Imagefilm will neue Seiten an Bad Kissingen entdecken

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Fotos: Benedikt Borst
Fotos: Benedikt Borst
Kidd (4 v. l.) mit den Darstellern und den Verantwortlichen von Stadt und Staatsbad.
Kidd (4 v. l.) mit den Darstellern und den Verantwortlichen von Stadt und Staatsbad.
 
Kay Blankenburg, Max Kidd und Peter Weidisch Foto: Archiv
Kay Blankenburg, Max Kidd und Peter Weidisch Foto: Archiv
 

Filmemacher Max Kidd dreht einen Imagefilm über Bad Kissingen. 54 Statisten sollen ihre Heimat darin neu entdecken.

Ein kleines Mädchen spielt allein an der oberen Saline mit einem abgewetzten Teddy-Bär. Plötzlich löst sich ein Auge aus dem Gesicht des Stofftiers. Der schwarze Knopf fällt zu Boden und kullert in eine Ritze in dem alten, knarzigen Parkettboden. Das Mädchen kriecht auf dem Holz, tastet mit ihren Fingern auf der Suche nach dem verloren gegangenem Knopf. Dann fühlt es etwas metallisches - einen Ring.

Es hebt ihn auf und steckt ihn sich neugierig auf den Finger. "Der Ring ist der rote Faden, der sich durch den Film zieht", sagt Schauspieler und Filmproduzent Max Kidd. Er begleitet die Darsteller auf einer Reise durch Bad Kissingen, in der sie die Stadt für sich entdecken.

Kidd und sein Produktionsteam "Y-Concepts" arbeiten an einem Imagefilm über Bad Kissingen, dessen Konzept am Mittwoch vorgestellt wurde. "Der Blick hinter die Fassade ist das große Thema", sagt der gebürtige Schweinfurter. Er wolle keinen Reiseführer drehen, und erst recht keinen Werbefilm. "Es kann nicht darum gehen, dass wir so tun Bad Kissingen zu lieben, sondern dass wir lernen es zu lieben. " Das gilt für die schönen Seiten genauso, wie auch für die Macken.

Bevor Kidd ein detailliertes Konzept erarbeiten konnte, kam er nur mit einer groben Idee für die ersten Recherchen an die Saale. Er wollte die Kurstadt kennenlernen. Im März traf er sich mit den Verantwortlichen von Stadt und Staatsbad. "Der erste Schritt für uns war zu sagen, zeigt uns doch mal euer Bad Kissingen", schildert der 28-jährige Filmemacher.

Peter Weidisch, städtischer Kulturreferent, hat Kidd begleitet. "Es war spannend mit Max die Stadt anzusehen und zu beobachten, wie bei ihm im Kopf der kreative Prozess einsetzt", lobt er. Das mondäne Flair hat es Kidd angetan: "Ich kenne kaum eine Stadt, wo die schönsten Flecken so nah bei einander liegen wie hier." Negativ ist ihm dagegen aufgefallen, "dass man hier sehr an einer großen Tradition festhält". Man dürfe sich nicht dahinter verstecken und müsse für Neues offen bleiben.

Drehbeginn am Freitag

Die Recherchen sind abgeschlossen, das Konzept steht und die Darsteller - 54 Bad Kissinger aller Altersklassen und Nationalitäten - sind gecastet. "Am Freitag ist unser erster Drehtag. Wir werden auch das Rakoczyfest für einzelne Aufnahmen nutzen", sagt Kidd. Bis zum 9. August sollen die meisten Einstellungen im Kasten sein, danach werde nur noch vereinzelt nachgedreht. Ein Erscheinungstermin steht bisher noch nicht fest, vom Zeitraum her ist der Oktober angedacht.

"Es geht darum zu zeigen, dass wir eine lebendige Stadt sind", schildert Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) seine Erwartungen. Der Film solle in angemessener, moderner Sprache das Klischee von der "Stadt der Alten" widerlegen. Die Bürger sollen sich in dem Film wiederfinden und sich darüber mit ihrem Bad Kissingen identifizieren. Das sei angesichts anstehender großer Baumaßnahmen - etwa die Generalsanierung der Fußgängerzone nächstes Jahr - wichtig, so Blankenburg.

Der erfahrene Produzent Kidd bedankt sich vor den Dreharbeiten für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird. "Der Film ist für uns vom Budget her eine echte Herausforderung." Ohne die Unterstützung diverser lokaler Sponsoren, wäre der Imagefilm nicht möglich.

Zur Person

Max Kidd wurde am 21. April 1985 unter dem bürgerlichen Namen Max Kupfer in Schweinfurt geboren. Er spielte in diversen deutschen TV-Produktionen mit, unter anderem in "Der Bergdoktor", "Die Rosenheimcops" und "Unter Uns". 2009 gab er sein Kinodebüt in dem von Sönke Wortmann produziertem Film "Hangtime - Kein leichtes Spiel". Damit gewann er 2009 den "Förderpreis Deutscher Film (Kategorie Schauspiel männlich)", der im Rahmen des Filmfestes München verliehen wurde. 2011 spielte er in dem RTL-Film "LK 1 - Touristen in Gefahr" mit.