Völkersleier schaut auf sein 875-jähriges Bestehen zurück und hat dazu auch einen besonderen Genuss abgefüllt.
Der im Eichenfass gelagerte Apfelbrand von Conny und Robert Koch ist Träger für die Erinnerung daran, dass Völkersleier ein 875 Jahre alter Ort ist. Die limitierte Auflage des edlen Brandes wurde in besondere Bügelflaschen gefüllt. Ein Exemplar ging jetzt an Bürgermeister Jürgen Karle.
Keine große Feier
Am Flaschenhals baumelt ein Hinweisschild auf die Geschichte von Völkersleier, dem Tor zur Vorrhön: "Auf das Jahr 1141 datiert die erste urkundliche Erwähnung. Der Ort gelangte im Jahr 1439 in Besitz der Herren von Thüngen und wurde mit der Reformation protestantisch. 1577 wurde ein Drittel des Dorfes dem Juliusspital (Würzburger Bischof) zugeschlagen. Die Häuser östlich der Straße mussten katholisch und westlich davon evangelisch glauben. Die zwei Kirchen stammen aus den Jahren 1906 und 1920.
Auch eine große jüdische Gemeinde mit zeitweise 100 Mitgliedern existierte bis 1942".
Nach Konfessionen getrennt waren früher auch die Schulen in Völkersleier und sogar die Dreschmaschinen. "Diese Zeiten sind längst vorbei", sagte Karle unter Hinweis auf die globale heutige Welt. Er lobte aber das Geschichtsbewusstsein des "Schnapskochers" Koch. Besonders gefeiert werde diese Jahreszahl 875 allerdings nicht. Erst im vergangenen Jahr feierte die Gemeinde 850 Jahre Wartmannsroth. Karle lobte das Engagement der heimatlichen Brenner und bezeichnete den Zusammenhalt dieser Betriebe als vorbildhaft, wie es zum Beispiel die Aktion Brennerweg beweise. Mit zu dem Termin war der Gewinner des Getreide-Quiz gekommen, das die Familie Koch anlässlich der Einweihung des Brennerwegs (wir berichteten) am Aussichtspunkt Steinküppel veranstaltete. Der Gewinner Jürgen Rosen war aus Gambach angereist. "Hier ist eine wunderschöne Gegend, die ich daheim weiterempfehlen werde", freute sich Rosen über seinen Gewinn, eine Flasche hochprozentigen Rhöndiesel. Besonders beeindruckt sei er von den Rotmilanen gewesen, die dort anzutreffen waren.