Erstmals fand der Spieletreff im Schwimmbad statt. Der wurde gut angenom- men, konnten die Spieler sich doch zwischendurch im Wasser abkühlen.
Wenn draußen nasskaltes Schmuddelwetter herrscht, dann zieht es Jung und Alt nach drinnen ins Warme. Das Foyer des Städtischen Schwimmbads erwies sich am Samstag für das Team des Hammelburger Spieletreffs und der Tauschbörse als idealer Ort für einen Spieletag. Ausreichend Platz für Brettspiele und dergleichen, wohlige Wärme und eine Catering-Versorgung waren ausschlaggebende Argumente.
"Einige Male haben wir uns privat bei uns daheim getroffen", sagt Spieletreff-Mitglied Beate Ritter-Schilling. Etwa die Hälfte der zur Verfügung stehenden Spiele konnte jetzt im Foyer des Schwimmbades präsentiert werden. Elektronische Spiele seien der momentane Run, bestätigt sie. "Das Schöne daran ist, dass die Spieler nicht gegeneinander sondern gemeinsam gegen den Spielecomputer antreten", sagt Ritter-Schilling. Gerade tritt sie zusammen mit ihrem Sohn Malte und Marcel Lorz gegen ein Inselspiel an. Figuren werden bewegt, Karten gezogen und Knöpfe auf dem Spielbrett gedrückt. In der Brettmitte ist die leuchtende Insel, in der die Batterie zur Stromversorgung beherbergt ist. Ungeheuer müssen bekämpft und der drohende Vulkan verhindert werden.
Reine Brettspiele ohne Elektronik seien nicht mehr im Trend, weiß Ritter-Schilling. "Was aber immer geht, das sind die Kinderspiele für die Jüngsten und Klassiker wie Mensch ärgere Dich nicht", sagt sie. Backgammon, Rommee, Canasta und weitere Spiele seien in der umfangreichen Sammlung des Spieletreffs ebenfalls enthalten. Allein aus Ritter-Schillings eigenen Beständen mit rund 250 Spielen könnte man ein Jahr voll abwechselnder Spiele gestalten. "Ich bräuchte halt viel mehr Zeit für die Spiele", bedauert sie.
An den benachbarten Tischen behaupten sich die Spieler gegen eine Geisterwelt, daneben ringen sie mit ihren Plastikhasen um eine Riesenmöhre. Der Fantasie sind Tür und Tore geöffnet. Miteinander an einem Tisch zu sitzen und ins Gespräch zu kommen, ist der erwünschte Nebeneffekt, der hier zum Haupteffekt wird. "Man erlebt sich beim Spiel ganz direkt", sagt Ritter-Schilling. Das sei der entscheidende Unterschied zur Computerwelt.
Zweimal pro Jahr geplant
In der Mittagszeit wurde aufgebaut, der rege Publikumsverkehr setzt erst am Samstagnachmittag ein. Um 18 Uhr begann ein Bingo-Abend. Die Kinder fühlten sich besonders während des Spielenachmittags wohl, konnten sie doch zwischendurch mal ein Bad nehmen und ein paar Runden schwimmen.
"Auch wir finden die Idee des Spieletreffs toll", bestätigt ein Sprecher des Städtischen Schwimmbades. Vielleicht zweimal im Jahr so eine Veranstaltung könnte sich Ritter-Schilling vorstellen. Die Vorbereitungen seien ein erheblicher Aufwand. Zum harten Kern des Teams gehören sechs Leute, die diese Arbeit schultern. Ritter-Schilling ist auch schon lange aktiv beim Hammelburger Tauschring, und sie engagiert sich für die Flüchtlingshilfe. "Ich wünsche mir mehr junge Familien, die sich in solche Projekte einbringen", sagt sie.