Besonders im Mai und in den Sommermonaten ist das Schloss Saaleck bei Paaren ein beliebter Trauungsort. So besuchen auch Rolf und Marion Hüttel nach längerer Pause wieder einmal die Stadt - aber nicht um zu heiraten, sondern um ihre goldene Hochzeit zu feiern.
Sie waren das erste Paar, das sich 1964 auf Schloss Saaleck trauen ließ.
Die Stadt hatte das Schloss samt Weingut damals gerade erst gekauft. Am 1. April 1964 ging das Anwesen von den Privatbesitzern auf die Kommune über. Am 8. Mai 1964, heute vor genau 50 Jahren, fand im "Turmzimmer", das erst später in "Von-Günther-Zimmer" umbenannt wurde, die erste Trauung auf Schloss Saaleck statt.
"Die Stadt erklärte uns, dass sie Trauungen auf der Burg anbietet, und so haben wir uns für Schloss Saaleck entschieden", berichtet Rolf Hüttel. "Wir haben schon vorher gerne Ausflüge auf die Burg gemacht." Hüttel war damals Offizier in der Infanterieschule. "Am Morgen war ich noch bei meiner Kompanie. Danach haben wir geheiratet", erzählt er. Die kirchliche Trauung fand am nächsten Tag in Würzburg statt. Danach ging es für einen kurzen, dreitägigen Urlaub zurück aufs Schloss.
"Die Zimmer waren damals noch schlicht", erinnert sich Hüttel.
Noch bis 1965 blieb das Paar in Hammelburg. Dann wurde Hüttel an einen anderen Standorte abkommandiert.
Heute lebt der fast 80-Jährige mit seiner Frau in Meckenheim bei Bonn, bleibt Hammelburg aber verbunden.
Irgendwann fanden wohl keine Trauungen mehr in dem Zimmer auf Schloss Saaleck statt, da es auch für Weinproben genutzt wurde. "Erst Ende der 90er Jahre beziehungsweise Anfang des neuen Jahrtausends erlebten die Trauungen in der historischen Burganlage eine Renaissance. Die Brautpaare kommen mittlerweile auch von weit her, um sich hier das Ja-Wort zu geben", sagt Dieter Densch vom Hammelburger Standesamt.