Die große Mehrheit der Besucher würdigte das Konzept, Kritik gab es vor allem von AfD-Anhängern. Mit vielen Stimmen unter den Bildern!
Gut und umfassend informiert fuhren die meisten am späten Mittwochabend aus Stangenroth heim. Lediglich ein kleines Häufchen aus AfD-Anhängern fühlte sich und ihre Kandidatin Andrea Klingen ungerecht behandelt: "Das hat darauf abgezielt, die AfD schlecht zu machen", lautete der Vorwurf von Liane Geßner aus Volkershausen. Von dem angesprochenen anonymen Drohbrief an die Redaktion wusste sie nichts, distanzierte sich aber: "Ich finde es schlimm, wenn jemand so etwas schreibt", sagte die 62-Jährige, und: "Ich wähle die AfD, aber ich brauche keine Hetze."
Die "Alternative für Deutschland" war tatsächlich eines der sieben Hauptthemen: "Ist der Erfolg der AfD eine Bankrott-Erklärung für alle anderen Parteien?", fragte Susanne Will. "Ich denke, diese Partei ist verfassungsfeindlich und rassistisch, das zeigt sich bis in die Führungsriege, deshalb kämpfe ich bis zuletzt um jede Stimme", sagte etwa Sabine Dittmar (SPD). "Der Erfolg der AfD ist ein Auftrag für uns alle, für das Grundgesetz einzutreten", ergänzte Michaela Reinhard (ÖDP). Andrea Klingen stellte dem entgegen, dass die AfD "selbstverständlich eine demokratische Partei" sei.
"Wir leben in gefährlichen Zeiten", schloss Kabarettistin Lizzy Aumeier das Thema AfD und den Abend mit dem Appell an die Zuhörer ab, nicht nur wählen zu gehen, sondern sich auch sonst für demokratische Grundrechte einzusetzen. Wie schwierig das selbst für Bundestagsabgeordnete ist, zeigt die relative Ratlosigkeit im Umgang mit dem US-Präsidenten Donald Trump. "Das Wichtigste ist, dass wir im Gespräch bleiben", gab die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär als Devise aus. Gleichzeitig nahm sie die Energiewende für die CSU in Beschlag: Bayern habe das erste Umweltministerium weltweit eingerichtet, berichtete sie. Auch sonst verwies Bär meist auf Erfolge wie das gute bayerische Schulsystem. "Bildung darf nicht vom Wohnort und dem Einkommen der Eltern abhängen", stellte dem Dittmar gegenüber. Die Ärztin, die sich selbst von der Hauptschule zum Studium durchkämpfte, forderte bessere Unterstützung vom freien Kindergartenplatz bis zum kostenfreien Erststudium. Gleichwertige Lebensbedingungen auch auf dem Land lautete eine wiederholte Forderung von ÖDP-Grau Reinhard, die sich von der Bildung bis zur Gesundheitsversorgung durchzog.
Weitere Berichte mit Aussagen aus der Podiumsdiskussion folgen in der kommende Woche.