Sachbeschädigung Hammelburg: Täter weiter im Bezirkskrankenhaus

1 Min
Die Schaufenster in der Weihertorstraße sind provisorisch geschlossen, zur juristischen Aufarbeitung wollen sich Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag äußern. Foto: Ralf Ruppert
Die Schaufenster in der Weihertorstraße sind provisorisch geschlossen, zur juristischen Aufarbeitung wollen sich Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag äußern. Foto: Ralf Ruppert

Für großes Aufsehen hat am Montagabend ein randalierender Mann in Hammelburg gesorgt. Vermutlich mehrere hunderttausend Euro Sachschaden hat er im Bereich "Am Weihertor" angerichtet, weil er Pflastersteine in Schaufenster warf.

Am Montagabend randalierte ein 37-Jähriger in Hammelburg. Wie die Polizei am Mittwoch auf Nachfrage bestätigte, ist er weiter im Bezirkskrankenhaus untergebracht. Zum weiteren Ablauf des Verfahrens wollen sich das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Schweinfurt erst am Donnerstag äußern. Weil es sich um einen Bewohner der Obdachlosenunterkunft handelt, hat sich die Stadtverwaltung eingeschaltet.

"Das macht uns natürlich betroffen", kommentiert Bürgermeister Armin Warmuth die drei großen Polizeieinsätze in den vergangenen drei Wochen: von der Brandstiftung in einem Wohnblock der Wohnungsbaugenossenschaft über die Kratzer im Lack von Fahrzeugen in der Altstadt bis zu der Sachbeschädigung samt Bedrohung von Passanten. Der 37-Jährige hatte Pflastersteine durch die Scheiben bei "Zoo Rauschmann" und einer Ausstellungsfläche für seltene Motorräder geworfen. Zum Teil wurden dabei Unikate schwer beschädigt. Danach warf er sogar nach Passanten und Autos, zum Glück wurde niemand verletzt.

Der Bürgermeister betonte, dass er bereits mit den betroffenen Geschäftsleuten gesprochen habe. Er und Mitarbeiter der Stadtverwaltung hätten auch Kontakt zum Amtsgericht, zur Polizei, zum Gesundheitsamt und weiteren Abteilungen im Landratsamt. "Wir würden uns auch manchmal wünschen, dass es schneller geht", kommentiert Warmuth den Fall und bestätigt, dass der Mann bereits vor einigen Wochen für einen größeren Polizeieinsatz und erhebliche Verunsicherung bei den Anwohnern gesorgt habe.

"Wir schauen regelmäßig nach dem Rechten", verweist Warmuth auf eine intensive Betreuung der Obdachlosenunterkunft. Vier Container mit jeweils zwei Plätzen stehen an der Turnhouter Straße. Eigentlich sei die Kommune lediglich verpflichtet, Menschen bei Obdachlosigkeit nur vorübergehend unterzubringen. Drei Bewohner leben schon länger in der Unterkunft, seit der Tat am Montagabend sei es nun einer weniger.

Suche nach Standort schwierig

Früher sei die Obdachlosenunterkunft im ehemaligen Seelhaus mitten in der Altstadt angesiedelt gewesen. Als das Gebäude dem Neubau der Lebenshilfe weichen musste, ging es weiter in die ehemalige Volksschule. "Es ist schwierig, eine geeignete Unterkunft zu finden, das geht allen Kommunen so", sagt Warmuth über die Suche nach einem neuen Standort. Auch im Kindergarten Obereschenbach habe es noch eine Wohnung für Obdachlose gegeben, die mit dem Umbau aber aufgelöst wurde. Seit Juli 2016 würden nun die Container an der Turnhouter Straße stehen. "Bisher gab es eigentlich wenig Auffälligkeiten", betont Warmuth. Das größte Problem sei, dass die Bewohner wenig zugänglich seien: "Wenn sie sich helfen lassen würden, müssten sie nicht dort wohnen", betont der Bürgermeister.