Holz bringt Geld in die Kasse

3 Min
Die Schwerpunkte beim Holzeinschlag liegen im kommenden Jahr am Stationsberg und Stellberg. Foto: Björn Hein
Die Schwerpunkte beim Holzeinschlag liegen im kommenden Jahr am Stationsberg und Stellberg.  Foto: Björn Hein

Revierförster Pascal Hecht stellte den Räten die im Wald geleisteten Arbeiten vor. Finanziell hat sich der Forst gelohnt: 2014 wurden durch Holzeinnahmen 127 000 Euro in das Gemeindesäckel gespült.

Wie es um den Wald in der Gemeinde bestellt ist, wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Bad Bocklet deutlich. Darin ging es unter anderem um den Jahresbericht über die Beförsterung der Wälder im Markt. Forstoberinspektor Pascal Hecht gab einen Überblick über die Tätigkeiten des vergangenen Jahres und auch schon einen Ausblick auf kommende Aufgaben.
Revierförster Hecht betreut seit April 2014 die Betriebsausführung in Bezug auf den Forst im Markt.
Bei seinem Vortrag erläuterte er die Schwerpunkte beim Holzeinschlag. Diese hätten unter anderem in Aschach in der Abteilung Eiskeller und Laubmoos gelegen. "Hier haben wir eine maschinelle Fichtendurchforstung zur Förderung der Bestandsstabilität durchgeführt", so der Förster. In Bad Bocklet habe man in der Abteilung Schläglein mit einer motormanuellen Durchforstung die Förderung von Laubholz und gut geformter Lärchen und Kiefern erreicht. In der Abteilung Windseller wurden die in den als Kernzonen ausgewiesenen Flächen und angrenzenden Nadelholzbestände maschinell durchforstet.

2341 Festmeter eingeschlagen

Weitere Schwerpunkte wurden beim Ausgrasen von Kulturen durch Unternehmer gesetzt. Im Bereich der Pflanzung seien Kulturen nachgebessert worden, in Aschach und Bad Bocklet eine Neukultur im Bereich des Buchenvorbaus angesiedelt worden. Finanziell hat sich der Forst gelohnt: 2014 wurden durch Holzeinnahmen 127 000 Euro in das Gemeindesäckel gespült. Dabei habe man pro Festmeter im Schnitt 55 Euro erlösen können. Dem stehen beim Holzeinschlag Kosten von 42 000 Euro gegenüber, was 18 Euro pro Festmeter entspricht. Weitere Unternehmerkosten von 10 000 Euro seien dabei angefallen. Insgesamt wurden 2341 Festmeter eingeschlagen und damit der Hiebsatz mit 341 Festmeter übererfüllt. "Wir haben aber noch eine "Hiebsatz-Reserve" von 319 Festmetern, die aus der Untererfüllung in den Vorjahren resultiert", so Hecht.
Bürgermeister Wolfgang Back lobte, dass man im Forstbetriebsplan, der jeweils 20 Jahre Gültigkeit hat und 2012 neu verabschiedet wurde, darauf geachtet hat, sehr behutsam mit den Einschlägen umzugehen. "Der Wald dient auch der Erholung der Bevölkerung und der Kurgäste", nannte er als Begründung.
Kritisiert wurde von Andreas Hahn, dass bei der Holzversteigerung auch auswärtige Gäste mitgeboten hätten. "Dies darf nicht sein", meinte er. Dritter Bürgermeister Holger Tillmann, der die Versteigerung geleitet hatte, meinte, dass die Versteigerung grundsätzlich nur für Einheimische sei. Dennoch ließe sich vor Ort nur schwer beurteilen, ob die Interessenten alle aus der Marktgemeinde kämen. Bürgermeister Back sagte, man müsse bereits auf den Einladungen erwähnen, dass nur Einheimische ein Bietrecht haben. Auf die Frage von Andreas Hahn, wie hoch der Hektar Wald preislich eingeschätzt werden könne, wusste Forstdirektor Wilhelm Schmalen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt keine eindeutige Antwort zu geben. Es mache einen Unterschied, ob man dort Jungwuchspflege betreibe oder ob sich dort Altbestand befände. Ferner spielten auch die Bodenqualität und die Beschaffenheit des Terrains eine Rolle. Von letzterem hinge ab, wie leicht sich das Holz ernten lasse. "Eine Pauschalantwort kann es aufgrund der angeführten Gründe keine geben", so Schmalen.
Die Schwerpunkte beim Holzeinschlag im kommenden Jahr wird unter anderem in der Abteilung Stationsberg und Stellberg liegen. Hier soll eine maschinelle Durchforstung auf 13,2 Hektar stattfinden. Die Abteilung Triebschlag soll auf 13,5 Hektar maschinell durchforstet werden.
Die Aschacher Leiter wird auf rund sechs Hektar motormanuell durchforstet, wobei auch ein Verkehrssicherungshieb durchgeführt wird. Der Buchenvorbau in der Abteilung Wasserschlag wird ebenso motormanuell nachgelichtet.

Zustimmung nötig

In der Abteilung Windseller, am Wasserschlag und in der Frauenrother Straße ist eine Instandsetzung der Wege auf insgesamt 2500 Meter geplant, zwingend notwendig für die zukünftige Holzernte in der Abteilung Hintere Mühlleite und Saalerangen sei außerdem der Neubau eines Erdweges und eines Lagerplatzes. "Hierzu wird jeweils von Unternehmern ein Angebot eingeholt. Vor der Umsetzung der Maßnahmen wird die Zustimmung der Gemeinde eingeholt", erläuterte Hecht. Neben der Jugendpflege in den Abteilungen Baumgarten, Vordere Mühlleite und Warrbach werden dringend notwendige Kulturpflegearbeiten und Kultursicherungsarbeiten von Unternehmen und vom Bauhof durchgeführt. Hierzu gehört das Ausgrasen auf zehn Hektar und die Zaunkontrolle, die Instandsetzung und der Zaunabbau. Rund 2500 Pflanzen sollen 2015 neu gesetzt, in der Abteilung Windseller sollen 110 Bäume entastet werden. Auch 2015 wird man wohl wieder einen größeren Gewinn aus dem Holzverkauf erlösen.
Gemeinderat Berthold Hümpfer regte an, dass man auch die eine oder andere Kultur anpflanzen könnte, die später als Christbäume für die Dorfplätze verwendet werden kann. Förster Hecht meinte, dass sich genügend Fichten in den Wäldern befänden, die man für die Zukunft schonen könnte.
Einstimmig wurde der Betriebsnachweis 2014 genehmigt, ebenso wie der Jahresbetriebsplan für das Jahr 2015.