Die Oerlenbacher haben großes Magengrimmen, wenn sie an den Umbau der Bahnunterführung denken.
Tieferlegung der Bahnbrücke, Parken auf dem Rathausumfeld, Hundehaltung und Windkraftanlagen waren die Punkte, die in der Bürgerversammlung vorgetragen wurden. Zuvor hatte Bürgermeister Franz Kuhn die Schwerpunkte der Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung erläutert und Zahlen genannt: So stieg die Einwohnerzahl 2014 nach 312 Zu- und 262 Wegzügen sowie 45 Geburten und 53 Sterbefällen auf 5057 Personen, ein Plus von 42.
Hauptursache war die Aufnahme von Asylbewerbern. Oerlenbach zählte zum Jahresende 1703 Bewohner, sieben mehr als vor Jahresfrist.
Eingehend schilderte Kuhn die Maßnahme Hegler-Halle. Statik, Brandschutz und Versammlungsstättenverordnung verursachten Zusatzarbeiten. Die Auflagen und unerwartete Ereignisse ließen den Ansatz von 4,5 Millionen Euro auf 5,1 Millionen Euro steigen. 2014 fielen bereits 2,75 Millionen Euro an.
Für dieses Jahr sind drei Millionen Euro angesetzt. 450 000 Euro wurden bereits ausgegeben. 700 000 Euro werden als Zuwendung erwartet. "Erweiterung und Sanierung waren richtig. Finanziell können wir das Großprojekt stemmen, ohne unsere Finanzen über Gebühr zu strapazieren", hob der Bürgermeister heraus.
Viele weitere Maßnahmen nannte Kuhn, ehe er auf den Haushalt für das laufende Jahr einging.
Der Etat schloss 2014 mit elf Millionen - angesetzt waren 14 - ab und ließ die Pro-Kopf-Verschuldung auf 421 Euro ansteigen. Werden alle Vorhaben in 2015 durchgeführt, erhöht sich diese auf 495 Euro.
Warnung vor der Unterführung Horst Klieber ging auf die bevorstehende Tieferlegung der Bahnbrücke am Ortsausgang ein.
"Der Lkw-Verkehr durch Oerlenbach wird zunehmen, mehr Lärm, Abgase und Erschütterungen verursachen. Zudem ist die sanierte Ortsdurchfahrt nicht für Schwerlastverkehr ausgelegt", hob er hervor. Im Zuge der A 71 sei versäumt worden, eine Umgehung zu erzielen. Als Gegenmaßnahme forderte er, die Ortsdurchfahrt auf 7,5 t - ausgenommen Anlieger - zu beschränken.
Zudem sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Umgehung nördlich von Eltingshausen zu realisieren.
Bürgermeister Kuhn verwies auf die Brücke als Gefahrenschwerpunkt, dessen Beseitigung im Interesse aller liege. Die Umgehung als "B 286 neu" bzw. "KG 43" müsse im vordringlichen Bedarf bleiben und unabhängig von der Brückenverbesserung bald realisiert werden.
Parkflächen nicht vorgesehen Klieber sprach ferner das Parken auf dem Rathausumfeld an. "Hier gilt Zonenhalteverbot. Dagegen wird aber täglich verstoßen. Für das Parken sind die Flächen nicht ausgebaut." Außerdem schränke ein Verkehrsschild die Einsicht bei der Einfahrt in den Kreisverkehr von der Siedlungsstraße kommend ein. Das Zeichen sollte abgesenkt werden.
Den gesperrten Feldweg von Sportheim in Richtung B 19 nützten Autofahrer als Abkürzung. Die Hundehaltersatzung erlaube, dass Kampfhunde 200 m außerhalb des Ortes frei laufen dürfen. Dies sei gefährlich. "Kampfhunde sind meldepflichtig. Bei uns sind keine angemeldet. Jeder Halter ist für sein Tier verantwortlich", antwortete Kuhn.
Grünes Licht vom Gemeinderat Günther Müller hakte zu den Windkraftanlagen nach: "Entlang der B 19 reihen sich Windräder aneinander. In Oberbayern - da wohnt der Ministerpräsident - stehen keine. Jetzt steigt auch Oerlenbach ein." Der Bürgermeister erinnerte an die vor ein paar Jahren geschlossenen Vereinbarungen mit der Energieallianz Bayern, nachdem im Regionalplan Vorrangflächen nördlich
von Eltingshausen und westlich der Schwarzen Pfütze ausgewiesen waren. "An Abmachungen halten wir uns. Der Gemeinderat befürwortete Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans. Die Gemeinde als Eigentümer der sechs Standortflächen erhält die Vergütungen. Die Allgemeinheit profitiert."
Weitere Infos des Bürgermeisters
Gewerbepark an der A 71: Erschließung Abschnitt 1
weitgehend abgeschlossen, Löschwasserzisterne mit 200 Kubikmetern geschaffen, zur Firma MTZ Zitzmann kommt im Frühjahr eine Tankstelle (Tam Oil).
Gewerbegebiet "Am Kreisel": Nach Kfz-Mohr, Edeka-Markt und Waschanlage Schwienteck lässt sich ein Automobilhandel nieder.
Ortsumgehung Eltingshausen: Planfeststellungsverfahren durch den Landkreis als Bauherr wird nach Planänderungen durch die Regierung von
Unterfranken bald eingeleitet.
Wegebau: "Wallweg" in Rottershausen zu 20 000 Euro ausgebaut, Waldweg im "Aspenschlag" in Eltingshausen von 2014 auf 2015 bei Kosten von 35 000 Euro verschoben.
"Trollige Riedelgrube" in Ebenhausen: Zu 167 000 Euro abgeschlossen, wobei die Gemeinde 70 000 Euro aufbrachte; Gästeführer ausgebildet, eigene Homepage und Flyer in Planung
Stromtrasse: Zwei
Alternativrouten von Tennet führen durch Gemeinde.
Schloss Ebenhausen: Denkmalpflegerische Untersuchung erstellt, 25 000 Euro trägt die Gemeinde.
Weitere Punkte: Neues Fahrzeug für FFW Rottershausen, Digitalfunk für FFW, Breitbandausbau geht weiter, Erhalt der Mittelschule als Ziel, sehr gut angenommener Ganztagesbetrieb, Pflege der Städtepartnerschaft mit Douvres-la-Déli- vrande mit 10-Jahr-Feier in der Normandie .