Für große Aufregung bei den Jagdgenossen sorgt der jüngste Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs.
Bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften verteidigten die Jagdbefürworter das Reviersystem. Der Verwaltungsgerichtshof hatte einem Grundstückseigentümer aus Frankenbrunn zugebilligt, die Jagd auf seiner Fläche aus ethischen Gründen zu verbieten.
"Es geht um die Zukunft der Jagdausübung, vor allem der Bewegungsjagden. Es geht um zunehmende Verbissschäden und die unkontrollierbare Wildpopulation, vor allem bei den Wildschweinen. Es geht um den Bruch mit alter Tradition und es geht vor allem um die weitere Existenz der Jagdgenossenschaften", sagte Karlheinz Vogler. Seit Jagdgegner ihre gerichtliche Klagen mit Erfolg durchsetzten, sei die Jagdausübung auf wackeligen Füßen, erklärte der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands (BBV).
Allein mit Verweis auf die "Ethik" könne ein Besitzer jagdlich geeigneter Flächen seine Mitgliedschaft als Jagdgenosse verweigern, bestätigte Hans-Peter Donislreiter von der unteren Jagdbehörde beim Landratsamt Bad Kissingen. Die Konsequenzen bei jagdfreien Flächen könnten dann möglicherweise immense Wildschäden und zunehmende Wildunfälle auf den Landstraßen sein.
Klaus Eisenhauer kritisierte einen Bericht in der Sendung "Quer" des Bayerischen Fernsehens als einseitig. Er fühlte sich in einem Interview falsch dargestellt. Unter den Jagdgenossen kochte die Stimmung. "Das Jagdrecht löst sich womöglich zugunsten der sogenannten Tierschützer total auf", sah Peter Gleißner schwere Zeiten auch auf die Landwirte zukommen. Die Bauern würden demnächst auf den Schäden sitzen bleiben. Das intakte Gleichgewicht von Jagd, Wild und Forst sei infrage gestellt.
"Das ist eine toternste Sache", meinte Gleißner. "Bitterböse Zeiten in der rot-grünen Pampa", erblickte auch Wolfgang Scholz. Andere Jagdgenossen sahen den Automatismus des Präzedenzfalls, gegen den sich sowohl der Bauernverband als auch der Jagdverband juristisch wappnen sollten.
Werner Kuhn, der unterfränkische Sprecher der BBV-Jagdgenossen, sah die Jäger als "Lusttöter" im Internet am Pranger. Die populistischen Ausschlachtungen deutschlandweiter Medien hätten ein Übriges in negativ verstärkender Weise getan. "Ein lange bewährtes System ist jetzt in Gefahr", stellte Kuhn anhand von Wärmebildaufnahmen aus jagdfreien "Friedensbereichen" fest. Diese hätten ein übermäßiges Wildschweinvorkommen nachgewiesen.
Außer dem Jagdrecht war auch das digitale Kataster Thema der Versammlung. Konrad Unsleber, Leiter des Bad Kissinger Vermessungsamts, erläuterte es. "Das ist ein absolutes Muss für unsere Jagdgenossenschaften", erklärte Anton Huber, Leiter der Würzburger BBV-Hauptgeschäftsstelle. Klaus Eisenhauer aus Hetzlos wurde einstimmig zum Sprecher der Arbeitsgemeinschaft gewählt. Sein Stellvertreter ist Hans Seufert aus Untereschenbach.
Beendet endlich den blutigen, unnötigen Krieg gegen unsere Wild- und Haustiere!
- Die Jagd schadet dem Gleichgewicht der Natur
- Durch die Jagd steigt die Überpopulation der Wildscheine & andere Waldtiere immer weiter:
- Familienverbände werden auseinandergerissen, worauf die Wildschweine mit vermehrter Fortpflanzung reagieren
- Durch das Ausstreuen von Nahrung werden die Waldtiere angeregt sich noch mehr zu vermehren
- Die Bejagung des Fuchses führt zur Flucht und damit zur Ausbreitung von Tollwut
- Alle wesentlichen von der Jägerschaft genannten Gründe für die Jagd sind heute wissenschaftlich widerlegt
- Der Jagd fallen jährlich zusätzlich ca. 400.000 Katzen und ca. 65.000 Hunde zum Opfer