In Hammelburg experimentieren Schüler mit Instrumenten

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Lena (7) probiert eine Tuba aus, Thomas Bogner von den Eschenbacher Musikanten hilft ihr. Foto: Markus Reeh
Lena (7) probiert eine Tuba aus, Thomas Bogner von den Eschenbacher Musikanten hilft ihr. Foto: Markus Reeh
Kuno Holzheimer (links) musiziert mit den Zweitklässlern bei der Abschlussveranstaltung. Foto: Markus Reeh
Kuno Holzheimer (links) musiziert mit den Zweitklässlern bei der Abschlussveranstaltung. Foto: Markus Reeh
 

Bei einem Aktionstag in Hammelburg konnten sich die Eltern ein Bild vom Projekt "Wir musizieren" (Wim) an der Grundschule machen.

Julia aus der 4c ist begeistert vom "Wim". "Wir haben viele verschiedene Instrumente kennen gelernt", erzählt die Zehnjährige. Besonders viel Spaß macht ihr das Spielen auf Xylophon und Boomwhackers, ein Instrument aus Kunststoffröhren.

"Toll ist auch der Sitz-Boogie-Woogie mit Bewegung und Gesang", sagt Julia. Bei ihr fiel das Projekt auf einen fruchtbaren Boden.
Sie lernt schon Gitarre spielen und möchte bald auch am Klavier üben.

Simone Albert, Leiterin der Grundschule am Mönchsturm, sieht Wim als große Bereicherung. "Die externen Kräfte Kuno Holzheimer und Tanja Berthold bringen Kompetenzen in der elementaren Musikpädagogik mit, die wir zum Teil nicht haben", erklärt Albert.

Die Lehrer könnten aus den Wim-Stunden auch wichtige Anregungen für den eigenen Unterricht mitnehmen. "Wer zum Beispiel die Begeisterung der Kinder beim Trommel bauen miterlebt hat, traut sich anschließend mehr", erläutert die Schulleiterin.

Die Mädchen und Jungen der 1. und 2. Klassen freuen sich auf jeden Fall stets auf den Besuch von Holzheimer und Berthold, die einmal in der Woche zu Gast sind. "Die Kinder lieben diese Stunden", weiß Simone Albert. Auch die Kombination von Musik mit Tänzen und Bewegungsübungen in der Aula, wo genug hierfür Platz ist, hält sie für wichtig. "Viele Kinder profitieren davon", weiß sie.

Viele Eltern hätten schon nachgefragt, wie es nach dem Abschluss des Projekts nun weitergehe. Daher habe sie zu dem Aktionstag auch die heimischen Musikvereine eingeladen, damit diese sich und ihre Instrumente vorstellen können. "Einige der Kinder spielen schon in Kapellen, vielleicht kommen nun noch einige hinzu", hofft Albert.

Für ganzheitliche Entwicklung

Kuno Holzheimer, künstlerischer Leiter der Musikakademie, macht die Arbeit mit den Kindern sichtlich Freude. "In diesem Alter sind sie sehr empfänglich für musische Bildung. Sie sollte nicht erst in der Sekundarstufe einsetzen, sondern schon in der Grundschule, am besten noch früher", meint er.

Weil das Wim-Projekt für den Regelunterricht entwickelt wurde, profitiere jedes Kind davon. Es gehe nicht darum, einzelne Instrumente zu erlernen, sondern das Interesse der Kinder für die Musik zu wecken.

Für eine ganzheitliche Entwicklung der Mädchen und Jungen sei das Musizieren, gerade auch in Verbindung mit Tanz und Bewegung, von großer Bedeutung. Es fördere zudem die Gemeinschaft im Schulleben. "In den anderen Fächern ist jeder Einzelkämpfer. Beim Musizieren lernen die Schüler, was sie gemeinsam leisten können. Es gibt keine Ausgrenzung Einzelner, kein Mobbing, keine Hänseleien", so Holzheimer.

Eine Sonderrolle nehme die 4c ein, die schon am Pilotprojekt teilgenommen habe. Weil Wim bei ihr sehr erfolgreich gewesen sei, hätten die Lehrkräfte entschieden, die Arbeit mit der Klasse später weiterzuführen. Bei dem Aktionstag am Dienstag sangen, tanzten und musizierten in der Aula daher nicht nur die vier 2. Klassen, sondern auch die 4c. Die Eltern spendeten allen herzlichen Applaus.