung in Las Vegas dabei zu sein, wäre ein riesiger Erfolg für ihn und für Kidd.
David gegen Goliath Die internationale Konkurrenz ist groß und stark. "Das wäre schon eine krasse Nummer, wenn es klappt. Die Chancen sind aber eher gering", meint Braun. Er und Kidd treten mitunter gegen Filme an, die mit einem Budget von 200 000 Euro oder mehr produziert wurden. Für die Dreharbeiten von Phantasieland standen dagegen rund 12 000 Euro zur Verfügung, die über Sponsoren gesammelt wurden. Staatsbad und Stadt Bad Kissingen haben den Film beauftragt und mitfinanziert.
Kathrin Betzen von der Bayerischen Staatsbad Gmbh warnt ebenfalls vor zu hohen Erwartungen im Vorfeld. "Das ist natürlich ein Kampf David gegen Goliath", sagt sie. Dennoch ist sie gespannt, ob die Jury in Amerika den Film nominiert. "Wir hoffen, dass es klappt. Für das Image von Bad Kissingen wäre das gerade auch international ein großer Schritt."
Die Produzenten glauben jedenfalls an ihren Film. Sie haben die rund 300 Dollar teure Startgebühr bezahlt und Phantasieland Ende Dezember bei den New York Festivals eingereicht. Braun und Kidd haben allen Grund, zuversichtlich zu sein. Phantasieland wurde vor einem Jahr auf der
Internationalen Tourismus Börse (ITB) Berlin mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
Text- und Bildgestaltung prämiert Kathrin Betzen hat den Imagefilm über Bad Kissingen auf der ITB eingereicht.
"Das Goldene Stadttor" wird 19 touristischen Kategorien in Bronze, Silber und Gold verliehen. "Unser Film konnte von der Jury nicht zugeordnet werden, aber sie fand ihn belohnenswert", sagt Betzen. Sie habe die hohe Qualität in Text- und Bildgestaltung gewürdigt. Dass Phantasieland prämiert wurde, hat die Staatsbad Gmbh allerdings bislang nicht publik gemacht. Der Sonderpreis wird auch nicht zu Werbezwecken eingesetzt. Betzen: "Der Film hat den Preis verdient und es ist schön, dass wir den Award gewonnen haben. Aber der Sonderpreis hat nicht so viel Gewicht, dass wir ihn für die Vermarktung verwenden." Das sähe bei einem bronzenen, silbernen oder goldenen Stadttor anders aus.
5 000 Youtube-Klicks Dennoch war die Prämierung ein Erfolg: "Das ist schon eine super Sache. Der Preis hat uns Mut gemacht", sagt Braun. Phantasieland sei im Vergleich zu den meisten Tourismus- und Imagefilmen anders gedreht und produziert. Der allgemeine Trend gehe dazu "kurz und fett" zu sein, also nur wenige Minuten Spieldauer zu haben und vor allem auf Hochglanzoptik zu setzen. Phantasieland weiche vom Trend nicht nur mit seiner langen Spieldauer ab, sondern sei auch ungewöhnlich, weil er das Thema Zeit - also Bad Kissingen früher und heute - ausführlich umsetze. Braun: "Wir haben damit bei der ITB gepunktet. Jetzt ist es ein Versuch, bei den New York Festivals zu schauen, wie es international anerkannt wird."
Gleich, ob der Versuch erfolgreich ist, aus touristischer Sicht erfüllt der Film seinen Zweck: Für die Stadt werben. Auf der Videoplattform Youtube wurde er 5000 Mal geklickt, das Staatsbad zeigt ihn jeden Montag bei seiner Begrüßungsstunde sowie auf Messen, Tagungen und nutzt ihn bei Presseanfragen. "Für Bad Kissingen ist es wichtig, einen modernen, zeitgemäßen Film zu haben", sagt Betzen.