Viel Lob für die Soldaten im Auslandseinsatz

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Festredner Generalleutnant Hans-Werner Fritz, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Foto: Markus Reeh
Festredner Generalleutnant Hans-Werner Fritz, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Foto: Markus Reeh
Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann, Kommandeur der Infanterieschule.
Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann, Kommandeur der Infanterieschule.
 
Bürgermeister Armin Warmuth überreicht ein Präsent an Generalleutnant Hans-Werner Fritz.
Bürgermeister Armin Warmuth überreicht ein Präsent an Generalleutnant Hans-Werner Fritz.
 

Die Auslandseinsätze deutscher Soldaten waren das zentrale Thema des Festvortrags von Generalleutnant Hans-Werner Fritz. "Was die jungen Männer und Frauen da leisten, ist unglaublich gut. Unser Land kann stolz auf sie sein", betonte der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in Potsdam beim "Tag der Infanterie".

Von den aktuell 4440 Soldaten im Ausland sind laut Fritz allein 2384 im Rahmen des ISAF-Einsatzes in Afghanistan. Der letzte deutsche Stützpunkt befinde sich in Masar-e Sharif im Norden. "Die Kampfmission ist nun vorbei, wir helfen den afghanischen Kräften nur noch in extremen Fällen", machte der Generalleutnant deutlich.
Für die geplante Nachfolgemission nach dem Truppenabzug 2014 stelle Deutschland für kommendes und übernächstes Jahr 800 Soldaten zur Verfügung. Auch Anti-Drogen- und Anti-Terror-Einsätze gebe es nicht mehr. Die Bundeswehr konzentriere sich auf Ausbildung, Beratung und Unterstützung der einheimischen Sicherheitskräfte.
"Die 2002 gesetzten Ziele waren deutlich zu hoch, wir wussten einfach zu wenig von diesem Land. Aber das ging anderen Nationen nicht anders", bekannte Fritz. Soldaten könnten "nur einen Sockel an Sicherheit bieten", auf den die Politik ein Land aufbauen müsse.
Fritz ging auch auf alle anderen Auslandseinsätze der Bundeswehr ein, wovon die KFOR-Mission mit rund 700 deutschen Soldaten die zweitgrößte ist. "Der Kosovo-Einsatz ist noch nicht vorbei", mahnte er. Frühestens nach 2015 könne über eine Reduzierung der Kräfte nachgedacht werden.

"Das G36 ist treffsicher"

Zur Ausstattung der Infanteristen betonte der Generalleutnant, dass die Bundeswehr bei Schutz, Bewaffnung und weiterer Ausrüstung auf einem gutem Weg sei. Zur "leidigen Diskussion" um das Gewehr G36 hielt er fest: "Das ist eine Waffe, die sich im Einsatz bewährt hat, und sie ist treffsicher, wenn sie richtig benutzt wird."
Für die 104 bisher bei Einsätzen ums Leben gekommenen deutschen Soldaten solle ein "Wald der Erinnerung" in Potsdam errichtet werden. Die im Ausland errichteten Ehrenhaine für die Kameraden hätten dort nicht stehen bleiben können. Die Einweihung des Walds sei für den 15. November geplant, ein Tag vor dem Volkstrauertag.

"Besondere Herausforderungen"

Generalleutnant a. D. Rainer Glatz betonte in seinem Grußwort, dass die Infanterie angesichts der sich rasant ändernden weltpolitischen Lage vor besonderen Herausforderungen stehe. Der Präsident des Bundes der Deutschen Infanterie dankte - wie Generalleutnant Fritz - den Kameraden im Auslandseinsatz und ihren Familien.
Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann gab einen kurzen Ausblick auf das kommende Jahr, wenn aus der Infanterieschule das Ausbildungszentrum Infanterie wird. "Es wird eine neue Führungsstrukur geben. Der Kommandeur bleibt, und sein Stellvertreter wird gleichzeitig der Leiter Lehre und Ausbildung", kündigte der General der Infanterie an. Einen "gewaltigen Sprung nach vorn" für die Bundeswehr in Hammelburg nannte der Kommandeur der Infanterieschule die Ausbildungsbefähigung zum Fallschirmsprungdienst.